Hotel Gugerbauer sperrt wieder auf: "Hab niemals ans Aufgeben gedacht"

Karl Gugerbauer im renovierten Hallenbad des Hotels – das Hochwasser stand bis zur Decke.
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SCHÄRDING (ebd). Im Interview spricht Gugerbauer über Hilfsbereitschaft , warum er trotz Mega-Schäden nie aufgegeben hat und einer völlig überraschenden Auszeichnung.

Herr Gugerbauer, wie geht es Ihnen zwei Monate nach der Hochwasserkatastrophe?
Mir gehts gut. Es ist mir auch nie schlecht gegangen, weil ich ja am Inn groß geworden bin.

In Ihrem Hotel sind ja beträchtliche Schäden entstanden. Hand aufs Herz: Haben Sie nie auch nur einen Moment ans aufgeben gedacht ?
Nein, wir sind hochwassererprobt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich als Bub bei Hochwasser mit Gummistiefeln im Garten herumgesprungen bin. Außerdem ist bei uns alles ziemlich organisiert. Es gibt einen Einsatzplan, der sich nach der Höhe des Inns richtet und vorgibt, was es beim erreichen einer Hochwasermarke zutun gilt. Deshalb werden wir auch in Zukunft weitermachen.

Sie haben 2009 2,5 Millionen Euro in den Umbau des Hotels gesteckt. Dreieinhalb Jahre später nun diese Katastrophe. Der entstandene Sachschaden geht in den siebenstelligen Bereich. Was ist, wenn in absehbarer Zeit eine ähnliche Katastrophe folgt?
Wenn in den nächsten zwei bis drei Jahren ein ähnliches Hochwasser folgt, wäre das finanziell kritisch. Im Abstand von zehn Jahren aber machbar. Auf jeden Fall brauchen wir zuerst einmal Luft um wirtschaften zu können.

Der Schaden wäre ja noch viel höher, wenn Sie zum einen nicht den Einsatzplan hätten und zum anderen die zahlreichen Helfer.
Das stimmt, hier möchte ich mich auch ausdrücklich bei den regionalen Unternehmen und natürlich meinen Freunden und Bekannten bedanken, die mich nicht haben hängen lassen. Überhaupt war die Hilfsbereitschaft sehr hoch. Es haben sogar zahlreiche Stammgäste ihre Hilfe angeboten oder direkt gespendet, weil sie wollen, dass es den Gugerbauer auch in Zukunft gibt.

Was halten Sie von der Idee der Wiedererrichtung der Schärdinger Burg. Wäre das für Sie als Hotelier eine Alternative?
Das ist totaler nonsens. Ich stehe 100-prozentig hinter dem Hochwasserschutz. Jetzt damit zu kommen ist kontraproduktiv. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich ein Burgrestaurant aufmache.

Am 15. August ist Wiedereröffnung. Wie sieht es eigentlich mit der Buchungslage aus?
Relativ gut. Ich bin sogar fasziniert, dass wir bereits am Eröffnungswochenende so viele Leute da haben. Und jenen, denen wir absagen haben müssen, wollen ihren Urlaub bei uns im Herbst nachholen.

Ihr Hotel wurde ja angeblich hoch ausgezeichnet, stimmt das?
Ja, mitten in der Katastrophe sind wir mit unserer Küche zum ersten Mal überhaupt in den Gault-Millau aufgenommen worden. Was uns sehr freut, weil wir uns schon länger darum bemüht haben.

Was wurde eigentlich aus den 28 Mitarbeitern?

Hier hat mir dankenswerterweise das AMS die Wiedereinstellungszusage verlängert, sodass alle Mitarbeiter wieder zurückkommen werden.

Und wie lief die Zusammenarbeit mit dem Katastrophenfonds?
Ich muss mich an dieser Stelle für die Unkompliziertheit und das unbürokratische Handeln bedanken, Die haben mir wahnsinnig geholfen. Wieviel wir allerdings aus dem Fond bekommen wissen wir noch nicht, weil wir dafür erst alle Belege nach Linz schicken müssen. Die Quote liegt irgendwo zwischen 20 und 50 Prozent.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Dass alle, die bei den Aufräumarbeiten mitgeholfen haben gesund bleiben. Denn Gesundheit ist das höchste Gut. Das Finanzielle lässt sich anderweitig immer irgendwie regeln.

Zur Sache:

Das Hotel Gugerbauer öffnet am Donnerstag, 15. August wieder seine Pforten. Sowohl Restaurant, Hotel als auch das Ambolatorium für Krankenkassen-Therapien hat wieder normal geöffnet. Infos: 07712/3191

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