Lehre
19-Jähriger KFZ-Techniker aus Spittal startet durch
Tobias Vescei (19) ist ein Talent in der KFZ-Technik. Nächstes Ziel: Meisterprüfung und Teilnahme bei den Austrian Skills.
SPITTAL (ven). Nur ein Tag verging von der Lehrabschlussprüfung bis zur Aufnahmeprüfung für die Meisterschule für KFZ-Technik in Graz. Tobias Vecsei aus Spittal startet durch.
Außer Haus gelernt
Erst im Juli absolvierte der Sohn des Unternehmers Michael Vecsei (KFZ Bastarz Spittal) die Lehrabschlussprüfung. Gelernt hat er "außer Haus" im Autohaus Dörfler. "Ich wollte nicht, dass er hier bei uns lernt. Er soll gleich behandelt werden wie die anderen Lehrlinge, und nicht wie der Sohn vom Chef", so Vecsei, der selbst derzeit drei Lehrlinge in seinem Betrieb hat. "Man braucht heutzutage gute Facharbeiter. Wer einen guten Mechaniker sucht, findet ihn nicht", so der Unternehmer zur WOCHE. Entweder müsse man diese bei anderen Betrieben abwerben oder eben selbst ausbilden. "Leider gibt es immer weniger Bewerber, derzeit gar keine", klagt er.
Umso stolzer ist er auf seinen 19-jährigen Sohn Tobias. Er wurde bei den Landesmeisterschaften 2017 Erster, bei den Staatsmeisterschaften holte er den dritten Platz ab.
"Kann viel erreichen"
Sein Lehrherr Oskar Dörfler: "Die Förderung der Facharbeiter ist wichtig. Mit einer Lehre werden auch Türen und Tore geöffnet. Tobias war ein Lehrling 'der alten Schule'", so Dörfler zur WOCHE. "Ein Spitzbub, aber er hat großartige Leistung im Betrieb und in der Berufsschule gebracht." Dörfler führt das auch auf das Elternhaus zurück. "Wenn er so weitermacht, kann und wird er viel erreichen." Das Autohaus Dörfler bildet auch von Anbeginn Lehrlinge aus, derzeit sind es acht - sieben in der KFZ-Technik, einer als Einzelhandelskaufmann - im Betrieb.
Lieber eine Lehre
Der Beruf wurde Vecsei bereits in die Wiege gelegt, sein Großvater gründete das Familienunternehmen Bastarz in Spittal. "Nach dem neunten Schuljahr in der Hak Spittal hab ich gemerkt, dass ich lieber eine Lehre mache und hab damals schon bei meinem Vater im Betrieb ausgeholfen. Da wuchs die Begeisterung dafür", so der 19-Jährige zur WOCHE.
Meisterschule in Graz
Über seine Berufsschullehrer kam er zur Teilnahme bei Wettbewerben, über die Wirtschaftskammer erfuhr er ein ausgiebiges Training. Bevor er zum Bundesheer eingezogen wird, meldete er sich gleich für die Meisterschule in Graz an, die noch bis Dezember läuft. Als Jüngster in der Klasse. "Ich habe eigentlich keinen einzigen Tag als Geselle gearbeitet. Der Älteste in der Klasse ist 54", sagt er.
Austrian Skills
Sein nächstes Ziel sind nun die Austrian Skills von 22. bis 25. November in Salzburg. "Wenn ich mich dort qualifiziere, darf ich bei den Euro Skills 2020 mitmachen. Die Meisterschule ist derzeit das beste Training dafür", so der Spittaler, der später einmal den elterlichen Betrieb übernehmen möchte. "Davor will ich aber noch andere Betriebe kennenlernen, bevor ich wieder zuhause lande."
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