Sternenpark Attersee-Traunsee
Abordnung des OÖ Landtages auf Fact Finding Mission

LAbg. Julia Bammer (NEOS), Klubobmann Severin Mayr (Grüne), Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, LAbg. Anne-Sophie Bauer (Grüne), Klubobmann Christian Dörfel (ÖVP), Bürgermeisterin Nicole Eder (Steinbach am Attersee), LAbg. Michael Fischer (FPÖ), LAbg. Peter Oberlehner (ÖVP), LAbg. Heidi Strauss (SPÖ), Clemens Schnaitl (Sternenpark Attersee-Traunsee), LAbg. Gertrud Scheiblberger (ÖVP). | Foto: Land OÖ/Tina Gerstmair
  • LAbg. Julia Bammer (NEOS), Klubobmann Severin Mayr (Grüne), Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, LAbg. Anne-Sophie Bauer (Grüne), Klubobmann Christian Dörfel (ÖVP), Bürgermeisterin Nicole Eder (Steinbach am Attersee), LAbg. Michael Fischer (FPÖ), LAbg. Peter Oberlehner (ÖVP), LAbg. Heidi Strauss (SPÖ), Clemens Schnaitl (Sternenpark Attersee-Traunsee), LAbg. Gertrud Scheiblberger (ÖVP).
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Grünen-Landesrat Stefan Kaineder: Abordnung des Oö. Landtages auf Fact Finding Mission im Naturpark Attersee-Traunsee – zunehmende Lichtverschmutzung im Fokus aller Landtagsfraktionen.

ALTMÜNSTER. Lange Zeit stand die künstliche Beleuchtung unter dem Motto „mehr Licht“. Das Ziel muss jedoch „besseres Licht“ sein. Licht, das uns hilft, besser zu sehen ohne zu blenden, die Gesundheit zu bewahren, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, die Umwelt nicht unnötig aufzuhellen, die Tierwelt nicht zu stören, den Nachthimmel zu bewahren und große Mengen Energie zu sparen und damit das Klima zu schützen.

Oberösterreich ist Vorreiter

Oberösterreich gilt bundesweit als Vorreiter, wenn es um den Schutz des Nachthimmels geht. Als erstes Bundesland hat Oberösterreich ein eigenes Messnetz für die Lichtverschmutzung installiert, eine eigene Leitlinie für den öffentlichen Bereich geschaffen und erstmals wurden in Pilotgemeinden auch konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung umgesetzt. Vor zwei Jahren wurde dann der nächste Meilenstein gesetzt: Mit der Zertifizierung durch die International Dark-Sky Association wurde der Naturpark Attersee-Traunsee zum ersten und bisher einzigen offiziellen österreichischen Dark Sky Park und somit zum Sternenpark. Ein Sternenpark ist ein Licht- und Landschaftsschutzgebiet, in dem die nächtliche Dunkelheit und die natürliche Nachtlandschaft als Schutzgut gelten und vor Lichtverschmutzung bestmöglich geschützt sein sollen. Erreicht wird dies mit Licht-Management-Plänen und Umrüstung der Straßen- und Gebäude-Außenbeleuchtung auf den Sternenparkflächen der fünf Naturpark-Gemeinden Altmünster, Steinbach am Attersee, Weyregg am Attersee, Schörfling am Attersee und Aurach am Hongar.

"Lichtverschmutzung" im Fokus

Der Schutz der eindrucksvollen Nachtlandschaft und damit auch dem Lebensraum für Mensch und Tier ist im Naturpark Attersee-Traunsee zur Selbstverständlichkeit geworden. Um das Thema Lichtverschmutzung weiter ins Zentrum zu rücken und gesetzliche Grundlagen für schonendes Licht in allen oberösterreichischen Gemeinden zu schaffen, wurde auf Grund eines Antrages des Klubs der Grünen und einer Petition des Oö. Umweltanwalts im Oö. Landtag ein Unterausschuss eingerichtet. In dessen Rahmen wurde nun eine Fact Finding Mission in die Vorzeigeregion Attersee-Traunsee und in die Pioniergemeinde Steinbach am Attersee mit Vertretern aller Fraktionen des Oö. Landtags unternommen. „Im Dark Sky Park Attersee-Traunsee sehen wir die positiven Auswirkungen, wenn es gelingt, die Lichtverschmutzung einzudämmen. Denn dort können wir einen gesunden Lebensraum für Mensch und Tier sowie die eindrucksvolle Nachtlandschaft erhalten. Bei der Lichtverschmutzung wollen wir als internationaler Vorreiter weiter die notwendigen Maßnahmen setzen und das Umweltressort wird die Gemeinden dabei bestmöglich unterstützen. Denn unser Ziel muss sein, dass wir schädliche Licht- und auch Energieverschwendung schrittweise verringern“, freute sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder über das Interesse der Abgeordneten und bedankte sich bei der Steinbacher Bürgermeisterin Nicole Eder für das Engagement in der Gemeinde und dem Sternenpark.

