Fachkräftemangel
Pinzgau und Lungau bekommen mehr Kleinkindbetreuer
Der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung hält Salzburg fest im Griff. Um dagegen vorzugehen, wird die Ausbildung für die Kleinkindbetreuung nun auch auf die Bezirke ausgeweitet. Und das sogar ohne Matura als Voraussetzung.
SALZBURG. Im Bundesland werden in den nächsten Jahren laut Land Salzburg mehr als 1.000 Elementarpädagogen und Elementarpädagoginnen fehlen. Die Gründe für den Mangel sind zahlreich, einer davon ist die Matura, die für viele Ausbildungen als Voraussetzung gilt. Dagegen möchte das Land Salzburg aber nun vorgehen. Und zwar mit dem zweijährigen Lehrgang "Fachkraft frühe Kindheit".
Kurse auch im Pinzgau und Lungau
Aktuell wird vom Zentrum für Kindergartenpädagogik (ZEKIP) bereits ein Lehrgang in der Landeshauptstadt abgehalten. Voraussetzung ist, nicht wie in vielen Fällen die Matura, sondern einschlägige Berufserfahrung. Um dem Personalmangel auch in den Bezirken entgegenzuwirken, plant das Land Salzburg die Ausbildung auszuweiten. Noch in diesem Jahr soll erstmals im Pinzgau ein Kurs stattfinden. 2025 ist ein weiterer Kurs im Lungau geplant.
„Engagierte Zusatzkräfte ohne Matura, vielfach sind es selbst Mütter, haben so die Möglichkeit aufzusteigen, Gruppen zu führen und damit auch mehr Geld zu verdienen. Dieses wertvolle Potential wollen wir ausschöpfen und dabei neben dem Zentralraum auch ganz gezielt die Regionen unterstützen."
Marlene Svazek, Landeshauptmann-Stellvertreterin
Das Interesse ist groß
Laut Sebastian Wirnsperger, Leiter des Zentrums für Kindergartenpädagogik (ZEKIP), sei das Interesse an Weiterbildungen im Bereich Elementarpädagogik groß. „Sie (die Zusatzkräfte, die den Lehrgang besuchen, Anm. d. Red.) sind mit vollem Eifer dabei, kommen aus der Praxis und bringen viele gute Ansätze mit. Vor allem den Lehrgang, der 2023 gestartet ist, hätten wir doppelt füllen können – das Interesse war extrem hoch. Die heutige Onlinevernetzung dient den Teilnehmern eine Vorstellung zu geben, was sie bei der Ausbildung erwartet“, sagt Wirnsberger.
Ausbildungskosten großteils übernommen
Die Kosten für den Kurs, die rund 8.000 Euro betragen, werden zum Großteil vom Land Salzburg übernommen. Es ist möglich, eine Bildungsteilzeit über das Arbeitsmarktservice (AMS) für den Lehrgang zu beantragen. Voraussetzung ist die Ausbildung zur Zusatzkraft und eine dreijährige Praxis in der Kinderbetreuung.
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