Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für den 10. September von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den 10. September stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Mt 18, 15-20.

SALZKAMMERGUT. Mah, bist du gemein! Wenn jemand zu mir gemein ist, dann fühle ich mich verletzt. Das ärgert mich so, dass ich beleidigt, traurig und böse reagiere? Wir wenden uns ab, wollen ihn oder sie nicht mehr sehen. Aber es „brodelt“ in uns. Es muss raus. Und wir sprechen darüber mit allen anderen. Was der oder die uns angetan hat. Es ist ja eine bodenlose Gemeinheit! Es war ja wirklich so verletzend! Dann verbreitet sich diese Angelegenheit wie ein Lauffeuer. Jeder und jede weiß davon und meist wird noch etwas mehr hinzugefügt. Es ist als würde man Rache nehmen. Ein Gespräch suchen? Nein, es bringt ja sowieso nichts. Wer so denkt, der hat sein Gegenüber aufgegeben, abgehackt. Sie oder er ist mir unwichtig und egal geworden. Soll sie oder er doch machen, was sie/er will. Doch was sagt Jesus dazu? Tu das nicht, handle weise!

Weise, ja wie denn?

Der oder die war ja so gemein zu mir! Das muss ich mir doch nicht gefallen lassen – oder? Natürlich nicht! Jesus meint: Wir sollen versuchen mit denen zu reden, die gemein zu mir waren. Eh klar, das ist oft sehr schwer, aber es ist ein Versuch wert. Natürlich: niemand freut sich über Kritik. Und meist denke ich: „Wie kann man denn nur so gemein sein?“ Ich fühle mich ungerecht behandelt und ich will es dem/derjenigen zurückzahlen. Ja, jeder Kritisierte wird sich nicht ändern wollen. Zu groß ist die Verletzung, die sie/er spüren musste. Und das macht aggressiv. Bei nächster Gelegenheit schlage ich zurück!

Ich will Sieger sein!

Ist es nicht so, ich will dem anderen nicht mehr in die Augen sehen. Also gehe ich zu einem Anwalt. Der soll alles für mich regeln. Hauptsache ich stehe nachher als Sieger da. Und ehrlich, was aus der/dem anderen wird, ist mir völlig egal. Hauptsache ich muss mich nicht streiten. Ja, das ist legitim. Aber Jesus zeigt uns einen anderen Weg. Der andere soll die Chance bekommen, die Kritik hören zu können, ohne sein Gesicht zu verlieren! Und vergessen wir nicht, auch ich kann ja falsch „liegen“. Und dann habe ich oder mein Gegenüber ein Aha-Erlebnis. Aha, so ist! Und dann kommen die Worte: „Ah, so ist hast du das verstanden. Tut mir leid. Das habe ich nicht gewusst! Ich meinte es ja ganz anders.“ Es ist ausgesprochen! Nur zwischen denen, die beteiligt sind. Und das tut wirklich gut! Ja, wir sollen niemanden bloßstellen oder niedermachen. Wenn wir uns so verhalten, kommen wir gemeinsam gestärkt aus einem Streit hervorgehen. Denn jeder hat auf den anderen gehört, hat ihn ernst genommen. Dann hat sich wirklich das Gespräch gelohnt!

Ja, aber…..

Aber, wenn die/der Andere kein Gespräch will? Ich wäre bereit, aber die/der andere will einfach nicht! Nun auch darauf weiß Jesus eine Lösung: Eine oder zwei weitere Personen sollen mithelfen. Denn nichts soll an „die große Glocke“ gehängt werden. Ein fairer, respektvoller Weg soll gesucht werden, dann ist wieder eine gemeinsame Basis da. Wir wollen doch alle in einer herzlichen, menschlichen Welt leben. Und wir bleiben Freunde; ist das nicht schön?

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