Pharmazielehre
"Jeden Tag erlebe ich etwas Neues"
SEEBODEN. "Ich erlebe jeden Tag etwas Neues", schwärmt Miriam Ratheiser-Hoffer, die in der Jakobus Apotheke eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) absolviert. Es ist vor allem die Vielseitigkeit, die der Kolbnitzerin gefällt - neben dem umfangreichen medizinischen Bereich der Blick hinter die Kulissen mit seinen kaufmännischen und logistischen Aspekten.
Kontakt zu Kunden
Während die 31-Jährige in der hinteren Teekammer eine neue Mischung zusammenstellt, erzählt sie, besonders der Kontakt zu den Kunden mache für sie die PKA-Ausbildung attraktiv. In den vorangegangenen sieben Jahre, die sie nach der Matura am Centrum Humanberuflicher Schulen (CHS) in Villach bei einem Schuster gearbeitet hatte, habe sie dies nicht gekannt. Sie war aber nicht "bei ihrem Leisten" geblieben, sondern hat den beruflichen Werdegang eingeschlagen, den sie eigentlich schon nach der Schule beschreiten wollte.
Flexible Arbeitszeit
Gefragt, was den PKA-Beruf so interessant macht, muss Walpurga Wegscheider nicht lange überlegen: "Es ist das vielseitige Aufgabengebiet, der unmittelbare Umgang mit Menschen und die familienfreundliche Teilarbeitszeit, nach der sich die 40-Stunden individuell aufteilen und auch verkürzen läßt."
Voraussetzung für eine PKA-Lehre sei vor allem "Freude am Beruf", sagt die Besitzerin der Jacobus Apotheke. Die Ausbildungszeit beträgt nach Abschluss der Pflichtschule drei Jahre mit Besuch der Berufsschule in St. Veit, mit Matura oder Fachschulabschluss zwei Jahre. Seit einem Jahr bestehe auch in dieser Branche die Möglichkeit, eine Lehre mit Matura zu absolvieren - in vier Jahren.
Zusatzausbildungen möglich
Wie der Name schon sagt, erfährt der Lehrling (zu zwei Drittel weiblich) eine kaufmännische und eine fachliche Ausbildung. In dieser Zeit darf er alle rezeptfreien Medikament (Fachausdruck: "Over the counter") wie auch Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika verkaufen, ebenso alternativmedizinische Produkte. Die Phamazeutin: "Wichtig für uns ist es, die Begabungen/Stärken der Lehrlinge zu erkennen, die anschließend eine Zusatzauszubildung zur "Bachblütentrainerin" (Bach Foundation Registered Practitioner) wie Gloria Unterlercher oder zum sogenannten Darmcoach wie Karo Gritzner absolvieren. Ihr kann in Fragen der Bakterienbesiedlung so leicht niemand etwas vormachen. Und auch im Ernährungsbereich wird ihr Rat gefragt.
Darüber hinaus studieren manche noch, drei Jahre bis zum Bachelor-, fünf Jahre bis zum Masterabschluss. Nur: "Wegen der begrenzten Laborplätze ist der dreijährige Abschluss kaum zu schaffen", so die Magisterin.
Keine Nachwuchsprobleme
Nachwuchsprobleme kennt die Branche nicht, der Jacobus Apotheke lägen "mindestens 20 Bewerbungen" vor. Wenn möglich, werden die fertigen PKA-Lehrlinge auchübernommen. Karo Gritzner aus Lieserhoferin musste seinerseits allerdings ihre Ausbildung in Velden am Wörthersee, bevor sie in ihrer Heimatapotheke arbeiten konnte. Warum sie den Beruf so mag? "
"Wenn ich einmal nicht so gut drauf bin, ziehe ich mich einfach ins Lager oder Labor zurück."
Mehr zum Thema:
www.meinbezirk.at/rundumgesund
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