Das Pensi schlüpft in eine Zeitkapsel und deponiert sie im Hallstätter Salzberg
GMUNDEN, HALLSTATT. Wir leben so als gäbe es kein Morgen. Aber wir müssen unseren Planeten enkeltauglich übergeben und wir müssen – über Jahrtausende – lebenswichtige Informationen überliefern, etwa darüber, wo ewig strahlender Atommüll lagert. Auf externen Festplatten gespeicherte Daten können in zehn Jahren nicht mehr gelesen werden. Der Gmundner Keramik-Künstler Martin Kunze hat deshalb MOM miterfunden, das Projekt "Memory of Mankind", bei dem jeder Informationen für die Ewigkeit aufbewahren kann – gebrannt auf unverwüstliche Keramiktafeln, eingelagert im Salzberg von Hallstatt.
MOM gibt es seit rund zwei Jahren. Österreichische Museen, wissenschaftliche Einrichtungen, die UNESCO oder auch die internationale Atomenergiebehörde haben sich bereits "verewigt". Alleine aus Gmunden lagern schon rund 70 Tafeln im Salzberg, unter ihnen Wissenswertes aus den K-Hof-Museen. Im Juli sind zwei aus dem Gymnasium Ort des Schulvereins der Kreuzschwestern dazugekommen. 15 Schüler aus der 6. und 7. Klasse hinterließen im Zuge des Wahlpflichtgegenstandes Geschichte Wissenswertes über die Schule, den Schulalltag und in einigen Fällen auch ganz private Geschichten aus ihrem Lebensalltag auf zwei dieser Tafeln. Walter Ott, ein engagierter Geschichte-Lehrer, und Martin Kunze, der zu Workshops an die Schule kam, begleiteten das Projekt. Die Finanzierung sicherte das „Concilium Pensionat“, der Verein der Freunde des Pensionats. Dessen Präsidentin, Christine Zemann, sieht in diesem Projekt eine höchst sinnvolle Verwendung der Mitgliedsbeiträge, denn zwei MOM-Kacheln garantieren, dass auch noch in hunderttausenden Jahren Menschen vom Pensi erfahren werden.
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