Viele Initiativen
Jugendliche gestalten das Salzkammergut mit

Teamwork war beim Projekt "Youth Region" gefragt, um interessante Projekte für Jugendliche zu definieren. | Foto: Youth Region
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  • Teamwork war beim Projekt "Youth Region" gefragt, um interessante Projekte für Jugendliche zu definieren.
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In vielen Gemeinden wollen sich Jugendliche bei der Ortsbildgestaltung und Projekten einbringen – die Möglichkeiten und Ideen sind umfassend.

SALZKAMMERGUT. Am 9. Jänner wurde Leopold Schilcher (SP) zum Bürgermeister von Bad Goisern gewählt. Schon bei seiner Antrittsrede kündigte er an, die Jugend in sein poitisches Wirken integrieren zu wollen. Gleich am darauffolgenden Tag fand deshalb ein Treffen unter dem Titel "Goisern braucht Jugend - Jugend baut Goisern: Jugendvollversammlung" statt. 15 Jugendliche folgten der Einladung und setzten sich mit den Mitgliedern des Jugendausschusses aus allen Parteien zusammen. "Die Themen spannten sich von Freizeitgestaltung und dem Mangel an Lokalen und Gastronomie, über öffentlichen Verkehr bis zur Frage: wie bleibt die Jugend und die Politik in Kontakt?", freut sich Schilcher über das konstruktive Meeting. Auch Tanzkurse – sowohl modern als auch traditionell – stehen auf dem Wunschzettel der Jugendlichen, da sicherten Vertreter des Heimatvereins gleich noch im Zuge des Meetings zu, diese zu organisieren. Es wurde diskutiert, wann der Soleweg wieder für Fußgänger zugänglich ist. Dies sei Schilcher zufolge für die Strecke Bad Ischl bis Steeg bis 2021 geplant. Für das Thema "Radfahren im Gelände" werde sich Schilcher mit den Bundesforsten zusammenreden. "Zudem liegt den Jugendlichen die Gastronomie am Herzen", so Schilcher, "vor allem das Thema Lieferservice und schnelle Alternativen zu Pizza & Co und auch hier wird der Wirtschaftsausschuss bald tätig werden." Die Anbindung an die Partybusschiene rund um Bad Ischl sollte noch heuer machbar sein. "Resümierend hat mich sehr gefreut, wie diskutiert wurde und dass von den Teilnehmern eindeutig der Wunsch nach weiteren Treffen dieser Art ausgesprochen wurde. Als Kommunikationskanal wurde sofort ein Instagram Profil eingerichtet. Den Vorschlag, dass im Rahmen der politischen Bildung der Jugendausschuss in die Schulen gehen sollte, finde ich großartig", so Schilcher und er kündigt an: "Und im Herbst lade ich wieder zu einem Treffen ein."

Bitte von Platzer: Umgesetztes Angebot nutzen

Auch in Bad Ischl versucht man, den Wünschen der Jugendlichen gerecht zu werden. "Aus Bürgermeistergesprächen, Online-Fragebögen sowie dem Jugendrat haben sich in den letzten Jahren viele Themen herauskristallisiert", weiß Jugend-Stadträtin Brigitte Platzer (SP). Treffpunkte für Jugendliche ohne Konsumzwang, wie etwa das Jugendcafé im Café Immervoll oder ein Platz zum "Chillen" im Kurpark und an der Traun. "Dringend notwendig ist eine Mehrzweckhalle, um allen Sportvereinen die Möglichkeit zu geben, Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern", so Platzer weiter. Zudem sehen die Jugendlichen auch die Mobilität in der Nacht vom Zentrum an den Stadtrand als verbesserungswürdig an. "Natürlich sind auch Themen wie zu hohe Mieten, die es Jugendlichen und jungen Erwachsenen fast unmöglich machen, in Ischl Wurzeln zu schlagen, zu beachten." Weiters könne man Platzer zufolge auch mit einer Fachhochschule der Abwanderung von Schülern entgegenwirken. Projekte seien in letzter Zeit viele umgesetzt worden, aber: "Diese wurden dann nicht in Anspruch genommen", so Platzer. So zum Beispiel das Jugendcafé mit dem Kaffeepass, Konzerte im Kurpark, die dann nicht besucht werden oder das Sommerkino. "Leider müssen wir aufgrund der sinkenden Fahrgastzahlen auch das Angebot des Discobusses überdenken." Was weiter verbessert werden soll, ist der Kommunikationskanal zwischen Jugendlichen und Gemeinden. Hier schätzt sich Platzer noch als zu wenig präsent ein. Sie sei auf Facebook unter "Jugend für Bad Ischl" oder Instagramm unter "@ischler_jugend" präsent aber auch per Mail (brigitte@mitanond.at) jederzeit für Anliegen der Jugendlichen erreichbar.

