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Mit Pferden leben, über Pferde schreiben

JENBACH (md). Vor kurzem hat die erfolgreiche Jenbacher Künstlerin und Reittherapeutin Gabriela Proksch-Bernabé das Schreiben für sich (wieder-)entdeckt. Mit ihrem Erstlingsroman "Nala - Der magische Steinkreis" schafft sie ein Debüt, das Lust auf mehr macht.

Das Buch

Nala weiß, was Mobbing heißt. Das zurückhaltende Mädchen aus Bayern entspricht äußerlich nicht ganz dem, was der Zeitgeist verlangt, ist etwas pummelig und modisch nicht on top. Ihre Leidenschaft für Pferde jedoch, die hofft sie in einem Reiturlaub in Südfrankreich ausleben zu können. Doch auch hier im Camp bekommt sie keine Pause von den Schattenseiten des Teenagerseins: unvorteilhafte Fotos machen die Runde, Nala droht abermals zur einsamen Außenseiterin zu werden. Es kommt anders. Im nahen Wald begegnet Nala auf magische Weise einer indianischen Schamanin, verfeinert ihren intuitiven Umgang mit Pferden und lernt sich gegen Gehässigkeiten zur Wehr zu setzen.

Die Autorin

Neo-Autorin Gabriela Proksch-Bernabé wählt für ihren ersten Roman Themen, in denen sie zu Hause ist. Seit vielen Jahren betreibt sie mit ihrem Mann Gerhard eine Einrichtung, in der sich Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene über das therapeutische Reiten mit eigens dazu ausgebildeten Pferden ihren Problemen stellen und Unterstützung erfahren. "Mobbing ist ein Thema, das rasant wächst und durch die Präsenz der sozialen Medien an Härte zunimmt", erläutert Proksch-Bernabé ihre Erfahrungen als Psychologin. Dass Pferden in der Therapie eine besondere Bedeutung zukommt, liegt auf der Hand: "Pferde spiegeln uns und unsere Emotionen. Anspannung, Wut, Aufregung, all das nehmen die Tiere wahr, aber auch, wenn sich ein Mensch beruhigen kann, selbstbewusst auftritt, klar und sicher führt."

Umgang mit Pferden

Das gesammelte Wissen über den naturnahen, behutsamen und respektvollen Umgang mit Pferden (Stichwort: natural horsemanship) möchte Proksch-Bernabé weitergeben und vielen Menschen zugänglich machen, auch jenen, die nicht bei ihr in Therapie sind. "Zuerst wollte ich ein Sachbuch schreiben, aber dann war die Verlockung, die Geschichte von Nala in einen Roman zu verpacken, doch zu groß", kommentiert die Autorin die Entstehung ihres Buches. Gänzlich neu im Metier ist Gabriela Proksch-Bernabé übrigens nicht: schon als Jugendliche verfasste sie Theaterstücke, die sogar aufgeführt wurden. Die Begeisterung am Fabulieren hat sie jetzt wieder gepackt, in ihrer Schreibstube am Waldrand herrscht eine stimmige Atmosphäre für diese Art von Geschichten. "Nala - Der magische Steinkreis" ist trotz 13-jähriger Protagonistin übrigens kein reines Jugendbuch. "Mich spricht der All-Age Trend in der aktuellen Literatur sehr an", meint Proksch-Bernabé und erzählt von kritischen ErstleserInnen aller Altersgruppen, deren durchwegs positives Feedback sie sehr bestärkt hat. Das Projekt Schreiben geht für die engagierte Jenbacherin, die mit Nova MD einen idealen Verlagspartner gefunden hat, auf alle Fälle weiter: "Wir arbeiten gerade daran, Nala auf Antolin zu bringen und auch über das Tiroler Kulturservice bin ich für Veranstaltungen und Lesungen buchbar." Wenn die Abende bald länger und die Tage kühler werden, wird Gabriela Proksch-Bernabé wieder mehr Zeit hinter ihrem Schreibtisch verbringen. Band zwei ist schon in Arbeit und führt Nala übrigens nach Tirol - wir dürfen gespannt sein!

Mehr dazu

Übersicht

Editorial

Glosse: Weihnachten naht

Literatur: Stadtschreiberin Simone Scharbert

Austropop: Sebastian Krieger im Musikhimmel

Hilfe: Joe Höllwarth im Irak

Literatur: Gabriela Proksch-Bernabé über Pferde

Damals: Letztes Kriegsjahr im Raum Kramsach

Schmuckstück: Burg und Park Matzen

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