Ausstellung
"100 Jahre Herbert Gamberger" im Impuls-Center Seeboden
SEEBODEN (ven). Einem wahren "Tausendsassa" ist die Ausstellung "100 Jahre Herbert Gamberger" ab 24. November (19 Uhr) im Impuls-Center in Seeboden gewidmet. Gamberger wäre im Dezember 100 Jahre alt geworden.
Viele Begabungen
Gezeigt werden nicht nur charakteristische Bilder des Malers, sondern auch 16 Dokumentationen über die vielfältigen Aktivitäten. Angeregt hat die Ausstellung Karl Anderwald. Die vielen Begabungen, über die Gamberger verfügte, schlugen sich in den zahlreichen Facetten seiner kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten nieder.
Als Maler wurde er im Krieg vom berühmten deutschen Maler Ernst Vollbehr entdeckt, der dann für ihn Ausstellungen in München und Heilbronn organisierte. "Gamberger war ein Naturtalent. Motive für seine Ölbilder und Aquarelle boten hauptsächlich der Raum Millstätter See und Spittal, aber auch Dalmatien. Dorthin unternahm er jedes Jahr im Spätherbst eine Reise", so Anderwald.
Fresken für Denkmäler - unter anderem schuf er das Kriegerdenkmal in Fresach - und Raumgestaltungen in Oberkärntner Gaststätten ergänzten dieses Schaffen. In schneereichen Winterjahren schuf er als „Schneebildhauer“ monumentale Kunstwerke.
Fotos und Postkarten
Als Fotograf hatte Gamberger saisonale Schwerpunkte: Ausgehend vom Geschäft in der Seebodener Hauptstraße wurden im Sommer tausende Erinnerungsfotos für Urlauber gemacht. Er war hier auch „Hof-Fotograf“ bei Walter Rossmann. "Der Winter war der damals pulsierenden Ballsaison in Spittal gewidmet. Im Geschäft in der Bahnhofstraße herrschte in den 1960 und- 70er Jahren Hochbetrieb. Daneben gab es noch Zeit, beim Wintertourismus in Mallnitz zu fotografieren. Dem ehrgeizigen Projekt, zu Beginn der 1960er Jahre einen Großhandel mit Ansichtskarten ins Leben zu rufen, war allerdings kein wirtschaftlicher Erfolg beschieden", so Anderwald.
Künstlerklause
Gamberger konzentrierte sich dafür ab 1967 auf den Handel mit Antiquitäten, für den ein altes Haus in der Spittaler Kirchgasse adaptiert wurde. Besitzerwechsel und Abbruch des Hauses beendeten nach zwei Jahren diese Tätigkeit. Gamberger eröffnete nun seine „Künstlerklause“ in Seeboden, die zum beliebten Treffpunkt wurde. Zu den Gästen zählten auch HC Artmann, Otto Eder und Herbert Wochinz.
Impuls für Vereine
Wichtige Impulse wurden von ihm für das gesellschaftliche Leben und für Vereine in Spittal und Seeboden gesetzt. Gamberger war 1954 Mitbegründer des Fechtsports in Spittal, der damals beim Turnverein Spittal angesiedelt war. Er wirkte beim Flugsportklub auf dem damaligen Flughafen Seeboden sowie beim Tauchsport im Strandbad Winkler mit und engagierte sich auch beim Motorsportklub Seeboden. Seine legendäre Motorjacht „Whisky“ war das „Piratenschiff“ bei den von ihm ab den 1950er Jahren inszenierten Seefesten in der Steinerbucht. Die Gallionsfigur des Bootes, eine Seejungfrau, ist das Vorbild für das von Gamberger eingereichte Gemeindewappen.
Erster Faschingsumzug
Im Spittaler Fasching war er ab den 1950er Jahren für die Dekoration des Turner-Maskenballs im alten Feuerwehrhauses verantwortlich. Das führte dazu, dass er im Jahr 1964 den ersten Umzug am Faschingssamstag anregte, bei dem er selbst hoch zu Ross durch Spittal zog. Ein Jahr später initiierte er die Tradition der Faschingssitzungen. Dort trat er als Schnellzeichner, als Geiger und gemeinsam mit seinem Sohn Ekkehard „Fips“ als Sänger auf. Als „Kultusminister“ der Faschingsgilde, entwarf er 1966 auch den heute noch getragenen Ornat der Minister und verfasste den Text des Spittaler Faschingsliedes.
Viel bedeutete ihm die im Jahr 1966 erfolgte Gründung des Vereins „Schlaraffia Alta Carinthia“ in Spittal, an der er maßgeblich beteiligt war. Nach einer schweren Erkrankung starb er viel zu früh im 63. Lebensjahr am 10. Juni 1981.
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