Mohn und Wein für "mutige" Bauern

Landwirt Michael Hitzinger und seine Lebensgefährtin Elisabeth Hutsteiner (l.) setzen auf Direktvermarktung und Weinbau. | Foto: LK OÖ/Sekot
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BEZIRK (ebd). "Die Bauern stehen unter einem enormen Preisdruck. Sie versuchen in Produktionsalternativen einzusteigen, um die betriebliche Wertschöpfung zu erhöhen", weiß Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Auch im Bezirk Schärding sind die Bauern auf der Suche nach neuen Ertragsmöglichkeiten, wie Alois Kagerer von der Bezirksbauernkammer weiß. "Aufgrund der Preise denken viele Landwirte über Alternativen nach. Aber es gibt nur wenige, die sich drüber trauen." Zwar sind und bleiben Mais, Weizen und Gerste die Hauptanbausorten, dennoch gewinnt der Ölkürbis zunehmend an Bedeutung. Der Anbau von Sojabohnen verzeichnet laut Kagerer ebenfalls leichten Aufwind. "Ich gehe davon aus, dass beim Sojabohnenanbau ein paar Betriebe dazukommen werden." Eine interessante Kultur wäre laut Kagerer der Körnerraps. "Eine sinnvolle Anbaualternative mit entsprechendem Deckungsbeitrag."

Experimentierfreudige Landwirte

Abseits üblicher Anbaukulturen gibt es im Bezirk experimentierfreudige Landwirte. So werden von einigen wenigen Bauern Mohn und Kümmel angebaut. Im Kommen ist die Apfelbeere, auf die bereits drei Landwirte im Bezirk setzen. "Die Apfelbeere ist eine Art Johannisbeere mit viel Vitamin C und weiteren gesunden Inhaltsstoffen. Sie eignet sich für Säfte und den Beerenverkauf. Für den Anbau der Apfelbeere gibt es bereits weitere Anfragen interessierter Landwirte", weiß Kagerer.

Nach 100 Jahren Weinbau

Erstmals seit über 100 Jahren wird im Bezirk wieder Wein angebaut – und zwar von Michael Hitzinger aus St. Florian/I. Der Vollerwerbsbauer setzt auf Direktvermarktung von Schweinefleisch im eigenen Hofladen und einen Weinheurigen, in dem er selbst gekelterten Wein ausschenkt. "Klimatisch gesehen ist der Weinanbau bei uns kein Problem", so Hitzinger zur BezirksRundschau. Aktuell werden die beiden Rebsorten Bianca (weiß) und Rössler (rot) gekeltert. 2017 will er die Anbaufläche auf einen Hektar verdoppeln und mit neuen Weißweinsorten bestücken. "Rotwein funktioniert nicht so gut. Interessieren würden mich die Sorten Sämling oder Riesling." Also hat sich der Schritt gelohnt? "Ja, weil ich mich dadurch von der Masse abhebe."

Bei "Bio" Schlusslicht

Was die Menge an Biobetrieben im Bezirk betrifft, rangiert Schärding laut Kagerer oberösterreichweit auf den hinteren Plätzen. So liegt der Anteil an Biobetrieben bei gerade mal fünf bis sechs Prozent. Im Bezirk Rohrbach sind es hingegen zwischen 30 und 40 Prozent. Und woran liegt's? "Unter anderem an der Nähe zu Deutschland", so Kagerer. Nachsatz: "Dabei sehe ich in Bio als Alternative schon noch Potenzial."

Bio-Inofabend

Nirgends in Oberösterreich gibt es laut Bezirksbauernkammer so wenige Biobauern wie in Schärding. Deshalb lädt das Ländliche Fortbildungsinstitut am 24. November von 19.30 bis 22.30 Uhr zu einem "Bio-Informationsabend" ins Gasthaus Dorfwirt nach Dorf an der Pram.
Die kostenlose Informationsveranstaltung richtete sich an Landwirte, die planen, ihren Betrieb auf Biolandwirtschaft umzustellen. Der Infoabend bietet einen Überblick über die Richtlinien der biologischen Wirtschaftsweise und informiert allgemein über die Umstellung und Biokontrolle. Zudem wird ein Ausblick auf den Bio-Markt gegeben. Weiters haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen und Bedenken mit den Bio-Beratern zu erörtern. Anmeldungen sind bis spätestens 14. November unter der Tel. Nr. 050/6902 1500 möglich.
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