Cinerit: "Nothing to waste"
Hochwasserschutzanlage in Lindach fertig gestellt

Vorne: Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, Thomas Bergthaller (Geschäftsführer EEVG), Umweltlandesrat Stefan Kaineder. Mitte: Laakirchens Bürgermeister Fritz Feichtinger, Ernst Spitzbart (General Manager UPM-Kymmene Austria GmbH und Vorsitzender des Beirates der EEVG), Thomas Strauss (Geschäftsführer EEVG)
Hinten: Martin Ramskogler (UPM; Mitglied des Beirates der EEVG), Franz Baldauf (CFO Laakirchen Papier AG und Mitglied des Beirates der EEVG), Roland Haslbauer (Geschäftsführer EEVG). Thomas Welt (Laakirchen Papier AG; Mitglied des Beirates der EEVG) war aus Termingründen verhindert und ist daher nicht auf dem Bild.
  | Foto: Monika Löff
  • Vorne: Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, Thomas Bergthaller (Geschäftsführer EEVG), Umweltlandesrat Stefan Kaineder. Mitte: Laakirchens Bürgermeister Fritz Feichtinger, Ernst Spitzbart (General Manager UPM-Kymmene Austria GmbH und Vorsitzender des Beirates der EEVG), Thomas Strauss (Geschäftsführer EEVG)
    Hinten: Martin Ramskogler (UPM; Mitglied des Beirates der EEVG), Franz Baldauf (CFO Laakirchen Papier AG und Mitglied des Beirates der EEVG), Roland Haslbauer (Geschäftsführer EEVG). Thomas Welt (Laakirchen Papier AG; Mitglied des Beirates der EEVG) war aus Termingründen verhindert und ist daher nicht auf dem Bild.
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  • hochgeladen von Kerstin Müller

LAAKIRCHEN. Laakirchen und vor allem der Stadtteil Lindach wurden von der Hochwasserkatastrophe 2016 schwer getroffen. Nun wurden in Lindach die Hochwasserschutzanlagen fertig gestellt. Dabei wurde ein besonderer Werkstoff vorgestellt: Cilit. Umweltlandesrat Stefan Kaineder, Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und Bürgermeister Fritz Feichtinger waren vom "Nebenprodukt" aus der Papierindustrie begeistert. Sowohl für die Bauwirtschaft als auch für die Industrie wird es zunehmend bedeutender, ökologisch einwandfrei(er) und nachhaltiger zu agieren und dabei die Kosteneffizienz ebenso vorranging zu betrachten. Der Faktor Regionalität nimmt selbst bei internationalen Konzernen mehr und mehr an Bedeutung zu.

Zukunft ohne fossile Rohstoffe

Der finnische Konzern UPM mit 54 Produktionsstätten in zwölf Ländern bzw. knapp 19.000 Mitarbeitern in 46 Ländern, in Oberösterreich besser bekannt als „Papierfabrik Steyrermühl“, stellt bereits seit Jahrzehnten erneuerbare Alternativen zu Materialien auf fossiler Basis her. Dies sind Faser-, Biomolekül- und Holzprodukte sowie emissionsarme Energie. „UPM ist es ein enorm großes Anliegen, die Zukunft ohne fossile Rohstoffe bestreiten zu können“, erklärt Ernst Spitzbart, General Manager der UPM-Kymmene Austria GmbH und Beiratsvorsitzender der von den beiden in Laakirchen angesiedelten Papierfabriken als Joint Venture geführten EEVG – Entsorgungs- und Energieverwertungsgesellschaft m.b.H. „UPM baut dahingehend auf Lösungen wie nachhaltige Forstwirtschaft und Landnutzung, Ressourceneffizienz, verantwortungsbewusstes Handeln, den Ersatz von Materialen auf fossiler Basis – und Kreislaufwirtschaft.“ Letzteres steht im direkten Mittelpunkt der Bestrebungen der EEVG. „Produkte von Laakichen Papier werden zu 100 Prozent aus Recyclingfasern hergestellt und mit Cinerit beliefern wir die Bauindustrie mit einem stabilen und nachhaltigen Produkt, das aus unseren Faserreststoffen entsteht. Dadurch schützen wir wertvolle nachwachsende Ressourcen, arbeiten zu 99 % abfallfrei und tragen somit aktiv zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei“, erklärt Laakichen Papier-CFO Franz Baldauf.

