Gmünd möchte Teil einer Großgemeinde werden
GMÜND (ven). Der Gmündner Bürgermeister Josef Jury hat sich für das Jahr 2019 viel vorgenommen. Er will auch die fünf Gemeinden des Lieser- und Maltatales in einer Großgemeinde zusammenführen.
Neubau und Sanierung
Zuerst steht der Neubau des Rotkreuz-Stützpunkten für die fünf Gemeinden (Gmünd, Malta, Trebesing, Krems und Rennweg) auf dem Programm (die WOCHE berichtete). Weiters ist ein Zubau für die Ortsmusikschule in einer Größenordnung von 150 Quadratmetern mit Innensanierung der Volksschule geplant. "Der Baubeginn soll 2020 stattfinden, wir schätzen die Kosten auf circa vier Millionen Euro", so Jury zur WOCHE.
Außerdem will er weiter mit dem Land Kärnten zur Realisierung der Radwegverbindungen nach Trebesing und Eisentratten verhandeln.
Zukunftsfit machen
Sein Motto für 2019: "Die Stadtgemeinde durch Optimierungen in Verwaltungs- und Betriebsabläufen fit für die Zukunft zu machen, damit bei den wichtigsten Aufgaben - nämlich die Unterstützung von Vereinen und Initiativen - nicht gespart werden muss", so Jury.
Am meisten freue er sich im Jahr 2019 auf das kulturelle Highlight der Stadt im Mai, dort werden Werke von William Turner ausgestellt. "Damit wird die Künstlerstadt auch international in Szene gesetzt."
Großgemeinde
Jury möchte außerdem die fünf Gemeinden des Lieser- und Maltatales zu einer Großgemeinde zusammenführen. "Durch vielfältige Einsparungen und erhöhten Ertragsanteilen des Bundes stünden der Bevölkerung des gesamten Tales pro Jahr über zwei Millionen Euro an zusätzlichen Geldern für Straßen- und Wegebau, Infrastruktur, kulturelle, sportliche und wirtschaftliche Belange zur Verfügung. Ein Mehrwert für alle und ein großer Schritt für eine erfolgreiche Zukunft unseres Lebensraumes", ist Jury überzeugt.
Kein Handlungsbedarf
Die WOCHE befragte dazu auch seine Amtskollegen aus den betreffenden Gemeinden: "Ich sehe hier momentan keinen Handlungsbedarf. Es könnten einige Dinge interkommunal abgewickelt werden, wie zum Beispiel die Buchhaltung oder den Wirtschaftshof. In der Abfallwirtschaft tun wir es bereits, auch in Sachen Gemeindesoftware", so Klaus Rüscher aus Malta. Was er aber befürworten würde, wären schlankere Strukturen: "Bei 550.000 Einwohnern brauchen wir nicht drei Verwaltungsebenen. Land und gestärkte Gemeinden würden genügen."
Neuer Wunsch
Für Johann Winkler (Krems) sei dieser Wunsch neu. "Ich kann dieser Idee nicht viel abgewinnen. Wir haben gemeinsam auch noch nicht darüber gesprochen." Franz Eder (Rennweg) halte davon ebenso wenig: "Man müsste Gespräche führen, was die Vor- und Nachteile wären. Aber ich denke, dass der Service vor Ort für die Bürger fehlen würde."
Breitband "wichtiger"
Für Christian Genshofer (Trebesing) gäbe es momentan "wichtigere Dinge", wie zum Beispiel die Positionierung als Breitband-Pilotregion in Kärnten und die Digitalisierung. "Bevor man Gemeinden zusammenlegt, wäre es sinnvoll, dass der Finanzausgleich überdacht wird. Dies wäre ein gutes Zeichen", sagt er.
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