Verkehrssicherheit
Owa vom Gas – Land intensiviert Kampf gegen extrem Raser
Das Land Salzburg lässt beim Kampf gegen die extreme Raserei und Todesopfer im Straßenverkehr nicht locker. Im Österreichvergleich verzeichnet Salzburg steigende Zahlen bei Verkehrstoten. Diesem Umstand möchte das Land mit einer Bewusstseinskampagne und gesetzlichen Regelungen entgegen wirken.
SALZBURG. Mehr als 2.800 Verletzte und 24 Tote bei Verkehrsunfällen verzeichnete das Bundesland Salzburg im Jahr 2021. Die Wanderausstellung "7 Schatten 7 Schicksale" steht stellvertretend für Jugendliche, die im Straßenverkehr ums Leben gekommen sind. Seit kurzem ist auch ein neuer Schatten in der Ausstellung: Kathi - die Tochter von Sabine Peterbauer. "Nach einem tödlichen Verkehrsunfall ist für Familie und Freunde nichts mehr so, wie es war. Oft ist es eine falsche Entscheidung, die im Bruchteil einer Sekunde alles verändert. Ein Blick aufs Handy, für eine kurze Strecke den Gurt weglassen oder trotz Alkoholisierung die Heimfahrt antreten", beschreibt ÖAMTC Landesdirektorin Martina Schlegl-Lanzl das Ziel der Ausstellung.
Ausstellung, die nahe geht
Die Ausstellung ist in der Shopping Arena Salzburg ausgestellt. Neben den sieben Schatten zeigt sie auch zwei Unfallwracks. Es mache einen Unterschied ob man nüchtern Fakten und Tatsachen in der Zeitung präsentiert wird oder ob man im Alltag an unerwarteten Orten damit konfrontiert wird. Die Ausstellung erzeuge Bilder und Emotionen und führe vielleicht dazu, dass man doch einmal mehr den Gurt anlegt oder das Handy beim Fahren weglegt. Meistens sind es Fahranfänger zwischen 15 und 24 Jahren, die durch einen Verkehrsunfall ums Leben können. Diese Zielgruppe will die Ausstellung ansprechen und Bewusstsein dafür schaffen, das falsches Verhalten auf der Straße nicht nur das eigene Leben gefährdet, sondern auch das von anderen Verkehrsteilnehmern.
"Dominik, 19 Jahre – die Stimmung war perfekt – Dominik war ein verantwortungsbewusster und geselliger junger Mann. In seinem großen Freundeskreis war er genauso beliebt und geschätzt wie an seiner Arbeitsstelle. Sein Vater erinnert sich noch gerne an ein sehr nettes Gespräch zum Abschied, seiner Mutter bleibt ein Winken als persönlicher Eindruck. Dominik begibt sich zu Fuß auf die Veranstaltung und erlebt dort fröhliche und ausgelassene Stunden. Spät in der Nacht steigen er und ein paar Freunde doch noch in sein Auto ein – sie wollen gemeinsam die Nacht nützen und 'weiterziehen' – Leider übernahm der Übermut – alle wollten wissen was der Wagen hergibt. In einer Kurve geriet das Auto aus der Kontrolle und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen den Baum. Nur ein Insasse überlebte: Für Dominik und die anderen Freunde kam jede Hilfe zu spät". So lautet ein Schicksal von sieben ausgestellten tragischen Schicksalen. Die Schatten bilden die Silhouetten der Verstorbenen nach und werden durch ein Foto ergänzt – man kann ihnen ins Gesicht blicken.
Maßnahmenpakete gegen Raser
Neben der Bewusstseinsbildung hat das Land Salzburg ein Maßnahmenpaket geschnürt, um gegen extreme Raser und falschem Verhalten im Straßenverkehr vorzugehen. "Wir informieren auf allen Ebenen, setzen aber gleichzeitig auf verschärfte Strafen. Einen Teil unseres Maßnahmenpakets konnten wir schon umsetzen und ich kämpfe weiter dafür, dass Wiederholungstätern das Fahrzeug abgenommen wird. Das zweite Raserpaket befindet sich in den letzten Verhandlungsrunden", führt Landesrat für Verkehr und Mobilität, Stefan Schnöll aus. Wenn jemand mit 40 km/h im Ortsgebiet zu schnell erwischt wird zahlt er seit September 1.600 statt 500 Euro. " Das ist kein Kavaliersdelikt mehr", so Schnöll.
Die verschärften Strafen im Überblick:
- Erhöhung des Strafrahmens auf bis zu 5.000 Euro
- Verdoppelung der Entzugsdauer des Führerscheins
- Erhöhung des Beobachtungszeitraumes bei wiederholten Übertretungen
- Bis zu sechs Monaten Führerscheinentzug bei illegalen Straßenrennen
Gemeinsam gegen Raserei
Salzburg Straßen sicherer zu machen, ist nicht nur dem Land Salzburg ein Anliegen. Bei der Verkehrsicherheitskampagne "Owa vom Gas" sind mit Stadt Salzburg, Polizei, Kuratorium für Verkehrssicherheit, ÖAMTC, ARBÖ, Bildungsdirektion Salzburg und AUVA alle wichtigen Partner des Verkehrssicherheitsfonds mit im Boot.
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