"Mehr Schiffsverkehr als am Mississippi"
In Engelhartszell könnte vierter "Hafen" entstehen – für Gemeinde wäre das eine Riesenchance.
ENGELHARTSZELL (ebd). Demnach erwägt die Werbegemeinschaft Donau OÖ eine dritte Anlegestelle in der Marktgemeinde. Damit würde sich die Zahl der Anlegestellen samt der Privatanlegestelle der Donauschifffahrt Wurm & Köck auf insgesamt vier erhöhen. "Da die Kabinenschiffe auf der Donau immer mehr und immer größer werden, überprüfen wir die derzeitigen Schiffsanlegestellen (Länden) auf ihre Länge und Aufnahmekapazität, um für weitere Steigerungen gerüstet zu sein", sagt der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Donau OÖ Friedrich Bernhofer zur BezirksRundschau.
Denn: Die Donauschifffahrt boomt, der Bedarf an Anlegeplätzen steigt. "2014 überstieg die Passagierzahl im Bereich Kabinenschifffahrt auf der österreichischen Donau erstmals die 300.000-Grenze", weiß Bernhofer. In dieselbe Kerbe schlägt auch Engelhartszells Bürgermeister Roland Pichler: "In keinem anderen Binnengewässer der Welt fahren derzeit mehr Kreuzfahrtschiffe. Nicht einmal am Mississippi oder am Nil."
Mehr Kreuzfahrten als am Nil
Wie Bernhofer betont, zeigen die Kreuzfahrtreedereien auch zunehmend Interesse an Landprogrammen. "So werden etwa in Linz und Engelhartszell vermehrt Führungen und Programme für englischsprachige Gäste angeboten." Laut des Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Donau gibt es zunehmend Anfragen von Reedereien für Zwischenstopps an der oberösterreichischen Donau – insbesondere in den Bereichen Linz und Engelhartszell. "Ob und wann es dort zu einer Errichtung neuer Anlegestellen kommen könnte, hängt von der Genehmigung durch die zuständigen Behörden ab, die in beiden Fällen derzeit nicht vorliegen", so Bernhofer.
Für Gemeindeoberhaupt Pichler würde ein weiterer Ankerplatz für die Gemeinde eine Riesenchance bedeuten. "Obwohl Engelhartszell gerade mal 1000 Einwohner zählt, verfügen wir über eine traumhafte Infrastruktur mit Bank, Bäcker und Metzger. Uns muss schon klar sein, dass wir das auch dem Tourismus zu verdanken haben", betont Pichler. Vor allem das Stift Engelszell sowie die Ausstellung "Mini-Donau" begeistern die Gäste. Und wann könnte das Projekt frühestens umgesetzt werden? Dazu Pichler: "Frühestens im Frühjahr 2016." Nachsatz: "Ich bin zwar davon überzeugt, dass wir damit für die Zukunft bestens gerüstet, der Plafond aber für uns erreicht wäre."
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