VS Ost soll Ganztagesschule werden
Das Land will Bildungszentren in Spittal aufbauen. Dazu ist Nachmittagsunterricht notwendig.
SPITTAL (ven). Die Volksschulen in Spittal werden in nächster Zeit einige Veränderungen erfahren. Begonnen wird mit der Volksschule Ost, die zur Inklusions- als auch zur Ganztagesschule werden soll. Dazu muss im Gemeinderat ein Grundsatzbeschluss her, starten soll die Ganztagesschule im Schuljahr 2016/17.
Unterricht für Freiwillige
Bürgermeister Gerhard Pirih (SPÖ) will die Vorgaben des Landes natürlich umsetzen. "Die Ganztagesschule wird in den Hort einfließen, früher oder später wird dieser natürlich obsolet werden", so Pirih. Die Ganztagesschule soll keine reine Betreuung anbieten, sondern Unterricht. "Die Eltern können sich dafür freiwillig melden, dann wird es klassenübergreifenden Unterricht mit Sonderschwerpunkten wie Sport oder auch Bildnerische Erziehung geben", so Pirih. 15 Schüler müssen sich dafür allerdings mindenstens anmelden.
Kernzeiten für Betreuung
Für Bildungsreferent Gerhard Klocker (Team Spittal) ist eine Ganztagesschule "unabdingbar" und will dies so bald wie möglich auf Schiene bringen. Er greife dabei auch auf die Zustimmung der anderen Fraktionen zurück. "Es muss natürlich Kernzeiten bei der Betreuung und dem Unterricht geben, sonst wird die Organisation schwierig, aber wir werden versuchen, dies so frei wie möglich zu gestalten", erklärt er. Für die Betreuung müssten die Eltern in die Tasche greifen.
Keine Schultasche
Hermann Bärntatz (Neos) steht zu hundert Prozent zur Thematik. "Ein Volksschüler sollte keine Schultasche mit nach Hause nehmen müssen. Die Eltern brauchen Wahlfreiheit zwischen einer Betreuung und dem verschränkten Unterricht für eine ganze Klasse", erklärt er.
Kosten zu Land
Hansjörg Gritschacher (FPÖ) ist grundsätzlich für die Ganztagesschule, "wenn das Land die Kosten übernimmt. Die Vorgabe kommt vom Land und die Gemeinde solle dann zahlen", bemerkt er.
Angebot wichtig
Grünen-Gemeinderätin Ingeborg Glanzer ist dafür, dass jeder selbst über die Betreuung des Kindes am Nachmittag entscheiden solle. "Für mich persönlich wäre es nichts, ich möchte die Zeit mit meinem Kind verbringen, soweit es geht, aber den Luxus hat ja nicht jeder." Für sie ist es wichtig, den Eltern eine Ganztagesschule anbieten zu können.
Erziehungsgeld sinnvoller?
Für Stadtrat Franz Eder (ÖVP) werfen sich viele offene Fragen auf. "So sind die Gesamtkosten des Projektes noch nicht einmal erhoben, werden die Mehrkosten den Eltern weiterverrechnet, oder übernimmt die Stadt Spittal diese Kosten,
was geschieht mit den Horten der Stadt?", wirft er ein. Er halte eine Grundsatzdiskussion über die Auszahlung eines Müttergehalts beziehungsweise Kindererziehungsgeldes sinnvoller. Er möchte dabei jene Elternteile unterstützen, "welche die wichtigste und verantwortungsvollste Aufgabe, nämlich die Erziehung unserer Kinder, selbst übernehmen und nicht der Öffentlichkeit überantworten. Vor allem sollte jenen Eltern zumindest ein Versicherungsschutz und Pensionsbeitrag zugestanden werden, um ihnen zumindest eine Mindestsicherung zu gewährleisten", schlägt er vor.
Baumaßnahmen nötig
Bis es soweit ist, sind aber noch einige Baumaßnahmen an den Schulgebäuden fällig. Die Schule muss barrierefrei gestaltet werden, außerdem müssen Räumlichkeiten für einen Speisesaal und den Unterricht geschaffen werden. Das Entwicklungskonzept des Landes sieht auch die Verlegung von zwei Kindergarten-Gruppen in die Volksschule Ost vor, die freigewordenen Räumlichkeiten im Kindergarten Ost sollen für eine Kindertagesstätte genutzt werden. Das selbe soll auch mit dem "Bildungscampus Spittal West" geschehen.
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