Sonnenschutz

Nach 11 Jahren werden Schüler "schweißfrei"

Was lange währt, wird nun endlich gut. Die NMS Taufkirchen bekommt 240.000 Euro teuren Sonnenschutz.

TAUFKIRCHEN/PRAM (ebd). Und das elf Jahre nach der Errichtung des Gebäudes. Bereits 2009 hat die FPÖ auf das Problem aufmerksam gemacht, dass die Temperaturen an sonnigen Tagen in den Klassenräumen oftmals viel zu hoch sei. Doch Gehör verschaffen konnten sich die Freiheitlichen damals nicht. Den Stein ins Rollen brachte schließlich 2017 eine Diplomarbeit zweier Schüler der HTL Linz, die die hohen Temperaturen bestätigten. So herrschen anstatt der laut Önorm maximal vorgesehenen Raumtemperatur von 27 Grad südseitig knapp 34 Grad und nordseitig 30 Grad. Auf dem Ergebnis aufbauend wurde ein sogenanntes Koordinationsteam installiert, unter der Leitung von ÖVP-Vizebürgermeister Josef Mittermeier, FPÖ-Fraktionsobmann Reinhard Waizenauer und SPÖ-Fraktionsobmann Johann Halas. "4.400 Tage sind vom erstem konkreten Hinweis und meinen Bedenken im Schulbauausschuss im Jahr 2008, bis zum positiven Abschluss im Gemeinderat im Mai 2020, vergangen. Ich bin froh und dankbar, dass sich am Ende die Wahrheit und die Vernunft durchgesetzt haben", so Waizenauer zur BezirksRundschau. Den letzten Anstoß für das Projekt gab es laut Mittermeier, als Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander den Kindergarten besuchte. "Dabei besprachen wir die Causa Sonnenschutz und machten eine Besichtigung des Schulzentrums vor Ort. Es wurde von ihrer Seite die volle Unterstützung zugesagt und tatsächlich eingehalten." Halas betont schließlich die gute Zusammenarbeit aller Fraktionen. "Es geht letztendlich nur gemeinsam, alles andere ist kontraproduktiv."

Im Sommer geht's los

Los geht's mit der Umsetzung der Sonnenschutzmaßnahmen laut dem Koordinationstrio in den Sommermonaten. Dabei wird die gesamte Süd- und Westfassade mit einem außenliegenden Sonnenschutzsystem ausgestattet. Ebenso die nordseitigen Oberlichten im zweiten Stockwerk. "Als Ergänzung wird die Landesmusikschule, die auch südseitig angeordnet ist, mit einer Markise zeitgemäß ausgeführt", so Waizenauer. Die Gesamtinvestition samt den erforderlichen E-Installationen belaufen sich auf rund 240.000 Euro. Dabei gibt Waizenauer zu bedenken: "Fakt ist, dass im Zuge des Schulneubaues ein Finanzierungsschlüssel von rund 85/15 bestand. Hätte man dort geschlossen und einig die selben Argumente beim Land OÖ auf den Tisch gelegt, wäre ein Kostenanteil von 15 Prozent möglich gewesen – dann hätte uns das etwa 36.000 Euro gekostet. Nun kostet das Projekt der Gemeinde knapp 100.000 Euro." Darauf angesprochen meinte Mittermeier: "Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes von 54 Prozent könnte sich Taufkirchen diesen Sonnenschutz nicht leisten. Und ohne Maturaprojekt und den Besuch von Haberlander hätten wir sicher keine finanzielle Unterstützung vom Land bekommen." Apropos finanzielle Unterstützung: Wie Halas betont, wird bei der Vergabe auf regionale Unternehmen gesetzt. "Das ist ebenfalls ein positiver Aspekt." Und wann soll der Sonnenschutz fertiggestellt sein? Dazu Waizenauer: "Zum Schulbeginn im Herbst können sich die Schüler und das Lehrpersonal auf ein neues 'Zeitalter ohne Schweißperlen' freuen."