101 Jahre Autoschleuse Tauernbahn
Heuer wird der 101. Geburtstag der Autoschleuse Tauernbahn zwischen Mallnitz und Böckstein gefeiert. Österreichweit ist diese Art der Fahrzeugverladung einzigartig.
MALLNITZ. Die Autoschleuse Tauernbahn verbindet durch den Tauerntunnel unter dem Tauernhauptkamm das Möll- mit dem Gasteinertal.
1970er Jahre
Bis zur Fertigstellung der Tauernautobahn und des Felbertauerntunnels war die Autoschleuse DER bequemste Weg von Deutschland an die Adria. Zwei Millionen Reisende waren damals mit dabei und rund 800.000 Fahrzeuge. Einer der Zeitzeugen war auch bei der Jubiläumsfeier vor Ort: Peter Kuschnig. "Ich war damals in der besten Zeit Lokführer der Autoschleuse hier in Mallnitz", schwärmt der Villacher. Für den besonderen Anlass holte er auch seine originale Uniform aus dem Kleiderschrank.
Sonderfahrt
Man bemühte sich seitens der ÖBB für eine ehrenwürdige Jubiläumsfeier: Mit einer Sonderzugfahrt von Mallnitz nach Böckstein und retour wurde das Jubiläumsfest gestartet. Nach einer Begrüßung am Bahnhof Böckstein durch Bürgermeister Gerhard Steinbauer aus Bad Gastein und Landtagsabgeordneten Hans Scharfetter, ging es mit der Autoschleuse, die mit PKW-Oldtimer beladen und von einem Nostalgietriebfahrzeug der Reihe 1020.018 (Krokodil) gezogen wurde, zurück nach Mallnitz/Obervellach. Der dortige Empfang bildete durch viele Ehrengäste einen würdevollen Rahmen. Neben der musikalischen Umrahmung durch die Musikkapellen aus Mallnitz und Bad Gastein sowie eines kurzweiligen Streifzugs durch die Geschichte und Bedeutung der Autoschleuse Tauernbahn mit den Festgästen, wurde auch die Dauerausstellung über die Geschichte der Autoschleuse, die durch den renommierten Künstler Clemens Hoke gestaltet wurde, direkt im Bahnhofsgebäude offiziell eröffnet.
Ehrengäste
Der offizielle Festakt mit vielen Gästen aus der Bevölkerung hat auch mit ÖBB Vorständin Mag.a. Michaela Huber, Landtagsabgeordneten Hans Scharfetter als Vertreter von Salzburgs Landesrat Stefan Schnöll, Landtagspräsidenten Ing. Reinhart Rohr, Mobilitätslandesrat Mag. Sebastian Schuschnig, Bürgermeister Günther Novak, Bürgermeister Gerhard Steinbauer und ÖBB Regionalmanager Reinhard Wallner stattgefunden.
Effiziente Alternative
Reisen soll ein Erlebnis sein und auch noch bequem. Wer sein Auto auf Reisen mitnehmen will, kann es einfach mit dem Zug transportieren. Das tut auch der Umwelt gut. „Die ÖBB bieten mit der Autoschleuse Tauernbahn und dem Tauerntunnel die wohl sicherste und bequemste Verbindung zwischen den beiden Bundesländern Kärnten und Salzburg. Wer gerne staufrei durch die Alpen reisen möchte, fährt deshalb mit der Bahn anstatt mit dem Auto und schützt so nebenbei auch noch unser Klima“, freut sich Michaela Huber, Vorständin der ÖBB-Personenverkehr AG. Landtagspräsident Reinhart Rohr findet ebenfalls schöne Worte: „Über 100 Jahre im Winter bei Schnee und Eis und im Sommer bei kilometerlangen Staus über die Tauernstraßenverbindungen ist die Tauernschleuse eine gefahrenlose und effiziente Alternative für die Autoreisenden gewesen. Das wird sie wohl auch im 21. Jahrhundert als wichtige Infrastruktur für Autoreisende, Biker und immer mehr Radtouristen auf der Verbindung durch die Tauern zwischen Kärnten und Salzburg bleiben.“
Für die Region
Der Tourismussektor profitiert schon immer von der Verbindung, doch genauso auch die unzähligen Pendler*innen. Mallnitzer Bürgermeister BR Günther Novak: „Seit mittlerweile 101 Jahren ist die Tauernschleuse für das Gasteinertal sowie das Mölltal und ihre Bevölkerung eine unverzichtbare Verbindung. Dieses visionäre Infrastrukturprojekt war aber auch eine großartige Chance für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der beiden Regionen.“
60 Millionen Reisende "durchgeschleust"
Hätten Sie das gewusst? In 100 Jahren Tauernschleuse wurden insgesamt rund 20 Millionen Fahrzeuge und 60 Millionen Reisende "durchgeschleust". Neben der heute auch wichtigen touristischen Nutzung ist die wirtschaftliche Bedeutung der Tauernschleuse nach wie vor groß. Zuletzt steigerten sich die Verkaufszahlen für Pendler mit Jahreskarten wieder, heuer sind es 1.200 Karten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.