Fasching während Corona
"Fünfte Jahreszeit" heuer zumeist online

Die Gardemädchen und Mary's Tanzhexen freuen sich schon darauf, wenn die Faschings-Events wieder durchgeführt werden können. | Foto: Christoph Lenzenweger
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  • Die Gardemädchen und Mary's Tanzhexen freuen sich schon darauf, wenn die Faschings-Events wieder durchgeführt werden können.
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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen vor nichts und niemandem Halt. Daher fällt auch die im Salzkammergut so beliebte 5. Jahreszeit flach.

SALZKAMMERGUT. Besonders hart trifft das natürlich die Faschingshochburg Ebensee: "Für uns ist der ganze Fasching ein Highlight", erklärt Bernhard Kasberger. Angefangen von der Faschingseröffnung mit der Krönung des Prinzenpaares, die unterschiedlichen Bälle, die Fahrt ins SOS Kinderdorf und natürlich das geliebte Faschingswochenende inklusive Fetzenmontag. All das wird es heuer nicht geben. Der Verein "Ebenseer Fasching" nutzt die Zeit, auf Altes zurückzublicken. Denn online könne man nie den Flair der 5. Jahreszeit nachempfinden. Aber: "Auf Facebook und Co. werden Fotos vom Fasching vergangener Tage gepostet und man spürt, wie der Bevölkerung diese Zeit des Jahres fehlt, und wir alle freuen uns, von alt bis jung, hoffentlich 2022 wieder gemeinsam zu lachen und zu feiern. Am Fetzenmontag wird man in Ebensee auf jeden Fall mitbekommen, dass das unser Nationalfeiertag ist. Auch unsere Tanzgruppen waren kreativ und werden online ihrem Fasching huldigen", so Kasberger.

Ebenseer Prinzenpaar im Home-Office

Mittlerweile hat man sich in Ebensee mit der Situation also abgefunden. Die gute Nachricht: "Nachdem es auch heuer eine Faschingszeitung geben wird und wir auch ein amtierendes Prinzenpaar im Home-Office haben, werden wir den Fasching so weit genießen, wie es eben möglich ist", so Kasberger. Die Planung für 2022 hat natürlich schon begonnen, und man hofft auf einen Fasching, wie man ihn kennt und liebt.

Faschingskarussell als Trost

In einer normalen Faschingssaison haben Mary's Tanzhexen und Gardemädchen aus Bad Ischl zwischen 20 und 30 Auftritte. "Der Kinderfasching ist außerdem ein Riesenevent für unsere Kids. Das geht uns schon sehr ab", erzählt Nina Krautgartner, Trainerin der Tanzhexen. Um die Mädels bei Laune zu halten, plant das Team einen Online-Fasching. "Außerdem wird es in ein paar ausgewählten Schaufenstern in Ischl Fotos vergangener Faschingsumzüge zu sehen geben – man kann also bei einer Stadtrunde in Erinnerungen schwelgen", freut sich Krautgartner. Ebenso wie die Tanzhexen haben auch viele weitere Gruppen und Einzelpersonen am sogenannten "Faschingskarussell" teilgenommen. Dabei werden auf Facebook Leute nominiert, die dann ihre besten Faschingsfotos posten und weitere Teilnehmer nominieren.

Kein Online Event

Das Hatschataler Faschingskomitee in Gmunden plant im heurigen Fasching keine Online-Aktivitäten. „Da liegen Menschen im Krankenhaus und kämpfen um ihr Leben und wir feiern virtuell Fasching. Das würde für uns auch nicht passen“, erklärt der Komitee-Präsident Philip Steinkogler.

Krapfensaison trotz Corona

Krapfen gehören zum Fasching seit jeher dazu. Dass aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen heuer keine Faschingsfeste stattfinden können, bereitet Gerhart Hinterwirth vom Backhaus Hinterwirth kein Kopfzerbrechen. "Ich erwarte mir, dass wir so viele Krapfen wie in den Vorjahren verkaufen werden. Bei den Faschings-Abendterminen denkt ohnehin fast keiner daran, einen Krapfen zu essen. Ich glaube aber umso mehr, dass sich heuer viele Kunden denken, dass sie sich mit einem kulinarischen Genuss den Fasching nach Hause holen können." Im Backhaus Hinterwirth gibt es in der Zeit ab vor Weihnachten bis nach Ostern den klassische Marillenkrapfen. In der Faschingszeit kommt dann noch der Vanillekrapfen dazu, mehr Sorten gibt es bei Hinterwirth nicht. "Unsere Krapfen werden traditionell mit Dampferl und frischen Eiern aus der Region nach einem alten Rezept hergestellt. Backmischungen verwenden wir ohnehin nicht. Unser Extra ist der Rum im Teig, der Alkohol verschwindet aber beim Backvorgang, der Geschmack bleibt", so Hinterwirth.

Zur Sache-Kasten

Weil aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Veranstaltungen nicht möglich sind, macht auf sozialen Medien derzeit eine Challenge die Runde: "Da heuer die 5. Jahreszeit dank Corona etwas anders ausfällt und unsere Tradition doch nicht ganz aussterben soll, starten wir ein Faschingskarussell." Einzelpersonen oder Gruppen nominieren dabei andere Menschen oder Vereine. Gemeinsam mit dem Zusatz "Ich hoffe, dass bald alles anders ist und wir unser Brauchtum #lautstark wieder ausüben können und unsere Faschingsumzüge, Faschingshütten, Bälle usw. wieder veranstaltet werden dürfen" werden dann vier bis 16 Fotos vom vergangenen Faschingstreiben gepostet. Wer nominiert wurde, hat 24 Stunden Zeit, ebenfalls den Text und die eigenen Fotos zu veröffentlichen. Auch im Salzkammergut gab es schon eine rege Beteiligung.

Die Gardemädchen und Mary's Tanzhexen freuen sich schon darauf, wenn die Faschings-Events wieder durchgeführt werden können. | Foto: Christoph Lenzenweger
Online Ansprache des Ebenseer Prinzenpaares: Prinzessin Theresa II., Tanzhexe vom Kaiser und Prinz Stefan der II., Wassermeister vom Weida, haben ihre Amtszeit verlängert und regieren aus dem Home-Office.
 | Foto: Verein Ebenseer Fasching
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