Gesetz auf Weg bringen

Die Vorsitzende des Unterausschusses „Lichtverschmutzung“ im Oö. Landtag und Delegationsleiterin der Fact Finding Mission, LAbg. Anne-Sophie Bauer, betonte: „Es dämmert allen, dass wir in den Gemeinden von grellem, schädlichem Kunstlicht auf moderne Beleuchtung umstellen müssen. Auf Licht, das uns, die Umwelt und die Tierwelt schont und Energie spart. Ziel ist, ein effektives Gesetz gegen Lichtverschmutzung über den Landtag auf dem Weg zu bringen.“ Konkret wird im Oö. Landtag daran gearbeitet, für Kunstlicht im Außenraum die bestehenden Normen rechtlich zu verankern und die Rechtssicherheit für Gemeinden bei der Beleuchtungsreduktion zu erhöhen.

"Lösung mit Hausverstand"

„Beim Besuch dieser Vorzeigeregion wurde deutlich, dass Oberösterreich auch bei der Bekämpfung der Lichtverschmutzung eine Vorreiterrolle einnimmt. Das hindert uns aber nicht daran, noch besser zu werden, weil übertriebene Beleuchtung die Lebensqualität beeinträchtigen kann“, betont OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel. „Wir wollen eine vernünftige Regelung, die den Schutz der Umwelt und die Sicherheit der Straßen und Wege gewährleistet“, stellt Dörfel klar. Dörfel ist weiters zuversichtlich, dass eine Lösung mit Hausverstand und wenig Bürokratieaufwand sowie die größtmögliche Rechtssicherheit für Bürgermeister bis zum Sommer gefunden werden kann.

Themenfeld nicht unterschätzen

"Das Projekt 'Sternenpark Naturpark Attersee' ist sehr aufschlussreich. Die Lichtverschmutzung ist ein nicht zu unterschätzendes Themenfeld, das sich unmittelbar auf Pflanzen, Tiere und Menschen auswirkt. Deshalb muss sich auch die Politik damit beschäftigen. Die Besichtigung war eine gute Gelegenheit, sich einmal direkt damit auseinanderzusetzen, um für einen nachhaltigen Schutz unserer zukünftigen Generationen und unserer Flora und Fauna einzutreten"; berichtet der Umweltsprecher der FPÖ-Oberösterreich, LAbg. Michael Fischer.

Licht kann Verkehrsteilnehmer blenden

„Kunstlicht im Außenraum hat unterschätzte gravierende Schattenseiten, wenn es in falscher Qualität und Intensität zur falschen Zeit am falschen Ort eingesetzt wird. Die „Lichtverschmutzung“ durch zu viel Licht in der Nacht führt dazu, dass Energie unnötig verschwendet wird, der Tag-Nacht-Rhythmus von Menschen aus dem Lot gerät und Verkehrsteilnehmer geblendet und abgelenkt werden, sich die Lebensbedingungen vieler Tiere und Pflanzen verschlechtern“, so die Bau- und Raumordnungssprecherin der SPÖ im Landtag, Heidi Strauss. Sie bedankt sich für die praktischen Informationen aus der „Dark-Sky-Mustergemeinde“ Steinbach am Attersee.

Folgen für Mensch und Umwelt erheblich

Die stellvertretende NEOS-Klubobfrau Julia Bammer betont die Notwendigkeit einer breiten Diskussion rund um das Thema Lichtverschmutzung und den Bedarf an innovativen Lösungen: „Die Folgen der Lichtverschmutzung sind für die Menschen und ihre Umwelt erheblich. Gleichzeitig nehmen wir sie oft nicht in ihrer vollen Bandbreite wahr, weil wir sie meist nur im direkten Vergleich bemerken. Es gilt jetzt, Energiesparthemen und innovative Energiesparideen auch von der Teuerung entkoppelt in der Aufmerksamkeit von uns allen zu halten. Die Landespolitik ist in der Verantwortung die Gemeinden zu unterstützen und vor allem Rechtssicherheit zu geben. Die Pionier-Gemeinde Steinbach am Attersee nimmt hier eine wichtige Vorbildfunktion ein und zeigt, wie man Vorreiter ist.“

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