Psychologie / Coming Out
Lesbische Frauen und psychische Belastungen

Was ist weibliche Homosexualität?

Die weibliche Homosexualität zählt zu einer von mehreren Spielarten sexueller Vielfalt und ist genauso gesund wie Heterosexualität. Homosexualität wurde von der Psychologie und Psychiatrie bis weit in die 1990er Jahre schwer pathologisiert. Es gab sogar Versuche, Homosexualität zu heilen. Solche Konversionstherapien sind heute zurecht streng verboten. Lesbische Frauen stellen eine Minderheit dar und passten den Psychiater*innen und anderen Psy-Berufen lange nicht in ihr Konzept von Normalität, welches sie nicht kritisch hinterfragten.

Homophobie und Homonegativität

In unserer Gesellschaft sind Homophobie und Homonegativität noch immer weit verbreitet. Es gibt massive psychische und physische Gewalt gegenüber LGBTIQA* und einer Jahrtausende-alte Tradition von Verfolgung. Daher verinnerlichen viele homosexuelle Menschen diese Homophobie. So ist es nicht verwunderlich, dass es auch lesbische Frauen gibt, die ihre eigene Homosexualität stark ablehnen und sich innerlich selbst bekämpfen.

Lesbische Frauen sehen sich trotz zahlreicher Liberalisierungen und rechtlicher Fortschritte auch heute noch verschiedenen Stigmatisierungen und Diskriminierungen ausgesetzt. So gibt es in vielen Ländern den so genannten „Corrective Rape“, bei dem eine Frau von einem Mann vergewaltigt wird, unter dem rationalisierenden Vorwand, man wolle sie durch die Vergewaltigung heterosexuell machen und "bekehren". In subtilerer Form werden lesbische Frauen von Männern häufig als pornographisches Lustobjekt abgewertet. Zugleich wird ihnen unterstellt, dass zwei Frauen keine sexuelle Zufriedenheit erlangen könnten, sexuell frustriert seien und dass es deshalb einen Mann brauche.
Lesbische Frauen werden (als eine von vielen Formen der Diskriminierung) in ihrer authentischen sexuellen Orientierung nicht ernst genommen und validiert. Auch werden sie häufiger Opfer familiärer physischer und körperlicher Gewalt als heterosexuelle Menschen.
So verwundert es nicht, dass lesbische Frauen häufiger unter Depressionen und Angststörungen leiden, Alkohol und Drogen missbrauchen und Suizidversuche bzw. Suizid begehen.

Dokumentation vom ORF: "Am Schauplatz - Wenn Frauen Frauen lieben"

Wie kann mir als lesbische Frau Psychotherapie helfen?

Psychotherapie und psychologische Beratung können Sie dabei unterstützen, Ihre eigene Homosexualität besser zu akzeptieren und Selbstliebe zu finden. Beides sind wesentliche Voraussetzungen für eine zufriedene Partnerschaft.

Anlässe für eine Psychotherapie oder psychologische Beratung können sein:

  • das innere und das äußere Coming Out
  • körperliche und psychische Gewalt
  • Schwierigkeiten, Ängste und Sorgen im Prozess des Coming Outs
  • Probleme in der Partnerschaft
  • Trennungen und Liebeskummer
  • Mehrfachdiskriminierung (z.B. wegen Homosexualität, biologischen Geschlechts und Ethnie, etwa lesbische junge Türkinnen)
  • Diskriminierung innerhalb der Community
  • familiäre und häusliche Gewalt
  • destruktive Beziehungsmuster
  • ein spätes Coming Out
  • Homosexualität und Sexualität im Alter
  • eine bestehende heterosexuelle Partnerschaft, u.U. sogar mit Kindern
  • Suche nach Akzeptanz der eigenen Homosexualität
  • Selbstablehnung
  • Mobbing und Diskriminierung
  • sexuelle Schwierigkeiten
  • Depressionen
  • Sexualtherapie und Sexualberatung
  • starke Scham- und Schuldgefühle aufgrund der homosexuellen Orientierung
  • Trauer bei einem späten Coming Out in der zweiten Lebenshälfte oder im letzten Drittel des Lebens über die vielen Jahre, in denen die Homosexualität nicht frei gelebt werden konnte oder durfte
  • Kinderwunsch und Regenbogenfamilie
  • Paartherapie für lesbische Paare

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Logotherapie und Existenzanalyse)

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