Wildsucher retten nicht nur das Leben eines Kitzes

Kitzsuche in Schardenberg: Die Jungtiere dürfen auf keinen Fall mit der Hand berührt werden, denn sonst nimmt das Muttertier es nicht mehr an. | Foto: Weitzhofer
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  • Kitzsuche in Schardenberg: Die Jungtiere dürfen auf keinen Fall mit der Hand berührt werden, denn sonst nimmt das Muttertier es nicht mehr an.
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SCHARDENBERG (ska). Fahren im Frühsommer die Landwirte mit ihren Traktoren zum Mähen aus, wimmeln die Wiesen ein paar Stunden zuvor vor sogenannten "Wildsuchern". Sie klappern das Gras ab, um frisch geborene Kitze zu retten und Junghasen zu vertreiben. Vorwiegend machen das Jäger zusammen mit Helfern.

Einer, der für die Wildsuche stets zur Stelle ist, ist David Weitzhofer aus Schardenberg. Der 29-jährige Jäger weiß: "Je mehr Leute wir sind, desto mehr Chance auf Erfolg haben wir." Am besten funktioniere es, wenn die Landwirte ein bis zwei Stunden vorm Mähen Bescheid geben. In Schardenberg klappe die Zusammenarbeit größtenteils gut. "Wir Jäger freuen uns immer, wenn wir einen Anruf bekommen", sagt Weitzhofer. 

Denn die Wildrettung sei im Sinne beider – des Jägers und des Landwirts. "Wenn Tierkörper ins Futter gelangen, bildet sich während der Lagerungsdauer ein Bakterium, das kurzfristig zu Verdauungsstörungen und Totgeburten bei Rindern und langfristig zum Tod führen kann", erklärt Schardenbergs Bauernbundobmann Georg Mayr-Steffeldemel. Zudem heiße es kein Landwirt im Normalfall gut, wenn er ein Wildtier mäht und dieses dann unverwertbar entsorgt werden muss. 

Wenn Sie ein Kitz entdecken, fassen Sie es auf keinen Fall an. Das Muttertier ist nicht immer beim Kitz, aber auf jeden Fall in der Nähe. Rufen Sie am besten einen Jäger an." 

David Weitzhofer, Jäger aus Schardenberg

Für eine effektive Wildsuche bedienen sich die Jäger verschiedener Hilfsmittel. So sind etwa meistens sogenannte Vorstehhunde mit dabei, die anzeigen, wenn sie ein Tier wittern. "Und wir versprühen ein Vergrämungsmittel am Waldrand", erklärt David Weitzhofer. Dieses funktioniere aber nur, wenn die Kitze bereits älter sind. "Das Mittel riecht nach Mensch und die Tiere wittern Gefahr", schildert er. Ein neues und vielversprechendes Verfahren ist die Kitzsuche mittels Drohne und Wärmebildkamera. "So werden Tiere im hohen Gras entdeckt, die für das menschliche Auge unauffindbar ist", erklärt Landwirt Mayr-Steffeldemel. Allerdings sei diese Technik zur Zeit noch sehr teuer. Die Landwirte selbst können helfen mit akustischen Warnsignalen am Mähwerk. Diese sollen junge Hasen als auch Kitze frühzeitig dazu bringen, zu flüchten. "Besonders beim Feldhasen wirkt das sehr gut", weiß Mayr-Steffeldemel. 

Finden die Wildsucher ein Kitz, setzen sie es samt dem Gras, in dem es liegt, in eine Box und lassen es nach dem Mähen wieder frei. Jäger David Weitzhofer appelliert vor allem an Spaziergänger: "Wenn Sie ein Kitz entdecken, fassen Sie es auf keinen Fall an. Das Muttertier ist nicht immer beim Kitz, aber auf jeden Fall in der Nähe. Informieren Sie am besten einen Jäger." 

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