Cinerit ist gelebte Circular Economy

Cinerit ist ein Produkt der thermischen Verwertung biogener Reststoffe aus dem Produktionsprozess in Papierfabriken, deren Ausgangsmaterial vor allem für die Papierherstellung nicht mehr recyclebare Papierfasern sind. Konkret: Die beiden in Laakirchen angesiedelten Papierfabriken UPM-Kymmene Austria GmbH und Laakirchen Papier AG betreiben gemeinsam einen Wirbelschichtkessel, in dem unter strengster Qualitätssicherung Reststoffe, vorwiegend Biomasse, gleichmäßig verwertet werden. Der Output: Cinerit. Ein sehr feinkörniges, kalkreiches, qualitätsgesichertes Nebenprodukt mit hoher Alkalität und idealen hydraulischen Eigenschaften. Der hohe Calciumoxidanteil und die große Reaktionsoberfläche sind die Hauptursache für die sehr gute Wirksamkeit von Cinerit bei der Bodenstabilisierung. Altpapier ist einer der Grundstoffe für neues Papier. Papier kann jedoch nur in etwa sieben Mal wiederverwendet werden. Die Reststoffe der Fasern beider Papierfabriken in der Stadtgemeinde, die nicht mehr für den klassischen Papierrecyclingvorgang in Frage kommen, werden zu Cinerit und finden so eine komplett neue Bestimmung in der Wiederverwertung. „Was mich dabei besonders freut ist, dass wir in Laakirchen dieses Produkt generieren und zusätzlich auf den großen Baustellen in ganz Österreich und auch direkt vor Ort einsetzen“, freut sich der Laakirchner Bürgermeister Fritz Feichtinger. Spitzbart fügt hinzu: „Das ist gelebte nachhaltige Kreislaufwirtschaft aus Altpapierverwertung und Cinerit-Nutzung oder anders formuliert: Circular Economy made in Steyrermühl.“

Einsatz bei den Großen

Konkret wurde Cinerit in Lindach bei der Errichtung des Hochwasserschutzes eingesetzt, der eben jetzt eröffnet wurde. Generell wird Cinerit beim Bau von Rückhaltebecken und Dammbauwerken oder im Straßenbau für die Stabilisierung des Unterbaus verwendet, weiters findet Cinerit Verwendung bei Gleisanlagen oder Industrieprojekten. Erfolgreiche Referenzen: BB-Umbau Bahnhof Salzburg und viele andere, Park + Ride Tulln, BB-Güterzugumfahrungen Loosdorf – St. Pölten, Wildbach- und Lawinenverbauung Hinterstoder, BB-Güterterminal Wien Inzersdorf, Umfahrung Lambach, Ortsumfahrung Gmunden, Felbertauernstraße, ein Hotel in Gosau, RHV Mondsee, A1-Rastplatz St. Pölten, Stabilisierung Aushub Koralmtunnel oder Hochwasserschutz in Lindach, in Wartberg an der Krems oder in Frankenmarkt, um die jüngsten Projekte dieser Art zu erwähnen.

