Notfall Schlaganfall

Helmut Obermayr über seine Erfahrungen nach dem Schlaganfall

Helmut Obermayr aus Weerberg erlitt einen Schlaganfall. Anlässlich des Weltschlaganfalltages erzählt er seine Geschichte.

„Ich bin einfach umgefallen“, erzählt Helmut Obermayr über die ersten Stunden seines Schlaganfalls. „Es war so gegen Mitternacht und ich kann mich eigentlich an nichts mehr erinnern.“ Erst im Rettungswagen, den seine Frau sofort verständigt hat, kam er wieder zu sich. „Es ging alles ganz schnell. Der Notarzt war in zehn Minuten da und dann haben sie mich sofort in die Klinik nach Innsbruck gebracht“, erzählt er weiter.
Nach rund drei Wochen Klinik kam Herr Obermayr in die stationäre Reha nach Münster. Und im Anschluss daran begann unmittelbar die ambulante Reha mit Ergotherapie und Logopädie bei Herrn Obermayr zu Hause. „Ich musste mich um nichts kümmern. Es wurde alles für mich organisiert. Das war wirklich super“, ist er sehr dankbar für den reibungslosen Ablauf.
„Gleich nach dem Schlaganfall habe ich dann gemerkt, dass mit dem Sprechen etwas nicht in Ordnung ist. Mir fehlten die Worte und ich habe herumgestottert“, erzählt Herr Obermayr, „und auch mit dem Arm hatte ich Schwierigkeiten.“ Nach der Reha in Münster kam es dann am Ostersonntag zu einer zusätzlichen Schulterverletzung, „da ich über meine eigenen Füße gestolpert bin“. Dem jedoch nicht genug, erlitt Helmut Obermayr einen Monat nach der stationären Reha in Münster einen zweiten Schlaganfall: „Ich bin auf der Couch zusammengesackt und runtergefallen.“ Diesmal brachte ihn die Rettung ins BKH Schwaz. „Meine komplette rechte Körperseite war weg. Ich hatte kein Gefühl mehr“, erzählt Obermayr. Nach einer Woche konnte er wieder entlassen werden.

Ambulante Reha

Nun ging die ambulante Therapie los. „Die Logopädin kam zu mir nach Hause und machte mit mir Wortfindungsübungen, um meine Schwierigkeiten beim Sprechen zu verbessern. Diese Therapie hat mir sehr viel gebracht. Trotzdem gibt es immer wieder Wörter, die mir auf die Schnelle nicht einfallen.“ Auch die rechte Hand und Schulter mussten die Bewegungen wieder neu erlernen: „Ich konnte kein Besteck mehr halten, da ich kein Gefühl mehr hatte“, schildert Obermayr seine Probleme: „Nun kann ich wieder selbständig essen und meine Frau und ich können unseren Alltag wieder alleine meistern. Das ist das Wichtigste“, freut sich Obermayr, der mit seiner Frau, die fünf Jahre zuvor ebenso einen Schlaganfall erlitten hat, im gemeinsamen Haus in Weerberg wohnt. „Die Betreuung zu Hause war toll“, meint Obermayr abschließend über die ambulante Reha.

Zur Sache:

Der „Integrierte Patientenpfad/Behandlungspfad Schlaganfall Tirol“ ist eine patientenorientierte und evidenzbasierte Versorgungskette von der Rettung bis zur Re-Integration in den Alltag der Betroffenen. Die ambulante Nachsorge im häuslichen Umfeld der Betroffenen ist österreichweit einzigartig und stellt einen besonderen Gewinn für Betroffene und Angehörigen dar.

Betroffene aus ganz Tirol berichten unter MeinBezirk.at/weltschlaganfalltag