„Youth Region“ in der Traunsteinregion zeigt Wirkung

Dass die Anliegen Jugendlicher im Bezirk großen Stellenwert haben, zeigt das LEADER-Förderprojekt „Youth Region“ in der Traunsteinregion. Von 2016 bis 2019 wurden gemeinsam mit jungen Salzkammergütlern in vielen Gemeinden Projekte umgesetzt. 2016 und 2017 fanden Jugendräte statt und „Youth Region“ wurde vorgestellt. In den zwei Jahren danach wurden die Ideen gemeinsam mit jungen Menschen umgesetzt. In Gschwandt war den jungen Einwohnern das Thema „Mobilitätsförderung“ ein Anliegen. Da junge Menschen gerne in Gruppen fortfahren, werden hier Busreisen zu verschiedenen Veranstaltungen organisiert und von der Gemeinde mit maximal 10 Euro pro Person gefördert. Diese Aktion wird auch nach Ablauf des Förderprojektes umgesetzt. „Bei uns finden auch zwei Mal pro Jahr sogenannte Jugendräte statt. Hier werden junge Menschen und Vertreter aus Vereinen eingeladen. Pro Termin nehmen hier etwa fünf bis zehn Jugendliche teil. "Die Jugend ist bei uns sehr motiviert und engagiert. Was auffällt ist, dass sie aber parteiunabhängig sein wollen“, so der Gschwandter Jugendbeauftragte Martin Reiter. Auch beim Bau der Funsporthalle waren Jugendliche mit eingebunden. Sie konnten ihre Wünsche für das sportliche Angebot einbringen, die zum Teil auch umgesetzt wurden. „Wichtig ist aber, dass alle Aktionen sehr niederschwellig sein müssen. Das heißt, bei uns können Jugendliche bei mir oder bei Bürgermeister Fritz Steindl ganz unkompliziert anfragen“, so der Jugendbeauftragte.
Die während des LEADER-Projektes nominierten Jugendbeauftragten treffen sich weiterhin zwei Mal pro Jahr und besprechen die Themen, die den Jungen unter den Nägeln brennen.

Joe Aigner will "der Jugend Gehör verschaffen"

In Gmunden gibt es mit Josef Aigner einen Jugendbeauftragten. „Ich bin eine Art Bindeglied zwischen Jugendlichen und der Gemeinde und betreibe Lobbying für ihre Interessen bei den Entscheidungsträgern. Ich helfe ihnen auch bei der Umsetzung von Veranstaltungen, wie den bereits berühmten Clubbings‚ Unterm Stoa‘“, so Aigner. Sollten Jugendliche ein Thema im Rathaus behandelt haben, gibt es im Rahmen der Bürgerbeteiligung zwei Möglichkeiten. Es kann ein Bürgerantrag eingereicht werden, hier sind 50 Unterschriften von „Mitstreitern“ nötig. Ein weiteres Instrument ist die „Idee für Gmunden“. Hier gibt es ein Formblatt bei der Bürgerservicestelle, das ausgefüllt abgegeben wird. Beide Möglichkeiten werden vom Bürger-Ausschuss beraten und den notwendigen Gremien weitergegeben – alle Einreichungen werden besprochen.

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