"Lebenswerten Planeten übergeben"

„Die wichtigste Aufgabe unserer Generation ist, dass wir unseren Kindern einen lebenswerten Planeten übergeben. Dafür braucht es jetzt mutige und entschlossene Entscheidungen der Politik, die die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um den Weg in die Klimaneutralität beschreiten zu können. Die oberösterreichische Wirtschaft und Industrie zieht schon länger in diese Richtung: Die heimische Innovationskraft bei saubereren Technologien ist enorm. Viele Unternehmen sind Marktführer in der Ökotechnologie. Wir haben hier im Land größtes Know-how, höchste Innovation und Qualifikationen. Wir haben die Bildungs- und Forschungseinrichtungen, die diesen Prozess beschleunigen. Und wir haben Vorzeigeunternehmen, die bereits jetzt konkret daran arbeiten, in neue, revolutionäre Technologie-Sphären vorzustoßen. Am Beispiel von Cinerit sehen wir, dass aus einem Reststoff ein wertvoller ökologischer Baustoff entwickelt wurde, der unser Klima und natürliche Ressource schont“, zeigt sich Kaineder von der Wichtigkeit der Thematik und der besonderen Rolle Oberösterreichs überzeugt.

"Cinerit ist Musterbeispiel"

„Kreislaufwirtschaft ist eine der Schlüsselaufgaben von Politik und Gesellschaft für den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Ressourcen. Daher ist die Kreislaufwirtschaft auch ein wesentlicher Schwerpunkt in unserer Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030. Ziel muss es sein, die effiziente Nutzung von Rohstoffen mit Innovation, Produktivität und Umweltschutz zu vereinen. Cinerit leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung und trägt zur Rohstoffproduktivität und Ressourceneffizienz unseres Produktionsstandortes Oberösterreich bei. Es ist ein Musterbeispiel dafür, wie Betriebe Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und zugleich mit innovativen Lösungen zukunftsfähige Produkte entwickeln“, unterstreicht Achleitner.

Perfekte Alternative im Bau

„270.000 verkaufte Tonnen Cinerit sprechen für sich: Der Bau von Hochwasserschutzanlagen lässt sich bestens mit den Klimaschutzzielen vereinbaren. Cinerit ist eine perfekte Alternative im Bau, wenn es um die Vermeidung von CO2-Emissionen in der Bauindustrie geht“, hält Spitzbart fest. Cinerit lässt sich nachweislich bei den häufigsten Bodenarten wie Lösslehm, Schlier und Ufersedimenten zur Stabilisierung einsetzen. Ein Streuwagen bringt es im geotechnisch erforderlichen Ausmaß auf und mischt es mit speziellen Fräsen in das instabile Bodenmaterial. Anschließend wird mit Walzen verdichtet. So wird die Bodenfeuchtigkeit rasch an die Cinerit-Partikel gebunden und das Erdbaumaterial verfestigt. Cinerit ist dabei nur unwesentlich anders handzuhaben wie andere Stabilisierungsmittel.

Erfolgsgeschichte von Cinerit

Cinerit ist eine absolute Erfolgsgeschichte: effizient, preisgünstig und die ökologisch sinnvollere Variante der Erdbaustabilisierung. Wer Cinerit verwendet, spart einerseits natürlich vorkommende Rohstoffe und vermiedet zum anderen CO2-Emissionen sowie die Deponierung von Erdaushub und anderen Abfällen. Zusätzlich werden im Vergleich zu anderen Stabilisierungsmitteln Geräte geschont, die Reinigung ist einfacher und die Staubbelastung bei der Einbringung geringer. Thomas Bergthaller, Sprecher der Geschäftsführer der EEVG, hält fest: „Verglichen mit Brandkalk wird bei der Cinerit-Produktion um zwei Drittel weniger CO2 ausgestoßen oder deutlich weniger als die Hälfte im Vergleich zu einer herkömmlich eingesetzten Brandkalk-Zement-Mischung – und das bei geringeren Kosten. In den mittlerweile 13 Jahren Anwendungsgeschichte wurde Cinerit zu einem qualitätsgesicherten Nebenprodukt mit Bauprodukte-Zulassung. Durch den Einsatz von Cinerit wurden bisher über 200.000 Tonnen CO2 vermieden.“

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