Drei Millionen Euro erkämpft und trotzdem kein Jubel
Unbezahlte Löhne und Überstunden: 2013 erstritt Schärdinger AK drei Millionen Euro für Mitglieder.
BEZIRK (kpr). "Die erstrittenen Beiträge der Schärdinger Bezirksstelle sind beeindruckend", sagt Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer und meint die drei Millionen Euro, die die Schärdinger Arbeiterkammer 2013 aus arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen und Zahlungsforderungen erkämpft hat. "Aber erfreulich sind sie eigentlich nicht", fügt er hinzu. Denn Kalliauer würde es mehr freuen, wenn die Zahl der Fälle gesunken wäre.
Über 4000 Beratungen
Seit der Krise bliebe der Beratungsbedarf von AK-Mitgliedern aber auf gleich hohem Niveau, informiert Bezirksstellenleiter Wolfgang Schwarz. 4891 Mitglieder wandten sich 2013 in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an die AK Schärding – 3259 davon haben die telefonische Rechtsberatung in Anspruch genommen. Bei einigen Arbeitsrechtsproblemen kam zur Beratung die Vertretung dazu: Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern Geld schuldig bleiben – egal ob Löhne, Gehälter, Sonderzahlungen, Überstundenentgelte oder Abfertigungen – tritt die Arbeiterkammer auf den Plan. Außergerichtlich konnten im Vorjahr im Bezirk 132.550 Euro eingeholt werden. Einige der Ansprüche mussten beim Arbeits- und Sozialgericht eingeklagt werden – so erstritt die AK 181.153 Euro.
Acht Firmen in Insolvenz
Zusätzlich hat sie für Arbeitsnehmer, die von Insolvenz betroffen waren, 1,3 Millionen Euro durchgesetzt – acht Unternehmen gingen 2013 in Konkurs. Bei Pensionsansprüchen, wie Invaliditätspension oder Berufsunfähigkeitspension und bei Pflegegeldern erstritt die AK Schärding 1,4 Millionen Euro. "Fehler können passieren", sagt AK-Präsident Kalliauer zusammenfassend, "aber wenn sie systematisch passieren, erheben wir den Zeigefinger."
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