"Kampf unter Gürtellinie hat mich am meisten gestört"

SPÖ Vizebürgermeister Hans Högl bei seinem letzten offiziellen Gang ins Rathaus – zur Schlüsselrückgabe. | Foto: Ebner
  • SPÖ Vizebürgermeister Hans Högl bei seinem letzten offiziellen Gang ins Rathaus – zur Schlüsselrückgabe.
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SCHÄRDING. Im Exklusiv-Interview spricht der 58-Jährige über seine Beweggründe, auf was er sich freut und weshalb die politische Arbeit immer "schlimmer" wird.

Herr Högl, warum Ihr überraschender Rücktritt?
Das war schon seit Jahren so geplant, um vor den Wahlen 2015 die Weichen zu stellen – damit die nachrückenden Mandatare Zeit haben, sich zu profilieren.

Also ist ihr Abschied ein endgültiger?
Es hätte die Möglichkeit gegeben, weiter im Gemeinderat mitzuwirken. Aber das wollte ich nicht, deshalb hab ich meine gesamte politische Arbeit mit 30. November beendet. Parteimitglied bleibe ich aber. Ich stehe bei Bedarf auch mit Rat und Tat zur Verfügung. Ebenso könnte ich mir vorstellen, beim Wahlkampf zu helfen – vorausgesetzt, man braucht meine Hilfe.

Was wird Hans Högl mit der freiwerdenden Zeit anfangen?
Ich habe mich ja schon in den vergangenen Monaten zurückgezogen. Die Zeit, die mir jetzt mehr bleibt, möchte ich verstärkt für meine Familie und Enkelkinder investieren. Außerdem warten als Leiter der Gebietskrankenkasse Ried im Bereich "Reha" ab 1. Jänner neue Aufgaben auf mich.
Gab es in Ihrer langjährigen Tätigkeit einen "schönsten Moment"?
Nicht wirklich. Ich war immer sehr auf Sachpolitik bedacht. Schließlich macht man ja die Arbeit für die Bürger. Umgekehrt habe ich auch keine Riesenenttäuschung erlebt.

Auch nicht, als Sie als Bürgermeisterkandidat gescheitert sind?
Nein, die Mehrheit hat damals eben so entschieden. Im Endeffekt war es für Frau und Kinder wohl am besten so.

Hand aufs Herz – verspüren Sie gar keine Wehmut? Schließlich waren sie seit ihrem 18. Lebensjahr politisch tätig.
Natürlich ist etwas Wehmut dabei. Aber ich muss ehrlich sagen, dass die politische Arbeit früher ein bisschen einfacher war – hausbackener. Vor allem die neuen Medien wie Facebook, über die zum Teil bei Wahlkämpfen unter der Gürtellinie agiert wurde, hat mich sehr gestört.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Mein persönlicher Wunsch wäre, dass sich die Leute mehr politisch informieren.

Wie glauben Sie, wird es mit der Stadtpartei weiter gehen?
Ich bin überzeugt, das die Partei personell auf sehr guten Beinen steht. Wichtig war mir zum Abschied ein junger Nachfolger wie Stefan Wimmer. Damit kommt neuer Schwung in die Partei. Die Stadt-SPÖ ist eigentlich immer gegen den Strom geschwommen und war politisch nicht immer treu. Dass hat aber dazu geführt, dass wir bei Wahlen fast immer über dem SPÖ-Schnitt gelegen haben. So wie bei der Nationalratswahl, wo wir im Bezirk die einzige Organisation waren, die eine SPÖ-Mehrheit vorweisen konnte. Das spricht klar für die Arbeit der Stadtpartei.

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