Heimische Politik ist im „Netz“ aktiv

Foto: Screenshot: Facebook/Hannes Heide

BEZIRK. 3,2 Millionen monatliche Nutzer hat Facebook in Österreich. Gerade unter den jüngeren Mitmenschen erfreut sich dieses soziale Netzwerk immer größerer Beliebtheit. Auch einige Bürgermeister aus dem Salzkammergut haben Facebook für sich entdeckt und treten so mit ihren Bürgern in Kontakt. Einer, der Facebook sicher am aktivsten und professionellsten nutzt, ist der Bad Ischler Bürgermeister Hannes Heide (SP). Vor allem, weil er so Jugendliche leichter erreichen und wichtige Infos ohne großen Aufwand mit seinen rund 4000 Freunden teilen kann. “Gemeindepolitik muss spürbar sein. Das schafft man teilweise auch via Facebook”, erklärt Heide, dem aufgefallen ist, dass vielen Bürgern die Kommunikation über soziale Netzwerke leichter fällt. “Aber natürlich bemühe ich mich, möglichst viele Gespräche persönlich zu führen.” Täglich erhält Ischls Bürgermeister zahlreiche Anfragen: “Diese sind ganz unterschiedlicher Natur. Von unachtsamen Hundebesitzern im Sisi-Park bis hin zur persönlichen Terminvereinbarung ist fast alles dabei”, meint Heide. In sozialen Netzwerken zu agieren, heißt aber auch, möglichst schnell auf Anfragen zu reagieren. “Die Erwartung vieler User ist, dass man gleich auf ihre Anfragen reagiert, sobald sie auf ‘posten’ geklickt haben”, erklärt Heide. “Das ist aber gar nicht so einfach. Vor allem, weil ich für gewisse Belange dann selbst kurz recherchieren muss.” Obwohl Heide auch schon den einen oder anderen Beitrag auf seiner Pinnwand gelöscht hat, weil dieser beleidigend und unangebracht war, sieht er viel Positives an der virtuellen Bürgernähe.

Handyfreies Jahr angedacht

Ganz anders empfindet dies hingegen Heides Amtskollege in Vorchdorf, VP-Bürgermeister Gunter Schimpl. „Für mich sind soziale Medien Seelenräuber. Ich nutze durchaus SMS, Internet und E-Mails. Aber man muss nicht immer online sein und nicht alles kommentieren oder sich sogar anonym beleidigen lassen. Kommunikation findet für mich dort statt, wo Menschen sind. Man muss Stimmungen spüren und sich in die Augen schauen können. Mir sind angeregte Stammtischdiskussionen mit Für und Wider weitaus lieber. Tausend Likes auf Facebook sind für mich wertlos.“ Schimpl geht noch einen Schritt weiter und überlegt sogar, ein handyfreies Jahr einzulegen. „Da ist man nicht immer und überall erreichbar, es wäre einen Versuch wert. Ich habe allerdings noch nicht den Mut dazu gefunden“, so der Bürgermeister.

„Politiker sind Freiwild“

„Krapftanken“ ist der kreierte Hashtag von Gmundens VP-Bürgermeister Stefan Krapf, der auf seinem Facebook-Profil schon 1338 Likes zählt. „Ich kann und will mich diesem Aufschwung nicht verschließen. Wenn Facebook vernünftig genutzt wird, ist es durchaus positiv. Das mediale Tempo hat sich beschleunigt, heute sind rasche Antworten und Ideen auf Anfragen gefragt. Mir ist völlig klar, dass soziale Medien oft durch anonyme Postings missbraucht werden, oft ist man als Politiker Freiwild. Aber man erfährt etwa über Facebook viel, was die Bevölkerung bewegt.“ Hallstatts SP-Bürgermeister Axel Scheutz hat 649 Facebook-Freunde, schreibt viel über Aktuelles und verlinkt oder teilt Beiträge der lokalen Medien. „Ich bin mit der Bevölkerung via Facebook nicht so in Kontakt, dass Anliegen, Probleme oder Sorgen an mich herangetragen werden. Eher ist es so, dass ich über kommunale Vorkommnisse öffentlicher Art schreibe. Gelegentlich schreibe ich auch Privates, stelle aber keine Bilder meiner Kinder ins Netz und schreibe auch nichts aus dem Urlaubsort“, so Scheutz.
Egon Höll, Bürgermeister aus Obertraun, zählt 950 Facebook-Freunde und verbringt mindestens eine Stunde täglich auf Facebook und Co. „Das dient auch als Info für mich. Ich kann hier einiges herauslesen, was die Bürger so posten. Persönliche Kontakte sind weiterhin sehr wichtig!“

Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf. | Foto: Stadtgemeinde Gmunden

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