NMS: Das Image der "Hauptschule" hat sich gewandelt

Christiane Tschabitscher, Direktor Siegfried Grutschnig, Josef Drussnitzer mit den Schülerinnen Maida Mustafic und Cheyenne Töfferl in der Nachmittagsbetreuung
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  • hochgeladen von Verena Niedermüller

SPITTAL (ven). Sämtliche Hauptschulen wurden nun in Neue Mittelschulen (NMS) umgewandelt. So auch das Fritz-Strobl-Schulzentrum (FSSZ), die eigentliche NMS 1. Die NMS unterscheidet sich zur "alten" Hauptschule vor allem durch Unterrichtsmethoden und Benotungsformen. Am Donnerstag, dem 5. Februar, können sich Interessierte beim Tag der offenen Tür selbst ein Bild davon machen.

Alle HS zu NMS

"Die Umstellung hat österreichweit 2012 begonnen. Ziel ist es, bis zum Schuljahr 2015/16 nur mehr NMS zu haben", erklärt Direktor Siegfried Grutschnig. In diesem Schuljahr ist das FSSZ bereits komplett eine NMS. "Das System muss wachsen. Die Klassen wurden auslaufend umgestellt, das heißt, wenn man zum Beispiel in der zweiten Klassen der Hauptschule war, ist das alte System bis zur vierten Klasse weitergelaufen. Alle Neuanfänger haben aber als NMS begonnen."

Keine Leistungsgruppen

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass es früher drei Leistungsgruppen gab und die Schüler nach diesen Leistungen getrennt wurden. "Dadurch wurde der Bildungsweg oft schon vorgegeben. Eine höhere Schule konnte nur mit einer ersten Leistungsgruppe besucht werden. Die NMS will dies verhindern und die Berufsentscheidungen werden offen gelassen", erklärt Josef Drussnitzer, Schulqualitätsentwickler an der NMS. Alle Schüler sind so bunt gemischt in einer Klasse.

Team-Teaching

Damit die Vielfalt an Leistungen individuell gefördert werden kann, gibt es in den Hauptgegenständen Deutsch, Mathematik und Englisch zwei Lehrer in einer Klasse bei höchstens 25 Schülern. "Man nennt dies Team-Teaching. Der zweite Lehrer kommt immer aus einer Partnerschule, einer BHS zum Beispiel. Derzeit haben wir neun Lehrer der HLW hier", so Grutschnig.

Projekte und Lernfelder

Der Unterricht besteht großteils aus Projektarbeiten, die fächerübergreifend laufen. Der Frontalunterricht hat ausgedient, es gibt nun Lernfelder. "Dies erfordert auch viele Teamsitzungen vom Lehrkörper. Die Lehrer koordinieren die Themen", so Lerndesignerin Christiane Tschabitscher. Der Schüler hat eine Lernerfolgsmappe und weiß, wohin er arbeiten muss. Mit Symbolen erfolgt auch eine Selbstbeurteilung. "Die Schüler müssen sich auch selbst organisieren und überlegen, wie sie selbst zu Infos zu einem Thema kommen. Die Neugier wird forciert und viel extra erarbeitet. Es gibt zwar Schulbücher, aber wir setzen vermehrt auf Projektarbeit", erklärt Tschabitscher.

Soziales Lernen

Ein weiterer Vorteil der NMS ist das soziale Lernen. "Miteinander und voneinander ist die Devise. Der Stärkere hilft dem Schwächeren, man lernt auch nachzufragen und hat wertschätzenden Umgang miteinander", betont Grutschnig.

Zwei Schwerpunkte

Die Schüler im FSSZ haben auch die Wahl zwischen zwei Schwerpunkten. Einerseits Sport, andererseits eine musisch-kreative Ausbildung. "Dabei können die Schüler auch kombinieren", ergänzt der Direktor. Der Sport-Zweig schlägt sich in acht Wochenstunden nieder, im kreativen Zweig ist dies variabel. "Wir haben Fotografie, Musik und Tanz, einen Schülerchor, Spielmusik, eine Schulband, Zeichnen oder auchb bildnerisches Gestalten im Angebot", so Drussnitzer. Im Sport gibt es zuvor einen Eignungstest.

Förderung und Betreuung

Ganz wichtig ist im FSSZ die tägliche Förderstunde. "So können Schüler noch nachfragen, falls sie etwas nicht verstanden haben und auch Begabte werden so gefördert", erklärt Drussnitzer. Für berufstätige Eltern gibt es das Angebot einer Nachmittagsbetreuung. "Wir haben täglich über 80 Kinder bis 16 Uhr hier. Verpflegt werden sie vom Haus Kolping", ist Grutschnig stolz. 32 Euro im Monat kostet die Betreuung für fünf Tage in der Woche, der Zehnerblock Essen beläuft sich auf rund 45 Euro, dafür gibt es aber drei Gänge.

Zur Sache:

Alter Name: Hauptschule 1
Neuer Name: NMS 1 - Fritz-Strobl-Schulzentrum (FSSZ)
Neu: Team-Teaching, Lernmappen, keine Leistungsgruppen mehr, soziales Lernen
Angebot:
Sport
Fußball
Mädchenfußball
Schwimmen
Ski alpin
Snowboard
Leichtathletik
Volleyball
Tennis
Tischtennis
Eishockey
Musik
Chor
Spielmusik
Tanz
Kreativität
Medienwerkstatt
Fotografie
Kreatives Gestalten
Zusatzangebot
Italienisch
Informatik
Nachmittagsbetreuung
Förderstunde

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