Corona raubt St. Pöltnern den Schlaf
15 Tipps für eine erholsame Nachtruhe
Corona: Stress und Zukunftsängste rauben den St. Pöltnern den Schlaf
ST. PÖLTEN. "Die Schlafstörungen sind durch die Pandemie gestiegen, vor allem durch den Dauerstress, Zukunftsängste, den Anstieg von depressiven Symptomen. Vielen Menschen sind in einem dauerhaften Alarmzustand", weiß der St. Pöltner Psychologe Norman Schmid. Auch Psychotherapeutin Heidelinde Weinkirn bemerkt, dass Ängste und Zukunftssorgen in dieser Zeit zugenommen haben. So sagte eine 13-Jährige zu Weinkirn: "Ich mach' mir so große Sorgen und muss in der Nacht so viel denken, so dass ich nicht schlafen kann."
"Es gibt jene, die vorher ein unauffälliges Schlafprofil hatten und nun nicht mehr gut schlafen können. Und andere, die nur noch müde sind. Beides sind Stressreaktionen." - Christian Neuhauser, Facharzt für Neurologie
Etwa 25 Prozent der Bevölkerung leiden laut Psychologe Norman Schmid an einer Schlafstörung. Meist sind diese psychisch bedingt und werden durch Stress, Depressionen oder Ängste ausgelöst. "Auch körperliche Ursachen, wie Schlafapnoe (Atemaussetzer) sind häufige Ursachen für Insomnien (Schlafstörungen)", erklärt Schmid. Von einer Schlafstörung spreche man dann, wenn Ein- oder Durchschlafstörungen bestehen oder der Schlaf nicht erholsam ist. "Ab mindestens drei Nächten pro Wochen und mindestens drei Monaten Schlafstörungen, werden diese als krankheitswertig eingestuft", so der Psychologe.
Home Office: Segen oder Fluch
Wenngleich Home Office auf den ersten Blick für einige Vorteile bringt, kann Neuhauser aus Erfahrung sagen, dass nicht alle damit zurecht kommen. "Viele haben kein Büro. Beispielsweise muss ein Tisch im Schlafzimmer als Büro fungieren. Das ist jedoch extrem ungünstig, es sollte eine Trennung zwischen Arbeit und Ruhe geben", so der Neurologe. Auch, dass sich die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben vermischt, wirkt sich ungünstig auf die Schlafhygiene aus. Ebenso könne durch das Home Office eine "soziale Verwahrlosung" auftreten.
Die richtige Therapie
Für Schmid ist zunächst vor allem der nichtmedikamentöse Ansatz sinnvoll. "Dazu zählen. vor allem Schlafhygiene und Entspannungsübungen", so der Psychologe. Die Energetikerin und Aromatherapeutin Lisa-Maria Schmid empfiehlt Reiki als Möglichkeit, um der Ursache für die Schlafstörung auf den Grund zu gehen. "Zusätzlich unterstützt Reiki den Betroffenen aber auch, sich besser entspannen zu können", so die Energetikerin. Reiki ist eine universale Heilungsenergie, die durch die Hände des Reiki-Heilers fließen und durch sanftes Handauflegen an den Klienten weitergegeben werden.
"Es wird dadurch Körper und Geist ins Gleichgewicht gebracht. Reiki fördert dabei die Selbstheilungskraft und löst Blockaden auf", führt Schmid weiters aus.
Auch ätherische Öle können Abhilfe schaffen. "Im Bezug auf Schlafstörung ist natürlich Lavendel eines der bekanntesten Öle, die es gibt", erläutert die Aromatherapeutin. Dabei sollte jedoch auf die Dosierung geachtet werden, denn bei rein therapeutischen Ölen genüge schon ein Tropfen um den Körper zu entspannen. "Natürlich gibt es viele verschiedene Mischungen die den Schlaf positiv unterstützen, da ist es aber am besten sich von jemanden beraten zu lassen", erklärt Schmid abschließend.
Tipps für einen besseren Schlaf
Christian Neuhauser, Facharzt für Neurologie, rät folgendes:
- Schlafrituale einführen
- Vor dem schlafen gehen nichts schweres mehr essen
- keinen Leistungssport vor dem Schlafen gehen
- Auf Bildschirmarbeit verzichten
- Smartphone im Schlafzimmer vermeiden (auch nicht als Wecker)
- Bett nur zum Schlafen, für Geschlechtsverkehr oder für Ruhe nutzen
Psychotherapeutin Heidelinde Weinkirn ergänzt noch folgende Tipps:
- Kühl, ruhig, dunkel schlafen (ev. Ohropax)
- Regelmäßige Spaziergänge
- Warm duschen oder baden
- Nicht auf die Uhr schauen wenn sie Nachts aufwachen
- Keinen Druck machen – „Ach, nur noch drei Stunden!!!“
Bei Gedankenkreisen:
- An schöne Dinge denken
- Gedankenbuch anlegen
- „Stopp!“ sagen zu sich - Ich kann jetzt nichts ändern
- Auf die Atmung konzentrieren - einatmen-ausatmen-einatmen…..
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