Streit um Wanderweg in Riedau
Ein Wanderweg in der Marktgemeinde endet in der Sackgasse – was für politischen Zündstoff sorgt.
RIEDAU (ebd). Im Zuge der Renaturierung am Ostufer der Pram entstand im Bereich Kellerleiten ein pramaufwärts führender Weg – vom neuen Spielplatz bis unter die Landesstraßenbrücke. Um die Fortsetzung des Weges, der bis nach Dorf/Pram führt, wurde nun bei der jüngsten Gemeinderatssitzung diskutiert. Denn: Zwei zur Verfügung stehende Wegvarianten enden jeweils in einem Privatgrundstück.
Die Grünen wollten deshalb eine rechtlich abgesicherte Wanderweg-Verbindung schaffen. Dieser Wunsch wurde allerdings nur von zehn der 25 Gemeinderäte unterstützt. Ein vom ÖVP-Fraktionsführer Reinhard Windhager eingebrachter Gegenantrag, der für die Entfernung der Worte „rechtlich abgesichert“ plädierte, wurde allerdings mehrheitlich angenommen.
Auslöser der Diskussion war das Schild „Privatbesitz“ am schon Jahrzehnte bestehenden Wanderweg nach Friedwang. Wird ein Weg längere Zeit nicht mehr benutzt, so verfällt das Wegerecht. "Genau das wollen – aus verständlichen Gründen – die Grundbesitzer. Wer will schon einen Wanderweg neben seinem Haus", meint Grünen-Politiker Ernst Sperl. „Den Weg zu verlegen und künftig entlang der Pram zu führen, wäre zwar die bessere Lösung aus Sicht der Grünen, dazu ist aber die Zustimmung des dortigen Grundbesitzers notwendig. Ohne diese Zustimmung könnte der neue Weg vom Grundbesitzer jederzeit abgesperrt werden", erläutert Sperl.
Für die Grünen ist es unverständlich, dass die Mehrheit der Riedauer Gemeinderäte Privatinteressen vor öffentliche Interessen stellt. Dazu Windhager: "Wir wollen an einer vernünftigen Lösung arbeiten und nicht gleich mit gerichtlichen Schritten kommen. Vielmehr wollen wir mit den zuständigen Leuten reden." Soll heißen: Der ÖVP-Fraktionsvorsitzende will demnächst mit den Grundbesitzern das Gespräch suchen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
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