Maibaumkraxler: "Das Pech schreckt die Frauen ab"

BEZIRK. Bis 2011 waren die Maibaumkraxler aus den drei Gemeinden Schardenberg, Esternberg und Freinberg eine reine, siebenköpfige Männerpartie. „Aber voriges Jahr haben wir eine Frau dazu gewonnen“, sagt der Obmann der 3-Berg-Kraxler, Matthias Spiesberger. Dabei sind Frauen bei den umtriebigen Maibaumkraxlern jederzeit willkommen. „Aber das Pech an Händen und Füßen schreckt viele ab“, schmunzelt Spiesberger. Derzeit ist die Truppe angesichts der zahlreichen Maibaumfeste in Oberösterreich und Bayern wieder im Dauereinsatz (siehe Kasten). Mit dem Training wird stets Ende März begonnen. „Natürlich hat jeder im Herbst und über den Winter seine eigenen Tricks um sich fit zu halten.“

Lebensgefahr inklusive
Weitum bekannt sind die 3-Berg-Kraxler für ihre atemberaubenden Showeinlagen, bei denen sie sich entsprechend oft in Lebensgefahr begeben. „Natürlich ist uns bewusst, dass dabei etwas passieren kann. Aber ich trau mir zu sagen, dass wir ein wenig Erfahrung mitbringen“, sagt Spiesberger. „Dennoch sollte man Respekt vor dem haben, was man tut.“ Auf die Frage, ob es denn schon brenzlige Situationen gegeben hat, meinte er: „Nein, eine wirklich gefährliche Situation noch nicht, obwohl es schon kleine Ausrutscher gab. Aber wir fordern nichts
heraus. Wenn es einmal nicht nach Plan läuft, dann brechen wir die Figur ab.“

Figuren und Showeinlagen entstehen häufig durch Zufall. „Viele Showeinlagen haben wir direkt am Baum während des Trainings erfunden. Für gewisse Showeinlagen ist unser Kraxler Herbert Kasbauer verantwortlich.“ Im Einsatz sind die Kraxler allesamt seit rund zehn Jahren. „Der Name 3-Berg-Kraxler entstand 2006, als wir das Showkraxln anfingen. Zuerst waren wir Wettkraxler. Das war uns aber zu fad.“ Und was fasziniert so am Maibaumkraxeln? „Natürlich die Tradition, die wir fortführen wollen, weil es schließlich nicht mehr viele Kraxler gibt. Zudem der Kick, der Adrenalinschub, der einen nach oben befördert und natürlich die Gemeinschaft.“

Das Geheimnis eines guten Kraxlers liegt in der Wahl des richtigen Pechs. „Das ist eine eigene Wissenschaft, wobei wir die genaue Rezeptur nicht verraten“, so Spiesberger. „Nur soviel: Wenn heiße Temperaturen herrschen brauchen wir Pech das härter ist. Es besteht aus natürlichen Baumharz, Riemenpech, Schweinepech und ein paar Geheimzutaten.“ Und wie Spiesberger weiter verrät, wollen die 3-Berg-Kraxler nicht nur in Oberösterreich und Bayern auftreten. „An Berlin, München oder Wien haben wir schon mal gedacht. Ein Auftritt in den USA wäre natürlich ein Traum.“ Fotos: privat

Zur Sache:
Der Name 3-Berg-Kraxler leitet sich aus den Endungen der drei Gemeinden Schardenberg, Esternberg und Freinberg ab – den einzigen drei Gemeinden im Bezirk, die auf -berg enden und zudem aneinandergrenzen.
Anstehende Termine sind:
12. Mai: Schärdinger Stadtplatz
17. Mai: Schiessdorf
20. Mai: Freinberg (GH Weinbeißer)
27. Mai: Esternberg (GH Hubinger); Freinberg (GH Hareth) und Ruderting