Seebodner sind gegen Asfinag-Rastplatz
Einwohner, Grundeigentümer und Campingplatzbetreiber haben große Bedenken.
SEEBODEN. Die Asfinag will den Autobahnparkplatz auf der Höhe Seeboden zu einem Rastplatz mit WC und Duschen ausbauen. Gedacht ist der laut Asfinag für LKW-Lenker, die regelmäßig ihre Pausen einlegen müssen. Campingplatz-Betreiber aus der Region befürchten nun, dass auch Wohnwägen dort nächtigen könnten, anstatt in ihren Betrieben.
„Dies wäre ein Anschlag auf unsere Campingbranche. Campinggäste gehören auf die Campingplätze und nicht auf die Autobahnparkplätze“, betont Andreas Pirker von Terrassencamping Matatal. Speziell bezieht er sich auf den Caravan Übernachtungsplatz in Krottendorf (Lungau). „Das ist ein voll ausgestatteter Campingplatz, ausgeschildert als „Caravanplatz“. So etwas brauchen wir wirklich nicht – solches gilt es zu verhindern.“
Aufsicht ist unklar
Eine „Campen verboten“-Tafel wäre zu überlegen. Der Döbriacher Campingplatz-Bestreiber Arndt Burgstaller sieht allerdings ein Problem in der Exekution. Seine Kollegin Edda Winkler aus Seeboden sorgt sich um die Umwelt und die Anrainer. Sie befürchtet zusätzliche Müll-, Lärm- und Feinstaubbelastung. Eine von ihr initiierte Unterschriften-Liste zeigt, 219 Seebodner sind ebenfalls gegen den Ausbau des Rastplatzes.
Grundbesitzer Roland Gritschacher ist dankbar für diese Unterstützung der Menschen. Er ärgert sich aber über die Vorgehensweise von Gemeinde uns Asfinag. „Verhandeln sieht für mich anders aus“, so Gritschacher. Laut ihm war anfangs von rund 7.750 Quadratmetern Flächenbedarf die Rede, nun seinen es womöglich bis zu 13.900. Das Enteignungsverfahren wurde bereits eingeleitet.
Gegenargumente der Asfinag
Asfinag-Pressesprecher Walter Močnik versucht zu beruhigen: „Wie soll ein Parkplatz mehr Lärm machen, als die schon bestehende Autobahn?“ Dort würde geparkt werden. Zusätzlich höre man die Autobahn in der näheren Umgebung ohnehin jetzt auch schon.
Zu den Verhandlungen meint er: „Es wird schon seit langer Zeit verhandelt. Das Projekt wurde ordentlich vorgestellt und mit Gemeinde und Grundeigentümern besprochen.“ Die Ängste der Campingplatz-Betreiber versucht er ebenfalls zu entkräften: „Es ist absurd, dass jemand auf dem Rastplatz campieren möchte.“
Mehr dazu: "Das Beste für die Region herausholen"
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