2022
Rotkreuz-Flugrettung rückt zu mehr Sport- und Freizeitunfällen aus
Die Rotkreuz-Flugrettung absolvierte im Vorjahr 4.344 Einsätze. Ausgerückt werden musste vor allem wegen Sport- und Freizeitunfällen, während im Jahr 2021 internistische Notfälle Spitzenreiter in der Einsatzstatistik waren.
SALZBURG. Die Rotkreuz-Flugrettung absolvierte im Vorjahr 4.344 Einsätze. Das sind um rund ein Drittel mehr als 2021. Damit liegen die Einsätze wieder auf Vor-Corona-Niveau. Ausrücken mussten die Flugretterinnen und -retter vor allem wegen Sport- und Freizeitunfällen. Diese liegen mit 40 Prozent an erster Stelle.
Normalisierung des Einsatzvolumens
Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen beiden Jahren den Arbeitsalltag der Flugrettung in Salzburg stark geprägt. Der Rückgang der Infektionszahlen und die Lockerung der Schutzmaßnahmen führten im Jahr 2022 zu einer Normalisierung von Einsatzvolumen und -geschehen, heißt es vom Salzburger Roten Kreuz.
„Corona ist nicht mehr das bestimmende Thema in unseren Einsätzen“, bestätigt Wolfgang Fleischmann, leitender Notarzt im Bundesland Salzburg. „Durch das Wiederaufleben des gewohnten Arbeits- und Freizeitverhaltens der Menschen ist unsere Rettung erneut vermehrt durch Sport- und Freizeitunfälle bedingt.“
Höchster Anstieg am Stützpunkt St. Johann
Die Zunahme an Einsätzen ist ungleichmäßig verteilt: Helikopter Martin 1 und 10 vom Stützpunkt St. Johann (Pongau) wurden zu etwa 37 Prozent mehr Einsätzen als im Vorjahr gerufen, bei Helikopter Christophorus 6 vom Stützpunkt Salzburg waren es 13,6 Prozent mehr.
Von internistischen Notfällen zu Sport- und Freizeitunfällen
Die Auswertung der Notfallkategorien zeigt eine Veränderung: Während im Jahr 2021 internistische Notfälle Spitzenreiter in der Einsatzstatistik waren, rangierten dieses Jahr mit 40 Prozent wieder Sport- und Freizeitunfälle an erster Stelle. Auch diese Entwicklung sei auf die Aufhebung des Lockdowns und eine allgemeine Entspannung der Corona-Situation zurückzuführen, heißt es vom Roten Kreuz.
- Rund 30 Prozent des Einsatzgeschehens gehen auf internistische Notfälle, wie etwa bei einem Herzinfarkt, zurück.
- Zu rund zwölf Prozent wird die Flugrettung bei neurologischen Erkrankungen und Notfällen gerufen. Nur etwa vier Prozent der Flugrettungseinsätze machen Verkehrsunfälle aus.
- Zu Arbeits- und Haushaltsunfällen hebt der Notarzthubschrauber in Summe bei rund acht Prozent ab.
Kooperation mit vier Helikopter-Unternehmen
Insgesamt betreibt das Rote Kreuz Salzburg in Zusammenarbeit mit Heli Austria, Schider Helicopter, Wolf Helicopter und dem ÖAMTC vier Hubschrauber-Stützpunkte im gesamten Bundesland.
„Für die ausgezeichnete Zusammenarbeit möchte ich mich bei unseren Kooperationspartnern bedanken“, sagt Sabine Tischler, Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes. „Dadurch können wir die Flugrettung als wichtigen Teil des Rettungs- und Notfalldienstes sicherstellen.“
Mehr Hubschrauber im Winter
An allen vier Standorten sind aktuell 22 Notfallsanitäter des Roten Kreuzes und 75 Notärzte an 365 Tagen im Jahr im Dienst. Für ihren Einsatz stehen im Sommer vier Hubschrauber zur Verfügung, im Winter fünf.
Stützpunkte und Einsätze im Detail:
Stützpunkt Flughafen Salzburg: Christophorus 6, EC 135; 1.636 Rettungsflüge im Jahr 2022; Zusammenarbeit Christophorus Flugrettungsverein (ÖAMTC)
Stützpunkt St. Johann (10 Monate): Martin 1, MD 902 und Stützpunkt St. Johann (Wintersaison 3 Monate): Martin 10, MD 902; 1.057 Rettungsflüge im Jahr 2022; Zusammenarbeit Heli Austria GmbH (Roy Knaus);
Stützpunkt Zell am See: Heli-Alpin 6, EC 135 T3, Bell 429; 888 Rettungsflüge im Jahr 2022; Zusammenarbeit ÖAMTC, Schider Helicopter Service GmbH
Stützpunkt Hinterglemm: Saisonal Martin 6, EC 135 T3, MD 902 (Sommer- und Wintersaison); 763 Rettungsflüge im Jahr 2022; Zusammenarbeit Wolf Helicopter GmbH & Co KG
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