Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
Zu Weihnachten darf es kitschig sein
Er gehört zu den schönsten Weihnachtstraditionen in Österreich: der Adventskranz. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum selbst binden und was es dabei zu beachten gibt, erklärt Irmgard Gamsjäger von der Naturwerkstatt in Bad Goisern.
Traditionell, modern, selbstgemacht oder selbstgekauft – ein Adventskranz versprüht immer Weihnachtsstimmung. Das Grundgerüst bildet ein Stroh- oder ein Weidenring. „Der Vorteil eines Strohringes ist, dass er einen Körper hat, auf dem die Kerzen gut halten“, so Gamsjäger. Für die Büscherl eignen sich Zweige aus Tanne, Fichte oder Latschenkiefer. Zudem benötigt man einen Wickel-, einen Stieldraht und ein grünes Band aus Vlies. Damit könne eine etwaige Lücke gut verdeckt werden, erklärt die Expertin. Außerdem dürfen Kerzen und Dekoration auf einem Adventskranz freilich nicht fehlen.
Zweig für Zweig
Zu Beginn wickelt man ein paar Zweige mit einem Draht zwei- bis dreimal fest herum. „Je frischer die Zweige sind, desto besser ist die Haltbarkeit“, betont Gamsjäger. Die Expertin erklärt zudem, dass es wichtig sei, dass das Reisig bei zunehmendem Mond geschnitten wird. Zu dieser Zeit werde der Baum besser mit Wasser versorgt und dadurch verliere er seine Nadeln nicht. Die ersten Büscherl am Kranz solle man etwas länger schneiden, da die Zweige am Ende dann unter den längeren versteckt werden und sie so schön abschließen. Das Drahtende werde abschließend mehrmals um den Kranz gewickelt, eingesteckt und verknotet, ergänzt die Expertin.
Bei den Kerzen sei es wichtig, auf eine gute Qualität zu achten. Außerdem seien selbstlöschende Kerzen sinnvoll, denn „ich glaube, es ist jedem schon mal passiert, eine Kerze nicht auszublasen“. Die Kerzen sollten vor dem Verarbeiten ein paar Stunden bei Zimmertemperatur gelagert werden. Anschließend werden etwa acht Zentimeter lange Stieldrähte vorbereitet, die klassisch über einer Kerzenflamme erhitzt werden. Dabei sei wichtig, dass man den Draht mit einer Zange hält, ansonsten verbrenne man sich, so die Expertin. Ist der Stiel heiß, werde er langsam in die Kerze gesteckt. Pro Kerze kommen drei bis vier Drähte hinein, das verbessere den Halt. „Die zweite Kerze stecke ich dann genau gegenüber ein, damit es gerade wird.“
Alles ist erlaubt
Zuletzt wird der Adventskranz mit Naturmaterialien und weihnachtlichem Schmuck dekoriert. Falls irgendwo am Kranz ein Loch auftauche, könne das gut mit Zapfen kaschiert werden, so Gamsjäger. Beim Schmücken des Adventskranzes sind einem keine Grenzen gesetzt. „Zu Weihnachten darf es ruhig etwas kitschig sein“, schließt die Expertin.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.