17.258 Tage bei der selben Firma
Von der Lehre bis in die Pension: Hans Wallner war über 47 Jahre bei Rödlbach beschäftigt.
OBERGOTTESFELD (aju). Mit 14 Jahren hat Hans Wallner 1970 die Lehre bei der Firma Rödlbach begonnen. Seit Kurzem ist er nun in Pension. Sein gesamtes Berufsleben allerdings beim selben Unternehmen zu verbringen ist mittlerweile aber fast eine Seltenheit.
Verkauf ist sein Leben
Der Lehrberuf, den der heute 62-Jährige erlernt hat, nennt sich "technischer Handelsangestellter". Begonnen hat er damit bereits im Alter von 14 Jahren. Typisch 70er-Jahre fuhr er damals täglich mit seiner Puch MC50, einer Glockenhose und einem orangen Lederblouson zur Arbeit. "Ich habe für mein Leben gerne verkauft. Ausschlaggebend dafür, dass ich die Lehre begonnen habe, war aber meine Schwester", sagt Wallner. Diese habe ihn nämlich dazu ermuntert, sich doch einfach einmal zu bewerben.
Schwierige Zeiten
Schnell zeigte sich, dass er für den technischen Verkauf wie geschaffen war. Vor allem in schwierigen Zeiten ist er der Firma immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. So auch als wenige Jahre nach der Eröffnung des Firmenstandortes in Spittal die Konkurrenz immer stärker wurde. "Andere Firmen haben damals mit der Zustellung der Autoteile begonnen. Deshalb kamen auch die Werkstätten weniger zu uns einkaufen", sagt Wallner.
Deshalb überzeugte er seinen damaligen Chef Arnolf Gunzer davon, auch einen Zustellservice anzubieten. "Er gab mir auch sofort ein Auto und so kam ich zur Arbeit im Außendienst", sagt Wallner.
Firmenübernahme
Von da an betreute er Kunden in ganz Oberkärnten und sprang sogar nach der Arbeit noch für die Zustellfahrer ein. Seither hat sich viel getan. "Seitdem ist es immer aufwärts gegangen", sagt Wallner. 2001 wurde die Firma Rödlbach schließlich von Autoteile Klein übernommen. Am guten Arbeitsklima hat das aber nichts geändert. "Ich darf sagen, dass ich zwei außergewöhnliche Chefs hatte, mit denen immer ein gutes Miteinander möglich war", sagt Wallner.
Abschied in die Pension
Getan hat sich aber auch am Markt sehr viel. So blieb auch der Markt für Autoteile nicht von der Schnelllebigkeit verschont. "Früher hat es gereicht, wenn die Teile drei Tage später beim Kunden waren. Heute sind drei Stunden schon fast zu lange", sagt Wallner. Auch das Mehr an Technik in jedem Auto erfordert eine besondere Herangehensweise an diesen Beruf. "Trotzdem waren die Jahre wunderschön. Aus Kundenbeziehungen sind Freundschaften geworden. Deshalb bin ich jedem Einzelnen dankbar für die schöne Zeit", sagt Wallner.
Nun verabschiedet sich der leidenschaftliche Motorradfahrer in die Pension und freut sich auf die schöne Zeit mit seinem Enkelsohn und der Familie. Trotzdem aber wird er wohl für viele immer der "Rödlbach-Hansi" oder der "Klein-Hansi" bleiben.
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