Lieferengpässe bei Medikamenten
Medizin ist knapper als sonst (mit Umfrage)

Michael Maiwald von der Rosen Apotheke Spratzern geht davon aus, dass sich die Lage ab Februar wieder entspannt. | Foto: Tanja Handlfinger
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Lieferengpässe bei Medikamenten sorgen für Aufregung: Dennoch ist die Versorgung in St. Pölten gut.

ST. PÖLTEN. "Ja, momentan gibt es vor allem bei Antibiotika Lieferprobleme. Aber ich gehe davon aus, dass die Infektionswellen ab Februar weniger werden und sich die Lage bei den Medikamenten wieder entspannt", erklärt Apotheker Michael Maiwald von der Rosen Apotheke in Spratzern.

Darum geht's

"Momentan sind rund 600 Präparate nicht lieferbar", informiert Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer im Gespräch mit den BezirksBlättern. Hauptsächlich betroffen seien Antibiotika, vor allem Penicillin. "Ich selber hatte bereits die Situation, dass im Nachtdienst ein Kind Antibiotika gebraucht hat, welches nicht lieferbar war. Da hält man mit einem Kinderarzt Rücksprache und sucht ein passendes Antibiotikum", erzählt er. Zu Lieferengpässen komme es immer wieder bei fiebersenkenden Mitteln, Schmerztabletten und -säften und Lutschtabletten. "Hier kann man auf Präparate von anderen Firmen zurückgreifen", so Haberfeld.

Man bemüht sich

Die Rosen Apotheke stellt zum Beispiel Hustensäfte selbst her. "Auch Zapferl gegen Fieber haben wir selbst gegossen", erklärt Maiwald. Er ist überzeugt, dass man zu 99,9 Prozent Lösungen findet, sollte ein verschriebenes Präparat nicht erhältlich sein. Er wisse auch, dass Kunden, die lebensnotwendige Medikamente brauchen, diese immer auf Vorrat zu Hause haben. Unabhängig von der aktuellen Situation. "Mehraufwand haben wir Apotheker aber mit den Telefonaten, die wir mit Ärzten führen", so Maiwald. "Wir bekommen das nicht direkt mit, da wir keine Hausapotheke haben und das von den Apotheken abgewickelt wird", erzählt Christoph Erber, Geschäftsführer des PVZ St. Pölten. Natürlich gebe es vermehrt Anrufe von Apotheken.

Sind Ihre Medikamente von den Lieferproblemen betroffen?

So kommt's dazu

Lieferprobleme und Lieferengpässe gäbe es seit vielen Jahren, diese haben sich aber in den letzten Wochen verstärkt. Das sei auf die aktuell hohe Nachfrage bei Antibiotika, Schmerz- und fiebersenkenden Mitteln zurückzuführen. "Momentan haben wir drei bis vier Infektionskrankheiten nebeneinander - Corona, RS-Virus, Influenza, Erkältungen. Das haben wir in dieser Intensität noch nie gehabt", berichtet der Apotheker. Eine österreichweite Krisenbevorratung gibt es leider nicht. Wäre dem so, gäbe es solche Probleme nicht. "Man bemüht sich aber um eine homogen flächendeckende Verteilung der Vorräte." Dennoch: Apotheken sollten Lieferengpässe einzelner Medikamente bis zu einem Monat überbrücken können. Einen zweiten Grund für das Problem nennt der Niederösterreicher: "Die Abhängigkeit von Indien und China. Österreich ist ein Arznei-Billigland. Man konnte in Österreich nicht mehr kostendeckend produzieren und hat die Produktion nach Indien und China verlegt." Durch Lockdowns und Infektionszahlen kommen viele Arbeiter nicht in die Fabriken, "Container warten in den Häfen Chinas auf die Umladung".

Zur Sache

NÖ. "Einen Monatsvorrat lebensnotwendiger Medikamente und solche, die regelmäßig eingenommen werden müssen, sollten Betroffene zu Hause haben, um einen Engpass überbrücken zu können." Aber von Hamsterkäufen rät Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer dringend ab, denn "das würde die Situation negativ verschärfen".

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