Innovative Kindergärten

Eltern staunen, wie viel Obst ihre Kinder essen

EGGERDING, ESTERNBERG (juk). Die Grundlage für Vieles im Leben wird bereits in der Kindheit gelegt. Gesunde Ernährung und Freude an Bewegung sind da keine Ausnahme. Durch die Zertifizierung zum Gesunden Kindergarten soll genau das sichergestellt sein. 16 Kindergärten im Bezirk Schärding tragen sie – auch der Kindergarten Eggerding seit 2016. "Viele Kriterien, die zum Gesunden Kindergarten gehören, haben wir schon vorher erfüllt. Jetzt haben wir sie nur noch intensiviert", berichtet Kindergartenleiterin Elfriede Essl. Tägliche Bewegung, wenn möglich an der frischen Luft, und gesundes Essen waren schon immer wichtig in Eggerding.

Jeden Tag Obst schnippeln
Neu ist der Obst- und Gemüsekorb, der jedes Wochenende einer anderen Familie mitgegeben wird. Am Montag kommt er mit einer Wochenration befüllt zurück. Der Inhalt wird jeden Vormittag gemeinsam mit den Kindern klein geschnippelt und zur Jause verspeist. "Manche Eltern sind richtig erstaunt, dass die Kinder bei uns so viel Obst essen. Bei der Einschreibung sagen uns noch viele, dass ihr Kind frisches Obst verweigert." In der Gruppe mit den anderen Kindern geht es aber dann oft leichter. Auch das Mittagessen, das durch ein Wernsteiner Catering Service geliefert wird, muss den Kriterien der Gesunden Küche entsprechen. Schwer gefallen ist im Kindergarten Eggerding die Umstellung von Saft und Sirup auf Wasser, gibt Essl zu. Drei Gruppen mit insgesamt 53 Kindern beherbergt der Kindergarten Eggerding derzeit. Erst vor Kurzem wurde mehr Platz geschaffen. Der Turnsaal im oberen Stockwerk ist meist den ganzen Vormittag ausgebucht. Die Bewegungslandschaften mit Stationen zum Klettern, Balancieren oder Rutschen erfreuen sich bei den Kindern enormer Beliebtheit.

Krabbelstube im Pflegeheim
Eine nicht alltägliche Unterkunft hat die Krabbelstube Esternberg gefunden. Nachdem der Platz im Kindergarten zu wenig wurde und schnell eine Krabbelgruppe her musste, wurde man im Alten- und Pflegeheim Esternberg fündig. Hier mietet sich nun das dritte Jahr die Krabbelgruppe ein. Eine Begegnungszone, wo das Bobbycar auf den Rollator trifft, hat Bürgermeister Rudolf Haas das mal genannt. Umbauarbeiten waren dafür nur wenige nötig, weil die baulichen Sicherheitsanforderungen für ältere und jüngere Menschen ähnlich sind. Der Garten wird von den Senioren und den Kindern gemeinsam genutzt und das verläuft reibungslos. "Manche Pflegeheimbewohner stellen sich ans Fenster, wenn wir im Garten sind, und schauen beim Spielen zu", berichtet Kindergartenleiterin Monika Majer. An St. Martin mit den Laternen oder zum Niklaus haben die Kinder schon das Pflegeheim besucht. Doch eines ist wichtig: "Die Begegnungen sollen stressfrei und ungezwungen sein. Am schönsten sind die zufälligen." Auch Gegenbesuche hat es gegeben. Senioren, die zum Buch vorlesen kurz vorbeigeschaut haben. Alles spontan und kein Muss.

Gesunde Kindergärten im Bezirk
Im Bezirk Schärding tragen 16 Kindergärten die Auszeichnung "Gesunder Kindergarten". Das sind die Gemeindekindergärten Altschwendt, Enzenkirchen, Rainbach im Innkreis, St. Marienkirchen bei Schärding, Taufkirchen an der Pram, St. Willibald, Suben und Wernstein. Außerdem der Kindergarten Freinberg und der Kindergarten der Marktgemeinde Münzkirchen. Die Pfarrcaritaskindergärten Eggerding, Kopfing und St. Florian am Inn sind ebenso gesunde Kindergärten wie der Privatkindergarten – Kindergruppe Mandala in St. Florian am Inn, der Stadtkindergarten Schärding und der Vereinskindergarten Raab. Der Gesunde Kindergarten fällt unter die Initiative Gesundes Oberösterreich. Auch die Netzwerke Gesunde Gemeinde, Gesunde Küche und der Stammtisch für pflegende Angehörige gehören dazu.