"Schüler fördern und individuelle Stärken erkennen"
Barbara Sokolowsky unterrichtet am Poly Gmunden und ist als Lehrerin fürs Leben nominiert.
GMUNDEN. Barbara Sokolowsky lebt seit elf Jahren in der Bezirkshauptstadt und unterrichtet als Integrationslehrerin an der Polytechnischen Schule Gmunden. "Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich so lange bleiben werde, ich hätt’s nicht geglaubt", so die 32-Jährige.
Für die Lehrerin ist die enge Zusammenarbeit mit den Kids zentral. "Vor allem als Integrationslehrerin ist man in so vielen verschiedenen Fächern dabei, außerdem lernt man seine Klasse durch die viele Zeit, die man gemeinsam verbringt, sehr gut kennen und das macht es viel leichter, gute Beziehungsarbeit zu leisten und über die reine Stoffvermittlung hinaus mit den SchülerInnen zu arbeiten", sagt Sokolowsky.
Ihr oberstes Prinzip ist es, ihre Schüler auf die Anforderungen des Lebens zu rüsten. "Wir leben ja in einer sehr defizitorientierten Gesellschaft – und das ärgert mich", meint die Integrationsleherin. Deshalb versuche sie die SchülerInnen darin zu fördern, wo deren Stärken und individuellen Fähigkeiten liegen – und weiterzuentwickeln sowie ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
"Es ist mir wichtig, dass sie lernen, sich selbst zu reflektieren, eigene Entscheidungen zu treffen und auch die Verantwortung für diese Entscheidungen zu übernehmen", sagt die 32-Jährige.
Zentral für sie ist es, nicht alle Schüler über einen Kamm zu scheren, sondern zu schauen, wem was möglich ist und die Anforderungen dementsprechend zu stellen. "Fairness bedeutet für mich, nicht jeden gleich zu behandeln", sagt sie.
Dazu ein bildliches Beispiel: "Ich muss da immer an das Bild denken, auf dem sich verschiedene Tiere einem Wettbewerb stellen: Ein Affe, ein Elefant, ein Frosch, eine Schnecke, ein Goldfisch im Glas und ein Vogel, und der Wettbewerbsrichter stellt die Aufgabe: 'So, und jetzt klettert alle auf den Baum'. Mit den standardisierten Test, die ja zurzeit so in Mode sind, machen wir da eigentlich nichts anderes", so Sokolowsky.
Und viele Stärken würden ja auch gar nicht in schulischen Leistungen liegen, sondern vielmehr in „Soft-Skills“, wie Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen oder Kreativität.
Langer Rede kurzer Sinn: "Meine Berufung als Lehrerin sehe ich darin, jeden meiner Schüler als ganze Person zu sehen, in all ihren Facetten, und ich freue mich, meine Kids auf einem Stück ihres Weges ins Erwachsensein begleiten zu dürfen", so die Gmundner Lehrerin abschließend.
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