Coronavirus in Salzburg
Maßnahmenpaket zum Schutz von Risikogruppen
Das ist der Covid-Plan für Salzburgs Seniorenhäuser, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen und 24-Stunden-Betreuung.
SALZBURG. Am dritten Tag ohne registrierte Neuinfizierungen mit dem Coronavirus in Salzburg sprachen die beiden Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (Ressorts Gesundheit und Finanzen) und Heinrich Schellhorn (Ressorts Pflege und Betreuung) über das Maßnahmenpaket zum Schutz von Risikogruppen.
Durchtestung dauert vier bis fünf Wochen
"Zu den ausgewiesenen Risikogruppen zählen speziell Menschen, die in Spitälern und Seniorenheime arbeiten bzw. dort leben", erklärt Christian Stöckl. Für sie gibt es eine Teststrategie des Bundes. Diese sieht vor, Seniorenheime nach Prioritäten zu reihen und komplett durchzutesten. "Salzburg hat diesen Prioritäten-Plan festgelegt und bereits mit den Testungen begonnen. In den nächsten vier bis fünf Wochen werden alle Seniorenheime getestet werden", so Stöckl. Diese Timeline sei sehr ambitioniert gewählt.
"Wir können in Salzburg pro Tag ungefähr 1.000 bis 1.200 Tests auswerten, es gibt aber Limits bei den durchführenden Teams, die die Abstriche machen sowie bei den Test-Kits."
Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl
VIDEO des Landesmedienzentrums Salzburg
Die Prioritäten der Seniorenhäuser werden geordnet nach
1. Häuser mit bereits positiven Fällen
2. Häuser, in denen es Verdachtsfälle gibt, oder schon gegeben hat
3. Häuser ohne positive Fälle oder Verdachtsfälle
"Bis auf drei Seniorenhäuser wurden all jene, die zur Priorität eins gehören, bereits durchgetestet", so Christian Stöckl. Die Testungen werden in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, dem Pflegepersonal vor Ort und der AGES durchgeführt.
"In Salzburg liegen wir bei 51 infizierten Seniorenheimbewohnern. Das ist genau ein Prozent (5.000 Bewohner). Neun Fälle gibt es bei den rund 3.000 Mitarbeitern. Das ist eine stabile und gute Situation."
Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn
In einer "Anfangseuphorie", wie es Christian Stöckl nennt, hätte man sich beim Bundesministerium eine wöchentliche Wiederholung der Testungen in den Seniorenheimen vorgestellt. "Das ist nicht umsetzbar und durchführbar. Daher haben wir uns mit Bundesminister Rudolf Anschober darauf geeinigt, einmal alle Häuser durchzutesten und je nach Verlauf und Ergebnis zu entscheiden, ob es einen zweiten Durchgang braucht, oder nicht", so Stöckl.
Nur "Hochrechnung" für SALK-Häuser
Für die Krankenhäuser werde aktuell an einer neuen Teststrategie gearbeitet. "Es gibt diverse Häuser wo bereits komplette Stationen durchgetestet wurden, weil es Fälle oder Verdachtsfälle gab. Auch z.B. das Tauernklinikum hat schon mit den Tests begonnen", sagt Stöckl. "Die 6.000 SALK-Mitarbeiter werden wir strategisch, nach mathematischen Grundsätzen testen. Wir werden rund ein Drittel der Mitarbeiter tatsächlich testen und deren Ergebnisse auf die Gesamtmitarbeiterzahl hochzurechnen, um ein Abbild der Ist-Situation zu erhalten."
Weitere Teststrategien des Bundes
Eine weitere Teststrategie des Bundes sieht außerdem vor, auch spitalsentlassene Senioren später neuerlich zu testen. Dafür gäbe es aber noch keinen Durchführungsplan. Auch das strategische Testen im Handel, sei schon mal von der Bundesregierung angedacht worden. Aber auch dafür gäbe es noch keine Anleitung.
Kein einziger Covid-Fall in Behinderteneinrichtungen
In den Behinderteneinrichtungen in Salzburg gibt es keinen einzigen Covid-Fall. "Das spricht für die Träger", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Auch bei den Menschen, die eine 24h-Betreuung in Anspruch nehmen, sei die Situation relativ stabile. Grund sei, dass viele der Betreuungspersonen aus dem Ausland aktuell in Salzburg bleiben. "Wir haben rund 950 Betreuungspersonen direkt bei uns in Salzburg, die sonst im Wochenturnus ein- und abreisen. Rund zwei Drittel von ihnen kommen aus Rumänien, ein Drittel aus der Slowakei.
52 Plätze für zu betreuende Personen
Dazu habe man 52 Plätze in der derzeit ungenutzten SeneCura Rehaeinrichtung für Stoffwechselerkrankungen in Hallein geschaffen, die uninfizierten Menschen mit Pflegebedarf zur Verfügung gestellt werden können. "Derzeit wird dort eine Person betreut", so Schellhorn.
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