AMS Gmunden
Zehn Jahre Haft und Einweisung nach Geiselnahme

- Die Polizei hat die Geiselnahme rasch beendet, der Täter wurde nun zu zehn Jahren Haft verurteilt.
- Foto: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
- hochgeladen von Ramona Gintner
Ein 37-jähriger Mann wurde am Donnerstag vom Geschworenensenat des Landesgerichts Wels wegen einer Geiselnahme im Arbeitsmarktservice (AMS) Gmunden zu zehn Jahren Haft – der gesetzlichen Mindeststrafe – verurteilt und in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Das Urteil ist rechtskräftig.
GMUNDEN. Laut ORF war der arbeitslose und verschuldete Mann auf der Suche nach einer „Wohnung für immer“ im Gefängnis. Er hatte sich gezielt über Straftaten informiert, die eine lange Haftstrafe nach sich ziehen, ohne dass jemand verletzt wird. Am 19. September betrat er das AMS mit drei großen Küchenmessern und Handschellen im Rucksack, nahm einen Mitarbeiter als Geisel und forderte selbst die Polizei an.
Mann entschuldigte sich bei AMS-Mitarbeiter
Die Staatsanwältin schilderte seine schwierige berufliche Situation: Sein Arbeitslosengeld war ruhend gestellt, Mietschulden häuften sich, und eine Delogierung stand bevor. Der Angeklagte zeigte sich reuig und entschuldigte sich vor Gericht beim betroffenen AMS-Mitarbeiter. Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigte ihm Zurechnungsfähigkeit, wies jedoch auf eine kombinierte Persönlichkeitsstörung hin. Die Staatsanwaltschaft beantragte daher sowohl eine Freiheitsstrafe als auch eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.
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