Landwirtschaftskammerwahl Salzburg
Bauernbund kann an Mandaten zulegen, SPÖ-Bauern sind raus aus der Vollversammlung
Jetzt sind auch die Bezirksergebnisse da!
Salzburgs Bauern wählten heute ihre Standesvertretung neu. Auch die Vollversammlungen der fünf Bezirksbauernkammern wurden neu gewählt.
Kurz zusammengefasst: Die Wahlbeteiligung ging nochmals zurück und der Bauernbund konnte neuerlich zulegen. Der Unabhängige Bauernbund verliert zwei Mandate und steht nun bei drei Sitzen. Die SPÖ-Bauern und die Grünen schaffen es nicht in die Vollversammlung. Die Freiheitliche Bauernschaft kann das Mandat halten.
SALZBURG. Vorläufiges Endergebnis:
Landwirtschaftskammerwahl
Wahlbeteiligung 44,58 Prozent
Bauernbund: 79,16 Prozent, 24 Mandaten (+3)
Unabhängiger Bauernverband Salzburg: 12,7 Prozent, 3 Mandate (-2)
Freiheitliche Bauernschaft: 3,7 Prozent, 1 Mandat
SPÖ-Bauern: 2,33 Prozent, 0 Mandate (-1)
Grüne Bäuerinnen und Bauern Salzburg: 2,16 Prozent, 0 Mandate
"Damit habe ich nicht gerechnet"
Zum Wahlsieg sagt Rupert Quehenberger, Bauernbund: "Wir haben damit gerechnet zulegen zu können, aber mit so einem Erfolg haben wir nicht gerechnet. Wir hätten uns bemüht, mehr Wähler zum Wahlgang zu mobilisieren. Das Ergebnis habe ich meinen guten Leuten zu verdanken. Wir werden, wie auch schon in der Vergangenheit, alle wichtigen Themen für die Bauern abdecken."
"Klimapolitik wäre Pfeiler der Landwirtschaft"
Enttäuscht über das schlechte Abschneiden der Grünen Bäuerinnen und Bauern Salzburg zeigt sich Spitzenkandidat Ferdinand Oberascher: "Die Landwirtschaftspolitik wäre ein großer Pfeiler bei der Klimapolitik. Es wäre wichtig, dass das Klima bei den Bauern eine Stimme hätte." Warum das Thema die Bauern in Salzburg nicht mobilisieren konnte, liegt laut Oberascher daran, dass "der Bauernbund den Grünen alle schwierigen Themen umhängt. Dazu gehört der Wolf, das Tierwohl die Nitratverordnung usw. Das sind die unattraktiven Themen – auch für uns Landwirte. Das macht das Arbeiten für uns schwierig."
"Zweites Mandat wäre Ziel gewesen"
Enttäuscht ist auch Hannes Költringer, Freiheitlichen Bauernschaft: "Wir sind froh, das eine Mandat gehalten zu haben, aber unser Ziel wäre eigentlich ein zweites Mandat gewesen. Wahrscheinlich haben wir heute in Salzburg auch die generelle angespannte, österreichweite Stimmung der FPÖ gegenüber gespürt. Eine höhere Wahlbeteiligung hätte uns bestimmt geholfen."
"Ohne uns wird ein Vakuum entstehen"
Michael Leitner von den SPÖ-Bauern prognostiziert "schwierige Zeiten" für Salzburgs Bauern. "Die SPÖ hat hart gearbeitet für die Bauern. Wir haben die meisten Beiträge geliefert und auch die schwierigen Themen aufgemacht. Ohne uns wird ein Vakuum in der Vollversammlung entstehen."
"Unverständlich – Viele Bauern hören auf und trotzdem wählen 'alle' den Bauernbund"
Auch der Unabhängige Bauernverband Salzburg musste "Federn lassen". Von 5 auf 3 Mandate rutschte Spitzenkandidat Josef Tiefenbacher mit seinem Verband nach unten: "Ich kann mir das nicht erklären, so viele Bauern hören wöchentlich auf bei uns und ihre Hauptvertretung, der Bauernbund, gewinnt an Stimmen, das ist grotesk." Tiefenbacher kritisiert vor allem, wer bei der Wahl Wahlberechtigt ist – "das sind nicht die Jungen, das ist ein Problem."
Mandatsverteilung vor der Wahl:
In die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Salzburg wurden bei der letzten Wahl 2015 insgesamt 28 Bäuerinnen und Bauern gewählt.
Derzeit hält der Salzburger Bauernbund 21 Mandate,
der Unabhängige Bauernverband fünf Mandate
und die SPÖ-Bauern sowie die Freiheitliche-Bauernschaft jeweils ein Mandat.
Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg ist seit November 2018 Rupert Quehenberger aus Annaberg, als Vizepräsidenten stehen ihm Georg Wagner und Elisabeth Hölzl (alle Bauernbund) zur Seite. Die Wahlbeteiligung lag 2015 bei 51,1 Prozent
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