Influenza oder doch "nur" grippaler Infekt? Das LKH Schärding klärt auf
Kopfschmerzen, Fieber, laufende Nase und Kraftlosigkeit. Mit dieser Symptomatik klagen viele Personen vermehrt im Winter darüber, an der Grippe erkrankt zu sein. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen nicht um die gefährliche Influenza, sondern um einen „grippalen Infekt“ beziehungsweise eine Erkältung.
SCHÄRDING. Erkältungen zählen zu den weltweit häufigsten Erkrankungen. Im Schnitt erkrankt jeder Erwachsene jährlich ein- bis mehrmals daran. Meist beginnt so ein grippaler Infekt schleichend mit Schnupfen, Halsschmerzen, leicht erhöhter Körpertemperatur und einem beeinträchtigten Allgemeinbefinden. Rund 200 verschiedene Erreger können Auslöser für eine Erkältung sein.
„Es handelt sich hierbei um meist harmlose Viren, mit denen das menschliche Abwehrsystem für gewöhnlich gut zurechtkommt“, erklärt Daniela Wesonik, Internistin und hygienebeauftragte Ärztin des Landeskrankenhauses Schärding. Deshalb ist eine Erkältung bei einem ansonsten gesunden Menschen oft nach einer Woche wieder abgeklungen.
"Im Gegensatz zum zum grippalen Infekt schlägt die Influenza sehr plötzlich zu."
Daniela Wesonik,
Internistin und hygienebeauftragte Ärztin des Landeskrankenhauses Schärding
Weniger oft, dafür umso heftiger erkrankt ein Erwachsener Wesonik zufolge an der saisonalen Grippe (Influenza). Dabei kann es Wochen dauern, bis der menschliche Organismus sich von dieser Infektion wieder ganz erholt hat. Die Influenza-Viren erfassen über die Atemwege den gesamten Körper und erzeugen ein starkes Krankheitsgefühl. „Im Gegensatz zum grippalen Infekt schlägt die Influenza sehr plötzlich zu“, sagt die Expertin, „sie geht mit intensiven Kopf- und Gliederschmerzen, hohem Fieber und trockenem Husten einher.“ Bei Kindern können auch plötzliche Übelkeit, Hautausschlag und Durchfall auf eine Grippe hinweisen.
Eine Häufung an diagnostizierten Grippe-Patienten sei derzeit auch im LKH Schärding zu sehen. Die Aufnahme und Behandlung erfordert bestimmte hygienische Maßnahmen wie das Tragen von Schutzkleidung und die Aufnahme in Isoliereinheiten nur mit weiteren an Grippe erkrankten Patienten. Da ist es auch selbstverständlich, dass Besuche bei stationären Influenza-Patienten stark eingeschränkt werden sollen. Die Krankheitsdauer bei der saisonalen Influenza liegt in der Regel bei fünf bis sieben Tagen.
Was kann ich persönlich tun, um die Ansteckungsgefahr mit dem Grippevirus zu minimieren?
Verwenden Sie Papiertaschentücher und entsorgen Sie diese sofort nach Benutzung.
Beim Niesen und Husten nicht die Hand vorhalten, sondern lieber die Ellenbeuge verwenden. So werden Viren und Keime nicht beim nächsten Händeschütteln oder Türöffnen übertragen.
Nach dem Besuch im Krankenhaus desinfizieren Sie sich regelmäßig die Hände.
Nach einem Kontakt mit Erkrankten außerhalb des Krankenhauses wird gründliches Händewaschen sowie der regelmäßige Handtuchwechsel empfohlen.
Kinder, Schwangere oder immungeschwächte Personen sollten vom Besuch eines an Grippe Erkrankten Abstand nehmen.
Nehmen Sie die Möglichkeit der Grippeimpfung in Anspruch. "Auch wenn der Impfstoff nicht immer zu 100 Prozent wirkt, so kann er zumindest die Komplikationsrate senken", weiß Ärztin Daniela Wesonik vom LKH Schärding.
Folgeinfektionen der „echten“ Grippe
"Leider treten bei den Influenza-Viren immer wieder besonders gefährliche Virenstämme zu Tage, die auch einen ansonsten sehr gesunden Menschen schwer treffen können", erklärt Wesonik. Gerade für ältere Menschen, Kinder oder chronisch kranke Personen könne diese Infektion unter Umständen bedrohlich werden. „Das Immunsystem ist durch die Bekämpfung der Viren mehr als geschwächt“, betont Wesonik und fügt hinzu, „deshalb sind es vor allem diese Personengruppen, die Gefahr laufen, an Folgeinfektionen zu erkranken.“ Dazu zählen bakterielle Atemwegsinfekte wie beispielsweise eine Lungenentzündung oder Entzündungen des Herzmuskels.
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