Experte im Gespräch
Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden

Architekt Robert Rieder beschäftigt sich täglich mit der Planung von barrierefreien Räumlichkeiten. | Foto: Lukas Kirchgasser/Rieder Pinteritsch Architekten
  • Architekt Robert Rieder beschäftigt sich täglich mit der Planung von barrierefreien Räumlichkeiten.
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Architekt Robert Rieder erklärt, was Barrierefreiheit bedeutet und wie man in die Zukunft planen kann.

SPITTAL. Barrierefreies Wohnen heißt, dass Räume, Terrassen oder Balkone sowie Alltagsgegenstände bequem erreichbar, begehbar, nutzbar und zugänglich sind. Ziel des barrierefreien Wohnens ist es, dass man mit Handicaps beziehungsweise möglichst lange in seinen eigenen vier Wänden selbstständig wohnen kann. Meist wird der Ausdruck Barrierefreiheit mit dem Wort Rollstuhl assoziiert, doch der Ausdruck bedeutet viel mehr, wie uns Architekt Robert Rieder erklärt: "Auch Hör- und Sehbeeinträchtigte sowie Menschen mit temporären Verletzungen oder hohem Alter benötigen Barrierefreiheit." So ist ein hörbeeinträchtigter Mensch beispielsweise auf ein Lichtsignal angewiesen, wenn jemand an der Haustüre klingelt.

In die Zukunft planen

Ein Lichtsignal in einem Haus zu installieren, ist weder kostspielig noch benötigt es viel Aufwand. Wenn man seine Räumlichkeiten für die Zukunft möglichst barrierefrei gestalten möchte, sollte man deshalb bei der Planung von Neubauten auf andere Dinge achten. "Wir Architekten planen in die Zukunft, ohne dass es groß auffällt. Räume werden so gestaltet, dass sie einfach zu adaptieren sind und dabei keine hohen Kosten anfallen", sagt der Experte von "Rieder Pinteritsch Architekten". #%"Ein klassisches Beispiel dafür wäre, Klo und Bad nebeneinander zu bauen. Dadurch können die Räume bei Bedarf, nur durch das Entfernen einer Wand, zusammengelegt werden."

Ökonomische Lösungen

Weitere grundsätzliche Maßnahmen sind: wenn möglich auf Schwellen und Stufen verzichten, die Gänge breit genug bauen, Duschen den Vorzug gegenüber Badewannen geben, unnötige Türen vermeiden und Anfahrts- sowie Wendebereiche für Rollstuhlfahrer einplanen. Dabei sei es wichtig, eine ökonomische Lösung zu finden. Robert Rieder empfiehlt daher, die Planungen für ein neues Eigenheim einem Experten zu überlassen. "Es kostet zwar mehr, lohnt sich aber. Ein Neubau ist eine Megainvestition, die man bestenfalls nur einmal im Leben macht. Wenn das Grundgerüst einmal steht, kann man Fehler schwer ausbessern. Für uns Planer ist es das tägliche Geschäft."

Altbestand adaptieren

Möchte man einen Altbestand barrierefrei umgestalten, wird es laut Rieder deutlich schwieriger und kostspieliger. Dennoch kann man Möbel und Geräte einfach ersetzen oder adaptieren. Beispiele dafür wären, eine Badewanne mit einer Dusche zu ersetzen oder ein Kabeltelefon mit einem kabelfreien zu tauschen. In der Küche sollten alle Geräte leicht bedienbar und einfach zu erreichen sein. Hat man eine Wohung in einem höheren Stockwerk, ist ein Lift sowieso essenziell. "Je öffentlicher ein Gebäude wird, desto barrierefreier muss es sein."

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