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Die Liste der Mangelberufe in Salzburg wird immer länger
- Zu den 126 Mangelberufen in Salzburg zählen unter anderem Koch/Köchin, Kellner/Kellnerin, Werbefachleute, Erzieherinnen und Erzieher, Gärtnerinnen und Gärtner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Flugsicherung, in der Hotellerie, oder auch im Handel.
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Kommendes Jahr werden auf der Liste der Mangelberufe in Salzburg 126 Berufe stehen. Damit ist diese Liste so lange wie nie zuvor. Und das, obwohl z.B. die Berufskraftfahrer oder Busfahrer gar nicht drauf stehen.
SALZBURG. 100 Mangelberufe stehen im Jahr 2023 auf der Liste der bundesweiten Mangelberufe. Zusätzliche 26 Mangelberufe wurde für Salzburg definiert. Das bedeutet, dass in 126 Berufen in Salzburg innerhalb eines Jahres weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro offener Stelle beim AMS zur Verfügung standen.
Berufsfahrer sind nicht drauf
Laut Wirtschaftskammer Salzburg wären es in Salzburg aber noch mehr Berufe, denn "viele Betriebe melden ihre offene Stelle dem AMS nicht", sagt Lorenz Huber, Leiter Sozial- und Arbeitsrecht in der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS). "Nicht auf der Liste abgebildet sind etwa LKW- und Berufskraftfahrer oder Busfahrer, obwohl die Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs und der Logistikketten immer schwieriger wird."
- Nicht auf der Liste abgebildet sind etwa LKW- und Berufskraftfahrer oder Busfahrer, obwohl die Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs und der Logistikketten immer schwieriger wird.
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Vom Gärtner bis zum Händler
Zu den 126 Mangelberufen in Salzburg zählen unter anderem Koch/Köchin, Kellner/Kellnerin, Werbefachleute, Erzieherinnen und Erzieher, Gärtnerinnen und Gärtner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Flugsicherung, in der Hotellerie, oder auch im Handel.
Nach Punktesystem vermittelt
Befindet sich ein Beruf auf der Liste, haben Betriebe die Möglichkeit, Drittstaatsangehörige einzustellen. "Das geschieht über ein Punkteschema. Punkte gibt es u.a. für das Alter, die Sprachkenntnisse, für Erfahrung und die Ausbildung, die der/die Drittstaatsangehörige mitbringt. Wer 55 von 70 Punkte erreicht, kann die Rot-Weiß-Rot-Karte erhalten", erklärt Huber.
- In 126 Berufen in Salzburg standen innerhalb eines Jahres weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro offener Stelle beim AMS zur Verfügung.
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Auch Ältere erhalten jetzt Punkte
Da trotz der Möglichkeit Drittstaatsangehörige in den Arbeitsmarkt zu integrieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Branchen fehlen, wurde 2022 die Rot-Weiß-Rot-Karte reformiert. "Beispielsweise erhalten Menschen zwischen 40 und 50 Jahren jetzt auch Punkte und das Sprachdiplom hat eine längere Geltungsdauer. Wir gehen aber davon aus, dass es weitere Nachschärfungen bedürfen wird", sagt der Experte.
"Noch attraktiver für Drittstaatsangehörige werden"
Dass die Arbeitsmarktreform gescheitert ist, hält man bei der WKS für negativ: "Es braucht mehr positive Anreize dafür, arbeiten zu gehen", sagt Huber. "Bisweilen scheint es, als würde die Zahlen der Rot-Weiß-Rot-Karte-Besitzer seit der Reform steigen, aber Österreich muss weiter Nachschärfen und sich als Arbeitgeberland noch attraktiver für Drittstaatsangehörige präsentieren."
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