Psychotherapie / Psychologie
Depressionen und Ängste im Alter

Altern und der Prozess des Älterwerdens

Das Alter - ein gesellschaftliches Tabu

Viele Menschen tun sich in unserer Jugend- und Leistungskultur schwer mit dem Altern und dem Prozess des Älterwerdens und fühlen dabei große Unsicherheiten, Sorgen und Ängste. Nicht wenige werden depressiv. Hinzu kommen gesundheitliche und körperliche Beschwerden und Einschränkungen, aber auch soziale Veränderungen, etwa wenn Freund*innen, Bekannte oder Partner*innen erkranken oder sterben. Manche Menschen ziehen sich dann vor lauter Kummer zurück und vereinsamen.
Alter, Altern und der Prozess des Älterwerdens - Psychotherapie

Manchmal brechen auch Traumen aus der Kindheit und Jugendzeit wieder auf, die in jüngeren Jahren noch leichter verdrängt werden konnten. Mit dem Nachlassen der körperlichen Kräfte wird diese Verdrängung dann schwerer und durchlässiger.

Um gut zu altern, bedarf es innerer Entwicklungsprozesse, aber auch einer Versöhnung mit der Vergangenheit und der eigenen Biographie.

Gerade hier kann eine Psychotherapie oder psychologische Begleitung hilfreich sein. Schwierige Emotionen wie Sorgen, Ängste, Schuldgefühle, Reue, Trauer und Einsamkeit bekommen dort einen Raum und Sie können offene Lebensfragen und Lebensthemen angehen und vielleicht sogar abschließen.

Film: "Leben im Alter: Senioren-WG auf dem Bauernhof"

Eine WG im Alter oder Generationenwohnen können präventiv bezüglich seelischer Probleme im Alter sein.

Depressionen können im Alter stärker werden

Die Werbung vermittelt uns heute das Bild hochaktiver Senior*innen, die bis ins hohe Alter freudestrahlend die Welt bereisen, sich um ihre Enkelkinder kümmern, perlweiße Zähne und volles Haar haben und immer rüstig und aktiv sind.

Vergessen und verdrängt wird hingegen oft, dass das Altwerden sehr leidvoll und schwierig sein kann und mit Gefühlen von tiefer Kränkung, großem Schmerz und Trauer einhergehen kann. Viele alte Menschen ziehen sich auch völlig aus dem sozialen Leben zurück. Gründe dafür können Verbitterung und das Nachlassen der körperlichen Kräfte sein. Die Ursache für diesen Rückzug ist aber mitunter auch eine Altersdepression, andererseits kann der soziale Rückzug aber auch wiederum Depressionen bedingen oder verstärken.

Bei Frauen wird eine Altersdepression häufiger diagnostiziert. Hingegen suizidieren sich alte Männer häufiger, was den Verdacht erregt, dass Männer genauso häufig wie Frauen unter Altersdepressionen leiden, sich aber keine Hilfe suchen, weshalb die Depression bei ihnen nicht erkannt wird. Etwa zehn Prozent aller 65 Jährigen werden erstmals im Alter depressiv. Depressionen sind somit bei alten Menschen weit verbreitet.

Was sind die Symptome einer Depression?

  • Verhaltensänderungen
  • veränderte Stimmung (Gefühle der Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, bedrückt-sein, innere Leere)
  • verminderter Antrieb und verminderte Lebensfreude
  • Verlust von Interessen und Hobbys
  • die betroffenen Menschen lassen sich nicht aufmuntern und sind wie abgeschnitten vom Leben und von ihrer Lebenskraft
  • Schlafstörungen
  • Gedankenkreisen und Grübeln

Film: "Depression im Alter"

Der Film informiert über altersbedingte Depressionen.

Älterwerden ist leidvoll, schwierig und kostet Kraft

Das Älterwerden ist ein längerer Prozess, der von jedem Menschen viel Kraft, Anstrengung und die Bereitschaft zur bewussten Auseinandersetzung fordert. Viele Menschen verdrängen ihr Älterwerden jedoch, verleugnen es oder vermeiden jede Auseinandersetzung damit, bis es nicht mehr anders geht und das Alter sich lautstark bemerkbar macht. Es kommt dann mitunter schlagartig zu schweren Lebenskrisen und zum emotionalen Zusammenbruch.
Altern ist schwierig, weil es uns mit der eigenen Endlichkeit und Sterblichkeit konfrontiert und uns viele Verlusterfahrungen bereitet.

Dies können körperliche Verluste sein, wie etwa

  • das Nachlassen der Fitness
  • der Muskelkräfte
  • der äußeren Attraktivität
  • der Verlust der Haare
  • der Zähne
  • des guten Gehörs
  • des Sehsinns
  • der sexuellen Potenz.

Wenn ich bergsteige oder wandere, brauche ich auf einmal viel länger, muss mehr atmen, spüre meinen Herzschlag schneller.
Auch Verluste sozialer Art treten immer häufiger auf: Ich verliere mit dem Eintritt in die Pension meinen Beruf, mein gutes Einkommen und oft auch meinen sozialen Status. Dies kann mit einem Gefühl verbunden sein, nicht mehr so viel wert zu sein und führt mitunter zu einem regelrechten Pensionsschock mit depressiven Stimmungslagen.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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