Bad Ischls Politiker am Wort: Drei Fragen, drei Meinungen

Reitsamer, Heide, Kogler. | Foto: Grüne OÖ, Neubauer, Land OÖ
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BAD ISCHL. In Bad Ischl ist immer etwas los. Vieles wird von den Bürgern freudig angenommen, mit anderen Maßnahmen ist man nicht so glücklich. Doch wie sehen das die Spitzenkommunal-Politiker? Wir haben Bürgermeister Hannes Heide (SP), Stadtrat Johannes Kogler (VP) und Gemeinderat Markus Reitsamer (Grüne) gefragt, was in Bad Ischl gut und schlecht läuft und was in naher Zukunft geplant ist. Anmerkung der Redaktion: Es war auch geplant, Anton Fuchs (FP) zu befragen, dieser befand sich jedoch auf Urlaub.

BezirksRundschau: Was hat aus Ihrer Sicht in Bad Ischl in letzter Zeit sehr gut funktioniert?

Heide: Es konnten und können auch aufgrund einer schwierigen finanziellen Situation laufend eine Reihe von Projekten umgesetzt werden, die dazu beitragen, dass Bad Ischl weiterhin an Lebensqualität gewinnen kann. Es ist auch eine Auszeichnung für Bad Ischl, dass wir von der Entente florale beim europäischen Wettbewerb für Lebensqualität eine Goldmedaille erringen konnten mit der höchsten Punkteanzahl, die jemals von dieser Expertenjury vergeben werden konnte. Auch wenn es einige Themen in den letzten Monaten gab, die im Gemeinderat kontroversiell diskutiert wurden, bin ich dennoch der Überzeugung, dass die Zusammenarbeit der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen grundsätzlich gut ist.

Kogler: Wir haben einen guten Branchen-Mix in Bad Ischl und keine leerstehenden Geschäfte. Das wird mit vielen Tagesgästen belohnt. Auch in Sachen Sport und Freizeit sind wir gut aufgestellt. Hier hat sich die ÖVP Bad Ischl vor allem für die Pumptrack-Strecke und den Trimmfit-Park in Kaltenbach eingesetzt, die von den Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen fleißig genützt werden.

Reitsamer: Alles bewegt sich. Ischl ist in Bewegung. Das macht die gute Ischler Luft.
Politik, Tourismus und Wirtschaft treffen sich auf Augenhöhe. Es wird offen und hart diskutiert. Bei den Zukunftsfragen ziehen jedoch alle in die gleiche Richtung. Damit wird Bad Ischl in Zukunft gut vorankommen.

Womit sind Sie nicht zufrieden?

Heide: Selbstverständlich darf sich niemand auf den Lorbeeren geleisteter Arbeit ausruhen. Bestehende Angebote gehören evaluiert und auch bedarfsgerecht ausgebaut.
Leistbares Wohnen ist nach wie vor ein vorrangiges Handlungsfeld für mich. Arbeitsplätze zu schaffen ist ebenfalls eine Aufgabe, für deren Umsetzung die Gemeindepolitik konsequent aktiv sein muss.  Wichtig war und ist mir, Bürgerservice und Bürgernähe zu leben und auszubauen. So ist es unter anderem ein Ziel, die Bürgerinnen und Bürger besser und rascher über soziale Medien und zeitgemässe digitale Möglichkeiten zu informieren.

Kogler: Ich finde es schade, dass derzeit so viele Wanderwege in und um Bad Ischl gesperrt sind. Vor allem die Sperren des Soleleitungsweges und des Radweges in Sulzbach dauern jetzt schon sehr lange. Hier will niemand die Verantwortung übernehmen und das ist eine Schande.

Reitsamer: Die drei wichtigsten Zukunftsprojekte: „Ausbildung, Arbeit, Wohnen“ müssen weiterhin in Angriff genommen werden. Nur von guter Luft und Landschaft werden wir nicht leben können! Erst wenn wir genug gute Ausbildungsplätze, zukunftsfähige Arbeitsplätze und leistbare Wohnungen für Jung und Alt bieten, werden Menschen – vor allem die jüngeren – dauerhaft im Salzkammergut bleiben.

Welche Projekte muss man künftig angehen?

Heide: Die Liste der Projekte, die in Vorbereitung sind oder die gerade auf Schiene gebracht werden, ist lang: U. a. weitere Investitionen in die Infrastruktur (Sanierungen von Straßen, öffentliche Beleuchtung, Brücken, Abwassernetz). Die Umsetzung des Sportplatzes in Kaltenbach, die erste Etappe des Baus eines Schulzentrums auf dem ehemaligen Kreuzschwesternareal mit einem neuen Standort für Volksschule Concordia, Landesmusikschule, Förderschule und Krabbelgruppen.
Die Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt ist mir bekanntlich ebenfalls ein Anliegen.

Kogler: Die VP Bad Ischl setzt sich stark dafür ein, dass das geplante Schulzentrum noch mehr Förderungen erhält. Dazu muss ein entsprechendes Projekt eingereicht werden, das einen innovativen Charakter betrifft. Photovoltaik ist hier ein gutes Stichwort.
Zudem ist es uns ein Anliegen, dass die Linksabbiegespur in der Ortschaft Roith endlich realisiert wird. Auch für die Bushaltestelle, wo in der Früh bis zu 40 Kinder warten, müsste dringend eine Lösung gefunden werden.

Reitsamer: Es gibt so einiges, was uns von den Grünen ein Anliegen ist. "Stopp der Landflucht!" mit den bereits erwähnten Säulen Ausbildung, Arbeit, Wohnen. Ebenso stehen auch die Erhaltung der Naherholungsgebiete, ein gutes Energiekonzept und die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf unserem Todo-Zettel. Neben der Bewerbung für die Kulturhauptstadt 2024, sollen auch der Katastrophenschutz und die kreative Digitalkompetenz weiter von Interesse sein. Wir wünschen uns ein tolles, neues Ischler Parkbad und auch die Initiative Museum neu muss es endlich geben.

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