Heimat bist du großer Bräuche
Salzkammergut-Traditionen im UNESCO-Format

Der Glöcklerlauf in Ebensee ist jedes Jahr ein Highlight.  | Foto: Wolfgang Spitzbart
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  • Der Glöcklerlauf in Ebensee ist jedes Jahr ein Highlight.
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Glöcklerlauf, Fetzen & Co. das Salzkammergut strotzt nur so vor immateriellen Kulturgütern

SALZKAMMERGUT. Viele Traditionen und Bräuche, die es so nur im Bezirk Gmunden gibt, haben es auch auf die Liste der "immateriellen Kulturgüter" der UNESCO geschafft.

Aufgenommen 2010: Glöcklerlauf und Vogelfang

Der jährlich am 5. Januar stattfindende Glöcklerlauf ist gekennzeichnet durch das typisch weiße Gewand aller Passen, das Tragen und Läuten von großen Glocken, dem Laufen von verschiedenen Figuren und dem Mittragen von Lichterkappen. In den letzten Jahrzehnten erstarkte das Interesse am Glöcklerlaufen in großen Teilen des Salzkammergutes, da man auch das touristische Potential dieser Tradition erkannte.

2021: Verbandsobmann Alfred Lichtenegger holte das "Fahnl" beim Gimpel.
 | Foto: Hörmandinger
  • 2021: Verbandsobmann Alfred Lichtenegger holte das "Fahnl" beim Gimpel.
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Die Tradition des Vogelfangs im Salzkammergut umfasst den Fang einzelner heimischer Waldvögel im Herbst, die Haltung der Vögel außerhalb der Fangzeit in Volièren, und die Waldvogelausstellung am Sonntag vor Kathrein (Ende November), in der die schönsten Vögel aufgrund ihrer Farbenpracht, Unversehrtheit und ihres einwandfreien Pflegezustands prämiert werden. Im Frühjahr werden die Vögel mit Ausnahme der Lockvögel wieder freigelassen.

Am Rosenmontag – unter Einheimischen natürlich der "Fetzenmontag" – sind in Ebense traditionell die Fetzen unterwegs. | Foto: Wolfgang Spitzbart (Archivfoto)
  • Am Rosenmontag – unter Einheimischen natürlich der "Fetzenmontag" – sind in Ebense traditionell die Fetzen unterwegs.
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Aufgenommen 2011: Ebenseer Fetzenzug, Liachtbratlmontag & Böllerschützen

Der Ebenseer Fetzenzug ist ein jährlich am Faschingsmontag in Ebensee stattfindender Faschingsumzug. Die TeilnehmerInnen, die so genannten „Fetzen“, kleiden sich in alte Frauengewänder, an die Lumpen genäht sind. Sie tragen einen Fetzenhut sowie eine kunstvoll geschnitzte Holzmaske. Wesentliches Element des Fetzenzuges ist das sogenannte ‚austadeln‘ der ZuschauerInnen.

Der Liachtbratlmontag ist eine besondere Tradition in Bad Ischl. Hier werde Jubilare besonders gefeiert. | Foto: Gratzer
  • Der Liachtbratlmontag ist eine besondere Tradition in Bad Ischl. Hier werde Jubilare besonders gefeiert.
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Alljährlich am Montag nach Michaeli (29. September) wird in Bad Ischl der Lichtbratlmontag begangen. Dieser bezieht sich auf einen Brauch, bei dem früher Meister ihren MitarbeiterInnen ein „Bratl“ spendierten, da an diesem Tag erstmals wieder mit künstlichem Licht gearbeitet werden musste. Heute handelt es sich um ein Jahrgangstreffen aller runden JubilarInnen ab 50 eines jeweiligen Jahres, die in Bad Ischl geboren sind oder dort ihren Hauptwohnsitz haben.
Der Traditionsschützenverein Wirling ist österreichweit der vermutlich einzige Verein, der berechtigt ist, das traditionelle Böllerschießen zu betreiben. Die Böllerschützen begleiten religiöse und weltliche Feste. Ein eigens dafür konstruiertes Böllergeschütz wird auf einer Anhöhe in Stellung gebracht und je nach Anlass zu genau festgelegten Zeiten abgefeuert. Wichtig ist, immer das Echo des Böllerknalls, welches bis zu zwölf Sekunden dauern kann, vor der Abgabe des nächsten Schusses abzuwarten.

Staatssekretärin Claudia Plakolm freut sich über das Lebkuchenherz. | Foto: A. Gasselsberger
  • Staatssekretärin Claudia Plakolm freut sich über das Lebkuchenherz.
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Aufgenommen 2014: Liebstattsonntag & Traunkirchner Mordsgschicht

Der Liebstattsonntag in Gmunden wird jedes Jahr am vierten Fastensonntag begangen. Die beiden Gmundner Trachtenvereine sowie die Goldhauben- und Kopftuchgruppe, treffen sich um neun Uhr zum Kirchgang in der Stadtpfarrkirche. Im Anschluss daran formiert sich ein Festzug mit Musikkapelle, der zum Rathausplatz marschiert. Nach einer kurzen Begrüßung und Erklärung des Brauchs verschenken die Vereinsmitglieder verzierte Lebkuchenherzen an die Bevölkerung und Gäste.

Die Traunkirchner Mordsgschicht hat eine lange Tradition. | Foto: Wolfgang Spitzbart
  • Die Traunkirchner Mordsgschicht hat eine lange Tradition.
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Bei der Traunkirchner Mordsgschicht handelt es sich um einen musikalischen Vortrag im Stil des Moritatengesanges. Ursprünglich im ganzen Salzkammergut verbreitet, wird dieser Brauch nur mehr in Traunkirchen praktiziert. Am Faschingssonntag ziehen die Sänger in Frack und mit Zylinderhut von Gasthaus zu Gasthaus und präsentieren heitere Begebenheiten der Dorfgemeinschaft des vergangenen Jahres. Als Gegenleistung werden Bewirtung, Aufwandsentschädigungen oder ein gemeinsames Essen akzeptiert.

Aufgenommen 2015: Landschaftskrippen

Die Landschaftskrippen sind typische Volkskrippen, die die biblische Geschichte von der Geburt Christi in eine lokale Szenerie einbetten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus Kripperln die figurenreichen und oftmals Zimmer füllenden „Landschaftskrippen“. Das alljährliche Aufstellen und der Besuch von hunderten Landschaftskrippen in Privathäusern in der Weihnachtszeit, zeigt die auch heute noch große Bedeutung dieses Brauchs für die Bevölkerung im Salzkammergut.

Aufgennommen 2021: Fuhr am Hallstättersee & Flammen von Keramik

Die „Fuhren“ (flache Transportboote aus Holz, auch Plätten genannt) am Hallstättersee und das traditionelle Handwerk des Flammen von Keramik in Gmunden sind die jüngsten Mitglieder der Liste.

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