Interview
"Wir mussten unser System extrem umstellen"

 Bezirksfeuerwehr-Kommandant Alfred Deschberger spricht zudem über abgesagte Veranstaltungen und deren Erstaztrermine. | Foto: FF Schärding
  • Bezirksfeuerwehr-Kommandant Alfred Deschberger spricht zudem über abgesagte Veranstaltungen und deren Erstaztrermine.
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Die Corona-Krise stellte bisher auch die Feuerwehren des Bezirks vor völlig neue Herausforderungen.

BEZIRK SCHÄRDING (ebd). Im Interview spricht Bezirksfeuerwehr-Kommandant Alfred Deschberger exklusiv über System-Umstellungen, Corona-Hilfseinsätze und wie er die Lage für die kommenden Wochen und Monate einschätzt.

Herr Deschberger, wie gehen die Feuerwehren im Bezirk mit der Corona-Krise um?
Deschberger:
Das Wichtigste ist die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft, welche uns bis jetzt dauerhaft gelungen ist. Dazu mussten wir aber unser System extrem umstellen und anpassen. Der gesamte Übungs- und Ausbildungsbetrieb wurde eingestellt und für Einsätze wurden spezielle Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen umgesetzt.

Wie sehen diese Maßnahmen aus?
Die Kontakte wurden auf ein Minimum reduziert, Desinfektionsmaßnahmen wurden gesetzt und natürlich auch der Einsatz von Masken wurde angeordnet. Einerseits um uns nicht gegenseitig mit dem Virus anzustecken, oder auch von Patienten nicht angesteckt zu werden. Außerdem wurden bei Einsätzen die Mannschaftseinteilung teilweise noch in den Autos vor dem Feuerwehrhaus vorgenommen, dass nicht alle verfügbaren Kräfte das Feuerwehrhaus betreten mussten.

Welche Maßnahmen wurden noch gesetzt?
Die Besprechungen in den Feuerwehren wurden so weit möglich über Videokonferenzsysteme durchgeführt. Viele Feuerwehren haben auch die Übungen ins Internet verlegt, um im Ausbildungsbereich keinen Stillstand zu erleiden. Hier kam uns die unterschiedliche Berufsmischung unserer Kameraden zugute – in jeder Feuerwehr gibt es Interessierte an den Neuen Medien und die wurden hier gut eingesetzt.

Welche Einsätze mussten bisher geleistet werden?
Der normale Einsatzbetrieb ging natürlich weiter. Einige größere Brände, schwere Verkehrsunfälle, Personenrettungen, ein Gefahrgutaustritt, aber natürlich auch viele kleine Einsätze, wie Türöffnungen, Ölspuren mussten – unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen – abgearbeitet werden. Auch die Corona-Pandemie selbst brachte Unterstützungseinsätze mit sich. Hier waren es hauptsächlich Transportaufgaben, die wir leisten mussten.

Wie wurde die Koordination vorgenommen?
Wir haben einen Einsatzstab gebildet, welche auch digital verbunden war. Regelmäßige – meist tägliche – Videokonferenzen und Lagebilder wurden von uns abgehalten oder erstellt. Der Kontakt zu den anderen Einsatzorganisationen, zum Einsatzstab der Bezirkshauptmannschaft und zum Stab im Landes-Feuerwehrkommando gab es regelmäßigen Kontakt und die Einsätze und Maßnahmen wurden kontaktiert.

Wie bleibt die Jugend am Ball?
Unsere Jugendbetreuer haben hier gute Arbeit geleistet – auch sie haben online über WhatsApp-Gruppen oder Videokonferenzen Kontakt zu den Jugendlichen gehalten. Es wurde von Landes-Feuerwehrverband eine Schnitzljagd angeboten, Ausmalbilder angefertigt und vieles mehr.

Wie sieht es mit den Veranstaltungen aus?
Die Bewerbe für die heurige Saison wurden abgesagt. Eventuell wird im Herbst der Wissenstest nachgeholt, möglicherweise auch das Feuerwehr-Jugendleistungsabzeichen in Gold – je nach Entwicklung der Lage. Mit allen Veranstaltern konnte bereits ein Ersatztermin 2021 gefunden werden.

Wie ist die aktuelle Lage – und wie geht's nun weiter?
Seit Montag ist ein ganz eingeschränkter Ausbildungsbetrieb wieder zulässig. Hier können maximal fünf Personen gleichzeitig anwesend sein. Wir hoffen noch im Mai weitere Lockerungen zu ermöglichen, wo zumindest zehn Personen anwesend sein können. Dann sollten langsam auch Jugendübungen wieder möglich sein. Bei der Jugend könnten dann auch Gruppen bis zu 15 Kinder daran teilnehmen. Weiters wurden wir ersucht, die Erstausstattung der Schulen mit Masken und Desinfektionsmitteln durchzuführen, was wir über unsere Logistikspezialisten gerne organisieren. Wichtig ist aber, dass alle Sicherheitsmaßnahmen penibel eingehalten werden, denn das Virus ist immer noch hier und die Ansteckungsgefahr allgegenwärtig.

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