"Mehr in den eigenen Körper hineinhören"
André Drobez ist neuer Facharzt für Orthopädie in Spittal. Vorher war er als Landarzt tätig.
SPITTAL (ven). Wer in Spittal eine neue Hüfte oder ein neues Kniegelenk braucht, ist bei Orthopäde André Drobez in besten Händen. Der gebürtige Spittaler hat nun einmal in der Woche Ordination im Gesundheitszentrum.
Spittaler Wurzeln
Der Arzt, der in Villach wohnt, fand zurück zu seinen Spittaler Wurzeln. Über seine Entscheidung, als Wahlarzt zu praktizieren, sagt er folgendes: "Ich möchte gar keine Kassenstelle. Da geht es nur um die Masse. Ein Kassenorthopäde hat im Durchschnitt rund 80 Patienten am Tag, ich habe in der Stunde zwei", erklärt er. So habe er wesentlich mehr Zeit, um auf seine Patienten einzugehen. "Dabei bin ich mit dem Stundenlohn umgerechnet noch deutlich unter einer Mechanikerstunde", schmunzelt er.
Für jedes Alter
Seit Jahresbeginn hat er seine Zelte immer freitags in der Ordination von Michael Bermoser im Gesundheitszentrum aufgeschlagen. "Ich wollte wieder zurück nach Hause. Ich habe in Spittal das Gymnasium besucht, in Graz studiert und meine Ausbildung in Allgemeinmedizin in Wien, Villach und Klagenfurt gemacht", erklärt er seinen Werdegang. "Die orthopädische Chirurgie hat mich immer schon fasziniert. Ich operiere gerne", sagt er. Dabei ist er für Jung und Alt da. "Verformungen gibt es beim Bewegungsapparat bei Heranwachsenden genauso wie bei älteren Personen."
Leben als Landarzt
Seine orthopädische Ausbildung hat er in Klagenfurt absolviert. "Dann war ich zwei Jahre lang als Landarzt im Tiroler Tuxertal tätig", erzählt er. "Es war schön, aber auch sehr hat." Als Landarzt sei er 24 Stunden greifbar gewesen, aber "jeder möchte mehr Privatleben. Das ist auch das Problem beim Ärztenotdienst. Die schlechte Bezahlung, ältere Kollegen schaffen das teilweise nicht mehr und Junge sind dafür kaum zu motivieren." Die Orthopädie hingegen sei "ein planbares Fachgebiet mit planbaren Eingriffen."
Rundumbetreuung
Selbst hält er seinen Bewegungsapparat mit Fußball, Bergsteigen und Schitouren in Schwung. "Als Sportler kann ich mich auch gut in die Leiden meiner Patienten hineinversetzen." Als Arzt selbstständig zu sein, brauchte lange Bedenkzeit. "Ich brauchte 20 Jahre, um mir Dinge zuzutrauen, Dinge zu managen", sagt er. Mit zwei kleinen Töchtern sei er auch froh, dass seine Eltern in Spittal leben würden, denn seine Frau hilft ihm in der Ordination. Nebenbei ist er im Klinikum Klagenfurt noch angestellt. "Das ist insofern praktisch, da ich den Patienten beim Erstkontakt betreue, ihn selbst im Klinikum operieren und ihn hier in der Ordination auch nachbetreuen kann", sagt er.
Gesund leben
Die meisten Leiden, die er als Arzt kurieren muss, haben mit der Wirbelsäule, der Hüfte, dem Knie und der Schulter zu tun. "Meine Schwerpunkte liegen bei Schulter und Knie", sagt er. Um Leiden vorzubeugen, rät er, ein Körperbewusstsein zu entwickeln. "Man sollte sich regelmäßig bewegen und mehr in den eigenen Körper hineinhören." Dazu zähle auch eine gesunde Ernährung und Lebensweise. "Durch Übergewicht kommen Gelenksbeschwerden", sagt der Experte.
Zur Person:
Name: André Drobez
Geboren in: Spittal
Wohnhaft: Villach
Familie: verheiratet, zwei Töchter (Drei Jahre, sechs Monate)
Fachgebiet: Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Hobbies: Bergsport, Bergsteigen, Schitouren
Motto: Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem andern zu
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