Kommentar
Noch nicht bereit für Frau Ingenieurin
Nach dem Kommentar vom 10. April (>>HIER<< nachlesen) mailten uns viele Leser Kommentare. Diverse Wortmeldungen gingen in die Richtung, Frauen seien keineswegs die Schwachen in der Gesellschaft, seien mittlerweile komplett gleichgestellt und man fühle sich als Frau den Männern auch nicht unterlegen. Da ist es schon interessant, dass nur drei Wochen später der Girls' Day stattfinden – und ich will sagen – muss.
Immer noch entscheiden sich nämlich 70 Prozent der Mädchen für nur zehn Lehrberufe (obwohl es 250 in Österreich gibt) sowie für "typisch weibliche" Berufsfelder und Studienfächer. Und warum? Weil wir komplett gleichberechtigt sind? Uns dasselbe zugetraut wird wie Männern? Die Gesellschaft für die Verwirklichung der Frauen bereit ist? Nein! Sonst bräuchte es keinen Girls' Day und auch keine SWE (Society of Women Engineers) – mehr dazu im Beitrag. Und dann müsste Professorin Rishelle Wimmer auch nicht darauf hinweisen, dass fast 40 Prozent der Frauen im technischen Ingenieurswesen nach vier Jahren ihren Beruf wieder aufgeben, weil die Frauenkultur im Berufsfeld fehle, schwierige soziale Bedingungen und gesellschaftliche Nicht-Akzeptanz vorherrsche.
Schwierige soziale Bedingungen wird der Girls' Day zwar nicht aufbrechen können, aber den Mädchen wird zumindest ein ermutigendes Umfeld geboten. Gefragt sind vor allem die Firmen selbst, die Gleichstellung ebenso konsequent verfolgen sollten wie ihre Business-Ziele. Um festgeschriebene Rollenbilder – und hallo: Die gibt es! – aufzubrechen, werden wir an strukturellen Maßnahmen wie Quoten nicht vorbeikommen.
>>HIER<< geht's zum Beitrag.
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