Wanderherbst im Salzkammergut
Sicherheit am Berg hat oberste Priorität

Sehr häufig wurden die Bergretter im Salzkammergut in den letzten Woche zu Hilfe gerufen – so auch auf der Katrin in Bad Ischl. | Foto: Bergrettung Bad Ischl/Facebook
  • Sehr häufig wurden die Bergretter im Salzkammergut in den letzten Woche zu Hilfe gerufen – so auch auf der Katrin in Bad Ischl.
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Der Wanderherbst präsentiert sich wettertechnisch in den letzten Wochen von seiner goldenen Seite. Dass aber jede Tour auch ein Risiko birgt, zeigt unsere Berichterstattung der letzten Wochen.

SALZKAMMERGUT. Nach einer Nacht am Spitzlstein in Ebensee konnte eine Frau am 25. September gerettet werden, die sich bei ihrer Tour verstiegen hatte. Auf der Katrin in Bad Ischl wurde einem 81-Jährigen so schwindlig, dass er nicht mehr weiterkonnte. Am 11. September wurde der Donnerkogel-Klettersteig einer polnischen Bergsteigerin zum Verhängnis. Und Mitte September wurde – nach großem Suchaufwand – ein vermisster Wanderer im Almtal nur mehr tot aufgefunden. Die Liste wäre noch viel länger. Leider. Wir haben uns mit Experten unterhalten und die wichtigsten Tipps für ein sicheres Wandern zusammengetragen.

Klettersteige beliebt

"Hotspots für die Einsatzkräfte im Bezirk sind Klettersteige, die immer beliebter werden", sagt Bernhard Magritzer, Leiter der alpinen Einsatzgruppe der Polizei Gmunden. "Schaut man bei schönem Wetter etwa zum Donnerkogel-Klettersteig, stellen sich die Leute zu hunderten an". Neben Selbstüberschätzung oder schlechter Ausrüstung ist es oft die falsche Tourenplanung, die zu Notfällen führt, so der Alpin-Experte. Er rät davon ab, die Touren mithilfe von Apps zu planen. Ein voller Handy-Akku hilft im Notfall, den Verunglückten rasch zu finden. "Wie man beim tragischen Einsatz in Grünau, als wir kürzlich den jungen Linzer nur noch tot bergen konnten, gesehen hat, ist es auch ratsam, sich ins Gipfelbuch einzutragen. Das war für uns ein wichtiger Hinweis bei der Suche nach dem Mann", sagt Magritzer.

Wetter im Auge behalten

Die Wettersituation sollen Wanderer und Bergsteiger immer im Auge behalten. Wenn es tatsächlich zu einem Unfall kommt, hilft die europäische Notrufnummer 112. Diese ist in allen EU-Staaten kostenlos nutzbar. 112 kann aus dem Festnetz oder vom Mobiltelefon angewählt werden, um Rettung, Feuerwehr oder Polizei zu verständigen. Bei Handys sind dafür weder Guthaben noch Netzvertrag, in den meisten Ländern auch keine SIM-Karte notwendig. Die Anrufe werden sowohl in Österreich als auch im europäischen Ausland mit der nächsten Sicherheitsleitstelle verbunden.

Am Berg kann Herbst zum Winter werden

So schön sich der aktuelle Wanderherbst bislang präsentiert hat, birgt er doch so manche besondere Herausforderung. "Im Herbst besteht die Gefahr eines plötzlichen Wintereinbruchs. Selbst wenn der Winter im Tal noch weit entfernt erscheint, so kann am Berg die Situation eine völlig andere sein“, sagt Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich. Auch die Wegfindung wird schwieriger, weil Wege und Markierungen weniger gut sichtbar sind. In den ersten ein bis zwei Tagen nach dem Kaltfrontdurchgang kann es bei Aufstiegen entlang von Felswänden auch zu Eisschlag durch Eiszapfen kommen. "Durch die Vereisung von Steigen wird aus einem einfachen Gehgelände schnell mal eine technisch schwierige Passage, zum Beispiel auf steilen Platten", so Gerhard Mössmer vom Österreichischen Alpenverein.

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