Fachkräftemangel im Salzkammergut

Fachkräfte und Lehrlinge sind im Salzkammergut sehr gefragt. Das AMS Gmunden veranstaltete letzte Woche eine sogenannte „Jobrallye“ für Schülerinnen, um junge Mädchen für Technik zu begeistern. | Foto: AMS
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  • Fachkräfte und Lehrlinge sind im Salzkammergut sehr gefragt. Das AMS Gmunden veranstaltete letzte Woche eine sogenannte „Jobrallye“ für Schülerinnen, um junge Mädchen für Technik zu begeistern.
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SALZKAMMERGUT. Arbeitskräfte werden im Salzkammergut zunehmend Mangelware. Grund dafür: Die Abwanderung von Jugendlichen und Familien in den Zentralraum und die zunehmende Überalterung der Gesellschaft. Speziell Letztere dürfte den Bezirk noch vor Herausforderungen stellen. Denn, laut Statistik Austria wird sich die Zahl der über 65-Jährigen im Salzkammergut bis zum Jahr 2050 auf 33.430 Personen fast verdoppeln. Somit wäre in 35 Jahren jeder Dritte über 65.

331 offene Lehrstellen
Am Arbeitsmarkt schlägt sich dieser Bevölkerungstrend aber bereits heute nieder. So stehen aktuell 331 offene Lehrstellen 183 Lehrstellensuchenden gegenüber. Beim AMS Gmunden versucht man dieser Entwicklung mit einer verkürzten Facharbeiterausbildung in den Bereichen Gastro und Metall sowie „Job-Rallyes“ (siehe Bild) entgegenzusteuern. Voraussichtlich ab Juli 2013 soll auch noch ein Fachkräftestipendium für Metall- und Pflegeberufe und die Gastronomie hinzukommen.

Ebenso mangelt es im Salzkammergut aber auch an ausgebildeten Fachkräften: So waren im Vorjahr durchschnittlich 76 offene Techniker-Stellen gemeldet. „Der Löwenanteil fällt dabei auf Maschinenbau und Elektronik. Aber auch im Bau- und Vermessungswesen wird ständig gesucht“, sagt Jacqueline Beyer, Leiterin des AMS Gmunden.

„Fachpersonal ist gefragt“
Auch für die Wirtschafskammer Gmunden ist der Fachkräftemangel eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft. „Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern ist in allen Branchen und mittlerweile auch in den Industriebetrieben spürbar“, sagt Robert Oberfrank, Bezirksstellenleiter der WKO Gmunden. „Der Mangel an Facharbeitern zeigt sich in mehreren Facetten: Mangel an Technikern und Fachkräften, Mangel an Lehrlingen, sinkende Qualifizierung der Bewerber und der demographische Wandel.“

Gerade der Trend zur weiterführenden Schule führe zu einem gravierenden Lehrlingsmangel. Eines der Hauptprobleme ist für die WKO zudem die sinkende Qualifikation: „Oft ist es so, dass bei den Bewerbern Grundkompetenzen in Mathematik, Lesen und Schreiben oft nur mangelhaft vorhanden sind. Ich kann nur raten, sich ständig weiter zu bilden“, so Robert Oberfrank abschließend.

Zur Sache – Diskussion: "Neue Fach(Kraft) für die Region
Unternehmer, Personalvertreter und Geschäftsführer aus dem Salzkammergut aufgepasst! Diskutieren Sie mit! Sie können am 14. Februar, 18.30 Uhr, bei der Miba AG (Miba Academy) Ihre Meinung zum Thema „Fachkräftemangel in Österreich“ äußern.
Unter Leitung von BezirksRundschau-Chefredakteur Thomas Winkler diskutieren dort Experten aus Politik und Wirtschaft über Lösungsansätze und Strategien, um dem Fachkräftemangel in Zukunft Herr zu werden.
An der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Neue (Fach)Kraft für die Region“ nehmen OÖ Landesrat Viktor Sigl (Wirtschaftslandesrat), Helmut Peter (Weisses Rössl), Rudolf Pfandlbauer (Sparkasse OÖ), Josef Buttinger (Bilfinger), Peter Mitterbauer (Miba) und Robert Oberfrank (WKO) teil.
Anmeldungen senden Sie bitte per Mail an fachkraft@bezirksrundschau.com

Fachkräfte und Lehrlinge sind im Salzkammergut sehr gefragt. Das AMS Gmunden veranstaltete letzte Woche eine sogenannte „Jobrallye“ für Schülerinnen, um junge Mädchen für Technik zu begeistern. | Foto: AMS
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